Blog 06/2006

Wir haben gewonnen. Und ich als Einzelner mußte nicht mal was dafür tun. Außer nen Beat machen, der nicht mal besonders besonders ist.

Meine heutigen Ausgaben beziffern sich auf 8 Euro 88.

Gestern hab ich das erste Mal seit geraumer Zeit zu richtiger Musik gerappt. In der Kranhalle gab es eine Veranstaltung der Reihe Music = Communication, und gegen Ende des Events habe ich doch noch zwei drei Strophen gemacht, die mir gerade im Sinn waren. Leider war es von meiner Seite her nicht gut, aber die Begleitung war cool. Vielleicht gründe ich doch noch eine Rockband, so was wie Misanthrop und die Datenschleudern.

Ganz spontanen Musikliebhabern sei gesagt, dass heute Abend Why? in der Roten Sonne gastiert. Ich habe ihn schon zweimal gesehen und war jedes Mal entzückt.

Update: Leider fällt das Konzert ins Wasser, was ja auch zum Gewitterregen paßt. Auch der Tippgeber Francisco kann sich das nicht erklären. Vor lauter Trauer trinken wir alle auf der Waldlichtung sitzend ein Met.

Vom Jan habe ich von einer guten Sache gehört, nämlich von einem Schweizer, der mit seinen Radtouren durch diverse Länder Spenden sammelt. Und das hoffentlich ganz ohne Doping.

Heute bin ich auf eine für mich geniale Anwendung gestoßen: TiddlyWiki besteht nur aus einer HTML-Seite, die man in einem Browser (am besten in Firefox) öffnen und dann als Ein-Benutzer-Wiki verwenden kann. Damit lassen sich zum Beispiel schöne Todo-Listen anlegen, was für mich sehr wichtig ist, und alle Ideen übersichtlich ordnen. Das Beste daran ist aber, daß man die Datei einfach nur auf einen USB-Stick kopieren muß und dann auf jedem Rechner darauf zugreifen kann. Auf Lifehacker.com wird beschrieben, wie dann automatisch beim Einstecken des Sticks das TiddlyWiki gestartet werden kann. Um The Grouch zu zitieren:

I like simple things.

Beim Lesen dieses Artikels sollte man sich vielleicht nochmal über Ökonomie Gedanken machen.

Der obligatorische heutige Eintrag kommt spät und wird kurz, da mein Kopf zur Zeit so leer ist. Irgendwie fällt mir auch das Schreiben schwer, obwohl ich gerade einen vor längerer Zeit angefangenen Text beendet habe. Aber ich glaube, ich kann nichts Gescheites mehr rappen. Damit schließe ich mit einem Aphorismus von Schopenhauer:

Nur die eigenen Gedanken haben Wahrheit und Leben; denn nur die eigenen Gedanken versteht man. Fremde, gelesene Gedanken sind geschissene Scheiße.

Gestern kam DJ Cash Money ins Ampere. Zunächst hat er seinem Namen schon mal keine Ehre gemacht, weil ich pünktlich vor 24 Uhr eintreffend keinen Eintritt zahlen mußte, und dann hat sein MC mit obligatorischem Saunatuch auch nicht gerade Endorphine bei mir freigesetzt. Seit ich ihn vor 8 Jahren zum letzten Mal gesehen habe hat sich entweder bei ihm oder bei mir viel geändert, denn ich war nicht allzu begeistert.

Das Einewelthaus in der Münchner Schwanthalerstraße projiziert von gestern bis Anfang September dieses Jahres jeden Freitag Abend einen Filmklassiker an die Wand, der das Thema Freundschaft behandelt. Da die Veranstaltung bei trockenem Wetter draußen stattfindet und man nicht zahlen muß sondern Spenden darf, ist das Ambiente angenehm und locker.

Gestern wurde Jules und Jim gezeigt, ein Klassiker des Fahrenheit 451-Regisseurs Francois Truffaut, der von der Freundschaft eines Franzosen und eines Deutschen vor, nach und während des 1. Weltkriegs und ihrer gemeinsamen Liebe zu einer seltsamen und schönen Frau handelt. Manche Sachen habe ich nicht nachvollziehen können, aber Machart, Dialoge, Detailverliebtheit und Tempo des Films haben mich fasziniert. Spontan fällt mir ein Zitat ein:

"Ich weiß nicht, ob es regnet oder ob ich träume." - "Wahrscheinlich beides."

Auf dieser Seite bekomme ich Heim- und Fernweh gleichzeitig. Und ich hab nur 7% aller Länder überhaupt mal besucht.

Ich lese zwar nicht direkt Bild, aber indirekt über das Bildblog. Und das ist immer interessant und lustig.

Da ich seit Beginn der Woche wieder offiziell und regulär arbeite, komme ich manchmal wieder an Punkte, wo ich ein bißchen hacken muß, wobei ich echte Könner nicht beleidigen möchte.

Jedenfalls fällt mir bei dem Stichwort hacken lifehacker.com ein, ein Blog, das der DIY (Do it yourself)-Bewegung zugeordnet werden kann und das gute Tipps für den zeitsparenden Umgang mit dem Computer und der Welt parat hat.

Wieder einmal über Spreeblick wurde ich auf eine Liste mit 100 Videos aufmerksam, die Pitchforkmedia für die besten hält.

Ich hat mir einen Link geschickt, der gut zur momentanen Patriotismusdebatte passt. Was es nicht alles in diesem coolen Internet gibt. Ich fand das Hissen von Flaggen immer schon ziemlich burschikos. Und als Dekoration gefällt mir Laura Ashley besser.

Laut spiegel-online gibt es bei MySpace Probleme bei der (nicht vorhandenen) Altersverifikation. Aber keine Angst, ich bin schon 18. Glaubt mir.

Beim Durchlesen des Artikels ist mir nur der Betrag wieder einmal so hoch vorgekommen, für den das 80 Millionennetzwerk über den Ladentisch an Rupert Murdoch gegangen ist: Das sind mehr als 7 Euro pro Benutzer.

Den offenen Brief von Johnny Haeusler sollte man sich vielleicht zu Herzen nehmen.

Der Scientist sucht immer noch seinen 1000. Freund, der was Tolles gewinnen kann.

Ab morgen ist Schluß mit Rumhängen, gelegenlichem Programmieren und mehr als nötigem Musikmachen. Denn dann geht die Arbeit richtig los, und ich bin gespannt. Es hat auch was für sich, weil die Zeit knapper sein wird und damit das Arbeiten an meinen Stücken konzentrierten.

Über symlink.ch bin ich auf einen interessanten Artikel auf Telepolis aufmerksam geworden, in dem berichtet wird, wie die nur von Jugendlichen hörbaren hohen Frequenzen benutzt werden, um dieselben von öffentlichen Plätzen und Geschäften zu vertreiben und wie die Jugendlichen im Gegenzug auf solchen Frequenzen basierende Handyklingeltöne benutzen, die von Lehrern nicht gehört werden. So viel zu Parmenides und der wahren Realität.

Nach wochenlangem Überlegen bin ich doch gestern spontan wie ich bin in C.R.A.Z.Y. gegangen. Dieser neue kanadische Film von Jean-Marc Vallée wurde in diveren Zusammenfassung als der beste schwule Film des Jahres angekündigt, und das hat mich alten Homophobiker etwas abgeschreckt.

All das Gute, das ich über den Film gehört habe, hat sich bestätigt. Es ist kein Überwerk mit Klassikerambitionen aber eine psychologisch gut inszentierte und stilvolle Studie über eine Familie der 60er- bis 80er-Jahre. Und ein Handlungsfaden handelt von einem Sohn, der erkennen und seinem Vater beibringen muß, daß er homosexuell ist.

Die gestrige Party im Zerwirk, bei der nur Platten von 1996 gespielt werden sollten, war so ambivalent wie das Jahr selbst. Sogar für einen halbgebildeten Rapnerd wie mich war es schwer mit dem Kopf zu nicken, wenn beispielsweise "Respect" von NAS kam. Und dieses Lied von 1994 war nicht die schlimmste Konzeptabweichung. Denn nur 50%-60% der Lieder sind wirklich 1996 veröffentlicht worden. Die "falschen" Lieder kamen aus den Jahren 1992-1998.

Man kann das Fest nicht mit einer Raphistoryparty vergleichen, es war eher eine "Let da rhythm hit ya"-Party von 1998. 1996 war ein gutes Jahr für deutschen Rap, davon wurde aber nichts gespielt. Für den amerikanischen Rap war es komisches, denn da kamen neben Sachen von Group Home auch welche von Foxy Brown.

Zwar sind die Veranstalter der heutigen Rewindparty im Zerwirk ein bißchen Nachmacher, denn es gibt ja schon die Raphistory. Aber da ich nach Alternativen suche, werde ich bald dorthin gehen und mir Raplieder aus dem Jahr 1996 anhören.

Über Spreeblick bin ich auf einen netten Beitrag von Nate Harrison gestoßen, der anhand des Amen Breaks ein schönes Stück Musikgeschichte dokumentiert. Das ist auf jeden Fall hörenswert.

An mehreren Stellen habe ich bereits die Nachricht gelesen, daß Google Research Suchmaschinentechnologie auch im Wohnzimmer beim Fernsehen einzusetzen. Bevor jetzt alle 1984 sagen, sag ich "1984". Soweit ich das verstanden habe, wird durch Sprach- und Geräuscherkennung getrackt, welches Programm gerade läuft, und dann werden dazu passende Informationen eingeblendet.

Natürlich kann man die neue Technik dann auch abschalten, aber da die Sender dadurch eine präzisere Einschaltquotenmessung hätten, werden wir sicher noch Überraschungen erleben. Aber was rede ich, über mich findet man wahrscheinlich eh schon alles im Internet, was wirtschaftlich und gesellschaftlich relevant ist. Ich mach eben auch Exhibitionistenrap.

Der MZEE-Filter sagt: Bruce Willis hat eine Hip-Hop Dokumentation gedreht, in der Kazi eine zentrale Rolle spielt. Da bin ich mal gespannt.

Vor einiger Zeit bin ich diverse Tutorials für Photoshop durchgegangen, um meine selbstgebastelten Cover etwas aufzumotzen. Vielleicht versuche ich mich auch mal an der Anleitung von Jojo. Auf jeden Fall ist der Cartoon nicht der lustigste der Welt, aber manche von uns erkennen sich in dem Character vielleicht wieder.

Dank Marcus von Shadow Joda ist mein neues Album "Psychogramm" ein gutes Stück hörbarer geworden. Er hat mir bis heute viel beim Mischen geholfen, und ich hoffe nun, daß ich noch in diesem Jahrzehnt das ganze Ding veröffentlichen kann. Daß Selbstverwirklichung auch immer so anstrengend sein muß.

Da heute Abend nichts los ist hab ich endlich mal neue Tipps einstellen können, das ist auch einen abendfüllende Beschäftigung. Ladidadi.

Gestern habe ich nach Alternativen gesucht und bin in den Woandersclub gegangen, wo das Alter des DJs Mirko Machine wahrscheinlich das Doppelte des Durchschnittsalters der Besucher war. Nichtsdestotrotz hat er funky fresh aufgelegt und hauptsächlich mit Originalen geglänzt. Anonymes Zitat:

Der scheißt sich nichts.

Um das Oldschoolgefühl auf die Spitze zu treiben hat dann Storm kurz vorbeigeschaut, da er, wie ich recherchiert habe, die Breakdanceeinlage bei der WM-Eröffnung choreografiert hat. Ein wenig Tanzunterricht hätte dem Gros der Woandersclubber auch nicht geschadet. Alkohol lähmt und macht unkoordiniert.

Es gibt natürlich Alternativen. Danke auch für die vielen Vorschläge. Die meisten habe ich mir auch zu Herzen genommen. Ich habe eine Platte gesampelt, einen Beat gemacht und einen anderen gepimpt, Basketball gespielt und ein bißchen was über Oracles analytische Funktionen gelesen. Vielleicht gehe ich noch in den Woandersclub.

Auf der Startseite wird jetzt das neueste Lied zum Download angezeigt. Bitte sagt mir was Ihr davon haltet - oder nicht haltet.

DJ Scientist sucht seinen 1000. Freund bei Myspace. Derzeit steht der Freundeszähler auf 999, und unter den nächsten 100 Bewerbern werden die bald erscheinende 10'' der Equinox 10'' Serie und eine Mix-CD des Meisters verlost.

Also werdet sein Freund / seine Freundin, wenn Ihr es noch nicht seid. Wer noch nicht bei Myspace ist, kann sich hier anmelden.

A propos Fußball. Hat jemand einen Tipp, was man morgen machen kann, wenn man kein Fußball anschauen will?

P.S.: Und wenn man gerade in München residiert?

A propos Fußball. Als inoffizieller MZEE-Filter habe ich die Ankündigung zu machen, daß es zur baldigen WM Rapkommentare vom Blumentopf geben wird.

Eigentlich sollte ich was Sinnvolles tun, aber ich konnte heute schon wieder nicht widerstehen und habe einen Track gemacht, der aus einer Laune heraus entstanden ist.

Dafür habe ich einen meiner Lieblingssongs von Audio88 (Atomkriege bewegen uns) als Vorlage genommen und seinen Style sowie ein paar Inhalte und Stilmittel gebitet. Da Deutschland im Fußballfieber darniederliegt, habe ich ein bißchen von dieser Krankheit eingebaut und den Song "Fußballspiele bewegen uns" getauft. Hört selbst. Selbstredend soll der Song eine Homage, keine Persiflage sein.

Vielleicht hätte ich lieber ins Kino gehen sollen wie ich es vorhatte.

Die Fäden meiner Operation sind jetzt draußen. Ich hatte wieder einmal ein Riesenglück: Keine Schmerzen, keine Infektionen und nun auch keine Zähne mehr, die (meistens im Urlaub) anfangen zu nerven.

Noch bin ich mir nicht ganz sicher, was ich vom Rapper Igor K. halten soll. Aber die Fotorubrik ist ganz interessant.

Bei meinem gestrigen Partyhopping hatte ich die Gelegenheit, gleich zwei alte (DJ-)Freunde an zwei unterschiedlichen Plätzen zwei unterschiedliche Crowds rocken zu sehen. Jans Geburtstagsfestgesellschaft hat sich gen Abend in die Bar bewegt, die sich in der unseligen Kultfabrik befindet und in der ich vor einem Monat chancenloser Plattendreher war. Dort hat der DJ Michi Lill mit den 80 AKAs wirklich amtlich die Tanzbeine schwingen lassen.

Später habe ich dann ins neue LAIM gewechselt, wo ein extra aus Berlin angereister DJ Scientist mit gewohnt außergewöhnlich guter Musik einen Haufen Tanzwütiger unterhalten und erzogen hat. Und das bis spät in die Nacht.

Ich bin stolz auf Euch.

Angel-A heißt der neue Film von Luc Besson, der erst vor Kurzem in den Kinos angelaufen ist. Der männliche Hauptdarsteller Jamel Debbouze, der mir vor allem als der Gemüsehändlerlehrling aus "Die fabelhafte Welt der Amelie" bekannt ist, spielt einen überschuldeten Lebenskünstler, der in einem Lebenstief einen Engel zur Unterstützung bekommt, der von der weiblichen Hauptdarstellerin Rie Rasmussen verkörpert wird. Ihre gemeinsame Zeit führt über die schönen Pariser Brücken und durch psychologische und skurrile Gespräche.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich den Film finden und ob ich ihn empfehlen soll, denn manche Stellen sind schon etwas seltsam. Aber ich wurde ganz gut unterhalten.

Früher kam nach nach dem Verlust eines Zahns immer die Zahnfee und hat pro Zahn eine Mark unter mein Kopfkissen gelegt. Gestern Nacht kam nur Volker Kriegel im Traum vor. Das war aber saucool, weil ich vor ihm aufgetreten bin und er cool fand, was ich mit seinen gesampelten Stücken gemacht habe. Word.

Gestern hat kalendarisch der Sommer begonnen, und ich sollte dafür eigentlich den allerletzten gleichnamigen Track des Jahresrings hochladen. Da es aber so dermaßen kalt ist, habe ich in den letzten zwei Tagen einen Track namens "Cold and dumb" aufgenommen, der eine Mischung aus Scratchpractice und Instrumentaltrack darstellt. Erhältlich ist er wie immer im Downloadbereich.

Bitte nehmen Sie in den nächsten 2-3 Tagen etwas weichere Kost zu sich, und vermeiden Sie beim Essen und Sprechen zu starke Bewegungen im Wundgebiet.

Die letzten Zähne meiner Weisheit sind seit 40 Minuten draußen, und die Betäubungsspritze, die beim Bohren erst nicht richtig gewirkt hat (Aua), ist jetzt am Abklingen. Aber das Dümmste ist, daß ich nicht rappen kann und es wahrscheinlich keinen großen Sinn hat, heute Abend in die Registratur zu gehen, wo der Godfather Afrika Bambaataa auflegt.