Blog 01/2009

Der Scientist hat auf ein Video aufmerksam gemacht, auf dem ein kurzer Schnappschuss der 1969 Tour von Myka 9, Sole und Ceschi zu sehen ist. Die Raps sind wirklich schwer verständlich, aber die Session ist nett:

Bevor es den Computer gab, gab es Konzepte dafür. Ein maßgebliches war das der Turingmaschine, das 1936 von Alan Turing erdacht wurde, um den Berechenbarkeitsbegriff zu definieren. Ich kann vielleicht mal ein Lied davon singen, dass diese Gedanken auch nach 70 Jahren keine graue Theorie sind, die man im Studium lernen muss, sondern dass sie jederzeit auch in der Praxis brandaktuell sind. Spätestens wenn jemand fragt, warum sein Excel-Macro so langsam ist.
Jedenfalls freue ich mich darüber, dass besagte Turingmaschine an der Universität Aarhus mit Lego umgesetzt worden ist. Mehr Infos dazu gibt es bei Lego of Doom.

Alles, was von Musen kommt, ist Musik.

Sokrates in Platons "Staat"

Für alle, die nicht aus Ebersberg und in den Neunzigern dort aufgewachsen sind, ist dieses Video bzw. diese Slideshow wahrscheinlich nicht sonderlich interessant. Ich poste es dennoch, denn einige geht es eventuell an. Und ich komme auch zweimal vor.

Mein Freund Cocon bringt bald ein neues Album zum kostenlosen Download heraus, das "Haut und Knochen" heißt. Dazu wird es coolerweise eine 7" geben, auf die ich mich schon sehr freue.
Außerdem freue ich mich darüber, dass es bereits den Song "Neunzehn" als Teaser auf Cocons Myspace-Seite zu hören gibt, zu dem ich den Beat und eine Gaststrophe beigesteuert habe.

Maik hat zu den Bildern vom 2. Teil der leave.music Fiasko Tour auch noch ein paar Worte verloren, die man in seinem Myspace-Blog nachlesen kann.

Eric B. ist reinkarniert und rappt jetzt. Das Ergebnis ist krass und bei unkut.com zu sehen und hören.

Grauer Haare werden mir erstmal keine wachsen: Ich habe das Problem einigermaßen gelöst, alle Daten sind da, und die meisten meiner Songs laufen wieder.

Dank einer Knoppix-CD und viel Geduld meinerseits habe ich die meisten Daten retten können, die ich bei der gestrigen Entführung bereits verloren zu haben geglaubt habe. Jetzt hängt es noch daran, ob ich die Standard-Plugins wieder zum Laufen bekomme. Falls nicht, muss ich die meisten Tracks noch einmal fast von vorne mischen.

Am vergangenen Wochenende habe ich im Rahmen unseres geselligen Tourbeisammenseins Beats vorgespielt und verteilt. Dabei wurde auch ein Handy mit Speicherkarte per USB an meinen Rechner angeschlossen, und prompt hat sich die Antiviren-Software zu Wort gemeldet. Es wollte ein Trojaner auf meinen Rechner überspringen, aber angeblich wurde das verhindert.
Jedenfalls geht zufälligerweise mein Rechner seit heute nicht mehr, und ich versuche gerade, zu retten, was zu retten ist. Mein letztes Backup ist zwei Monate her, und im besten Fall ist nur diese Arbeit hin.
Wünscht mir Glück, die Nacht ist nicht mehr so lang.
UPDATE 23.01.2009, 10.12 Uhr: Bis spätnachts konnte ich wenigstens die meisten Daten retten und habe dann das Betriebssystem neu installieren müssen. Mit allen Installationen und Konfigurationen wird es noch einige Zeit dauern, bis ich sagen kann, ob etwas von meiner Musik weg ist oder nicht.

Für alle Fans von Saafir hat CBRAP zwei Schmankerl: Ein Interview und einen Freestyle von und mit dem Rapper aus der Bay Area.
Und es gibt noch ein Video:

So ein Typ - nennen wir ihn Maik - hat ein paar Bilder vom letzten Wochenende hochgeladen, wo das Fiasko auf Tour war:
leave.music Fiasko Tour - Teil II

Wenn der Mensch nur ein wenig Herz und Fantasie hat, dann muss er lernen sie zu beherrschen.

Ernest Hemmingway, Wem die Stunde schlägt, S. 308

Heute habe ich ein paar alte Zitate gefunden:

Wirklichkeit ist das, was wir Augenblick für Augenblick erfinden.

Luciano De Crescenzo

Tot sein heißt nicht mehr an die Meisterwerke glauben, die wir morgen in Angriff nehmen werden.

Quelle: Sokrates im Liegestuhl, S. 28

Vor ungefähr drei Millionen Jahren habe ich den 2Mex, Blackalicious und einigen anderen folgenden einen Text mit Alliterationen von A bis Z gemacht. Jetzt gibt es das schönste ABC der Welt als PDF.

Leider wird es nun doch keinen Film über die Juice-Crew geben. "The Vapors" findet anscheinend nicht genügend Investoren.

Zwar bin ich kein Kenner und Fan moderner Kunst, aber das Werk "Untitled (DJ Requests)" finde ich super. Das erinnert mich unter anderem an eine Schulparty, bei der ich vor Jahren "MC's act like they don't know" aufgelegt habe, und ein kleiner Junge von der Straße gemeint hat:

Kannst Du mal richtigen Hip-Hop spielen? So was wie Sisco.

Image for Confessions of a Dangerous Mind

Das Regiedebüt von George Clooney handelt von dem Erfinder der "Gong Show" und "Herzblatt" Chuck Barris, der im TV-Geschäft zunächst erfolglos ist, von der CIA als Killer angeheuert wird und sich schließlich in einem Hotelzimmer versteckt, weil er mit dem Doppelleben nicht zurecht kommt. Mir haben sowohl die ideenreiche Erzählweise als auch die Einstellungen und Perspektiven sehr gefallen.

Per Zufall war ich auf Daddy Kevs Homepage und hab mir teilweise staunend die Diskographie des Produzenten aus L.A. durchgelesen.
Er war zumindest peripher an so vielen neueren Klassikern beteiligt, dass ich nur den Hut ziehen kann. Von Sole bis The Grouch hatte er überall die Finger im Spiel.

Zum Glück muss ich beim Poetry Slam nie draußen warten. Stattdessen war ich gestern drinnen beim Auflegen und habe experimentiert. Manchmal ist es ganz gut geglückt, zum Beispiel mein kurzer Electromix am Ende.

In der Generation Tapedeck wurde heute ein nettes Video mit leicht blasphemischen Tendenzen von Exile gepostet:
Exile "Were All In Power" from Okayplayer on Vimeo.
Und Exile ist wirklich cool an der MPC:
Exile "Milli" Video from Jonathan Kim on Vimeo.

In der nächsten Zeit ist viel los. So viele Leute werden auf einmal schon dreißig, und dann sind noch so viele coole Konzerte, wie zum Beispiel das am Samstag, 17.1., in der Glockenbachwerkstatt. Und die Ereignisse überschlagen sich nicht nur, sie überschneiden sich auch.
Am kommenden Sonntag gibt es in München aber nur eines: Den Poetry Slam im Substanz, wo ich wie so oft auflegen werde.

Image for Sensationell

Der aus Brooklyn stammende Rapper Sensational hat lange nichts mehr von sich hören lassen, war zeitweise obdachlos und ist zu unserer aller Freude mit dem Schweizer Duo Göldin & bit-tuner zusammengekommen, die für ihn das Album "It's Sensational" produziert haben. Das eindrucksvolle Ergebnis der Zusammenarbeit ist als kostenloser Download und 140g-Vinyl beim Zürcher Label Quiet herausgekommen und erhältlich.
It's Sensational [Free Download]

In der Radio-Show von independentrap.de war am vergangenen Sonntag Omega Takeshi zu Gast. Er ist sowohl bei 88:Komaflash als auch bei Egogrill aktiv, und mit Letzteren sind wir zurzeit auf der "leave.music Fiasko Tour" unterwegs. Deshalb wurde in der Sendung schwerpunktmäßig Musik der an der Tour beteiligten Gruppen gespielt. Die nächsten Tourstops sind übrigens am 16.1. in Dorfen und am 17.1. in München.
independentrap.de am 04.01.2009 mit Omega Takeshi independentrap.de am 04.01.2009 mit Omega Takeshi [Download]

Im Blog der LA Times steht ein interessanter Beitrag zu den aussterbenden A&R-Abteilungen der Plattenlabels. Offensichtlich machen sich die meisten nicht mehr die Mühe, nach guten Musikern Ausschau zu halten, sie nehmen einfach die unter Vertrag, die sich schon geschliffen und fertig präsentieren.
Zum Glück gibt es noch Labels, die das Artist & Repertoire-Thema Ernst nehmen.
Hollywood's Musicians Institute teaches the endangered art of A & R

Als halbgebildeter Volltrottel kann ich nicht einmal eine zweite lebende Sprache sprechen und damit auch kein Französisch. Dabei entgeht mir neben vielen Dingen auch dieses neue Interview mit DJ Scientist auf Hip Hop Core. Die Google-Übersetzung hilft nicht viel, außer man will ein wenig lachen.
Zum Glück spreche ich wenigstens eine lebende Sprache einigermaßen und kann mir mit der englischen Version behelfen.
DJ Scientist @ Hip Hop Core

Image for Snow Cake

In "Snow Cake" geht es um den eben aus dem Gefängnis entlassenen Alex, der widerstrebend eine Anhalterin mitnimmt. Die beiden werden von einem Laster erfasst, und das Mädchen stirbt. Alex sucht daraufhin die Mutter auf, die in einem kleinen Ort lebt und viele seltsame Macken hat. Er freundet sich dennoch mit ihr und anderen Bewohner des Ortes an und lernt so viel über die Verarbeitung seiner eigenen tragischen Vergangenheit.
Mir haben vor allem die Stimmung des Films und das Spiel von Sigourney Weaver gefallen, und dass sich alles passenderweise im kanadischen Winter abspielt.

Vor kurzem ist die Frage aufgetaucht, was zurzeit mit Mush Records los ist. Die Antwort habe ich eben bei Ich bin Dougegen gelesen: Das Label feiert zehnjähriges Bestehen, und dafür hat Thavius Beck zwei Mixes zusammengestellt.
TEN YEARS OF MUSH RECORDS

Hätte ich Vorsätze für das neue Jahr, wären es vielleicht solche von Ian McKenzie, damit ich auch 2009 wieder meine Diskographie möglichst relevant verlängern kann.
Ich arbeite aber lieber kontinuierlich an meinen Vorsätzen, und wahrscheinlich wäre es ohnehin am besten, ich würde nicht nur die Diskographie im Auge haben, sondern auch, dass meine Schränke leerer werden, in denen sich die produzierten CDs und Platten sammeln.