Mit Leben. Mittel. Punkt. legt Misanthrop ein Album vor, das Gedanken zerschneidet wie ein Skalpell. Direkt, unverblümt und voller Wortgewalt seziert er die Widersprüche des Daseins – ohne Schnörkel, ohne Kompromisse.

Jeder Track trifft ins Mark: Babelfisch thematisiert die Illusion von Kommunikation, Erinnerungsblitzeinschläge durchleuchtet das flüchtige Wesen der Zeit, und Kein Anschluss unter dieser Nummer fängt das Gefühl ein, in einer rastlosen Welt auf Durchzug zu schalten. Großklein spielt mit der Bedeutungslosigkeit vermeintlicher Wichtigkeiten, während Mittvierziger den Blick auf Vergangenes und Künftiges richtet – ungeschönt, ehrlich, real.

Musikalisch setzt Leben. Mittel. Punkt. auf druckvolle Beats, rohe Klangbilder und eine kompromisslose Ästhetik, die den Charakter der Texte unterstreicht. Kein überproduzierter Hochglanz-Sound, sondern klare Kante – genau wie die Lyrics.

Wer Rap nicht nur hören, sondern fühlen will, kommt an diesem Album nicht vorbei.