Blog 03/2009

Bud Bundy in da house.

Am Donnerstag, 2.4.2009, kommt DJ Babu ins Atomic zu Watchwant. Das letzte Mal habe ich ihn im alten Backstage gesehen, und das war schon nett.

Am 11.04.2009 werde ich im KAFF im Schweizer Frauenfeld spielen. Mit von der Partie werden Epilog, Qwer und der Dezente sein. Ich bin gespannt und bekomme leichte Kopfschmerzen, wie jedes Mal, wenn ich mir überlegen muss, was ich in welcher Reihenfolge am besten zum Besten gebe.

Freiheit ist das Recht, sein Bestes zu tun!

Quelle: Präsident Hubbard (1981)

Mit großer Freude habe ich eben bei Myspace gelesen, dass 88:Komaflash (aus München) gerade kurz vor der Fertigstellung ihres neuen Albums "Untergang /// Wiederaufbau" stehen. In diesem Veröffentlichungsjahr freue ich mich mit am meisten auf diese Platte, das am 15. Mai getauft werden wird.
Hierbei wird mir auch eine überaus große Ehre zuteil, da ich auf dem Song "Zementgarten" mit von der Partie bin.

Wir sind gewohnt, andere nach uns selbst zu beurteilen; und wenn wir sie auch gern von unseren eigenen Fehlern lossprechen, so verdammen wir sie doch streng, falls sie unsere guten Eigenschaften nicht besitzen.

Quelle: Honoré de Balzac, Der Landarzt, S. 24

Nur kleine Menschen erscheinen Normal

Quelle: Umberto Eco, Der Name der Rose.

Seite heute versuche ich mich im Microblogging in Form von twitter. Dabei schreibe ich auf http://twitter.com/Misanthrop kleine Kurznachrichten, die dann dort und auch auf dieser Seite rechts angezeigt werden. Ich bin selber gespannt, wie konsequent ich dabei sein werde und wie sinnvoll das ist.


Seit Kurzem ist das neue DEAD Magazine draußen. Die sechste Auflage kann inklusive der exklusiven 7inch Single von Nomar Slevik im DEAD Store bestellt oder als PDF ab dem 27. März kostenlos heruntergeladen werden. Mit dabei sind dieses Mal u.a. Myka 9, Moshe, Astronautalis and Thesis Sahib.
Bald wird mein persönliches Exemplar im Briefkasten landen, und ich freue mich.

Heute Morgen sind wir gegen 6 Uhr in München gelandet, wobei die kleine Zeitverschiebung von 4,5 Stunden weniger das Problem ist als die Temperaturverschiebung von 30-35 Grad. Meine Finger sind so taub, ich kann nicht einmal Transformer Scratches.

Nun ist tatsächlich der letzte Tag in Indien angebrochen, und in ein paar Stunden werden wir abheben. Davor führen wir fort, was wir gestern in Mumbai aka Bombay begonnen haben, eine Einkaufstour zu Fuß durch diese Riesenstadt. Vor etwa 10 Jahren habe ich mir einen Funk-Sampler gekauft, der "Bombay The Hard Way" heißt und auf farbigem Vinyl eine Menge an rasanten und funkigen Songs aus Bollywood-Soundtracks enthält. Jetzt verstehe ich die Songs besser, sie passen perfekt zur Stadt.

Wie immer, wenn eine Asienreise dem Ende zugeht, schalte ich in den Einkaufsmodus. Leider gibt es hier in Fort Cochin auf der einen Seite sehr schöne alte Möbel und Kunstgegenstände, die mir zu schwer sind, und auf der anderen die üblichen indischen Dinge wie Saris, Klimaanlagen und Gemüse, für die ich auch nicht so viel Verwendung habe. Ich warte also auf den letzten Shopping-Endspurt in Mumbai, wo wir morgen Früh landen werden.

Nach dem Abstecher in Indiens Mittelschicht haben wir uns wieder auf unsere Wurzeln besonnen und sind zweiter Klasse mit dem Nachtzug von Chennai nach Allepey in Kerala gefahren. Dort sind wir über Nacht auf einem Hausboot gewesen, und hier hatte der Reiseführer Recht, denn das war bis jetzt der teuerste Posten in der Reisekasse. Aber es hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt. Man übernachtet am Rand eines der vielen Kanäle und geht mit den Ziegen, Kühen und Fischen schlafen.
Nun sind wir in Fort Cochin und werden bald die Rückreise nach Mumbai antreten.

Nach dem Aufenthalt in Bangalore konnten wir das bzw. die neuen Gesichter Indiens dank unserer Beziehungen weiter aus der Nähe betrachten und das Wochenende in einem entsprechenden Strandhaus in der Nähe von Chennai in Mahabalipuram verbringen. Hier haben wir natürlich ganz andere und definitiv positive Eindrücke von der indischen Gesellschaft bekommen. Allein in dem von uns besuchten Haushalt ist durch die vielen Angestellten und ihre Angehöhrigen deutlich geworden, wie viele Leben von einem einzelnen guten Einkommen anhängen.

Vor jeder Reise nehme ich mir vor, eine Alternative für den Lonely Planet zu versuchen und jedes Mal lande ich doch bei diesem Reiseführer. Zwar wurde ich noch nie enttäscht, aber die aktuelle Ausgabe für Südinidien hat uns doch ein paar Mal schon unzureichend informiert, was ich so nicht gewohnt bin.
Trotzdem haben wir es von Mysore nach Bengaluru, dem ehemaligen Bangalore, ohne Zwischenfälle geschafft, und dort für relativ teures Geld ein Zimmer bekommen. Die Stadt ist wie alle boomenden und überlasteten asientischen Städte sehr laut und chaotisch, aber uns gefällt es.
Meine Firma hat hier ein Delivery Center, aber das werden wir eher nicht mehr besichtigen, sondern uns den botanischen Garten u.a. ansehen, bevor wir morgen nach Chennai weiterfahren.

Unsere zweite Zugfahrt durch Südindien bestand aus zwei Teilen: Einmal sind wir mit dem Nachtzug von Hospet nach Bangalore, was dieses Mal nicht so bequem war, denn wir mussten im dritten Stock schlafen und hatten ca. 50 cm Platz bis zur Decke. Außerdem mussten wir aus Platzmangel unser gesamtes Gepäck auch auf der staubigen Liegebank verstauen.
Beim zweiten Teil ging es von Bangalore nach Mysore, und hier mussten wir um unseren reservierten und bezahlten Platz kämpfen. Das war mir etwas unangenehm, ging aber nicht anders.
In Mysore ist es etwas rauher, die Leute fragen schon mal kritisch, ob man Engländer sei, und auch ist die Infrastruktur nicht auf Softtouristen wie uns ausgerichtet. Nichtdestotrotz wird es hier schon gut werden.

Hampi ist wirklich ein schöner Ort, ich kann hier den Kommentar zu meinem letzten Eintrag nur unterschreiben. Wie in Wat Angkor in Kamboscha, Bagan in Burma und Borobudur in Indonesien stehen hier die Überreste einer der größten Hindukulturen in Form von sog. Basaren, Tempeln und Königspalästen. Anders als in den meisten der oben genannten Stätten wohnt man direkt neben den Heiligtümern, und deshalb bemerkt man die Heiligkeit des Ortes manchmal nur noch daran, dass es absolut kein Bier und Fleisch gibt. Was mir kaum etwas ausmacht.
Mit dem Essen passen wir dennoch auf, sind aber bis jetzt mit Thalis, Dosas und Curries immer gut gefahren.
Morgen geht es abends nach Mysore.

Nachdem wir in Goa die Spuren der Portugiesen, Mönche, Hippies, Raver und auch der Pauschaltouristen studiert und beobachtet haben, werden wir uns nach einem letzten Sonnenbrandbad in den Nachtbus nach Hampi aka Humpy setzen, wo ich meine Liste besuchter Ruinen aus alter Zeit ergänzen werde.

Nach der sehr fruehen Ankunft zu unhinduistischer Zeit am Flughafen in Mumbai sind wir direkt zum Bahnhof gefahren, wo wir gerade noch den Zug Richtung Goa erwischt haben. Wie befuerchtet haben die Touts vor der Bahnhofshalle sich unsere Unsicherheit zunutze gemacht und uns den doppelten Preis abverlangt. D.h., wir haben fuer die mehr als 700 km drei Euro mehr gezahlt. Waehrend der Zugfahrt war ich so muede, wie schon lange nicht mehr, und das haben andere ausgenutzt: Unsere Rucksaecke waren am Ende voller Kaefer.
In Goa sind wir mittem im ruhigeren Touristengebiet, wo es so zugeht, wie an allen beliebten Strandurlaubszielen in Asien - nur das Englisch ist besser.

In Abu Dhabi, dem Zwischenstopp nach Mumbai, gibt es Internet umsonst, und hier habe ich die Gelegenheit, den eben im Flugzeug gesehenen Slumdog Millionaire zu empfehlen. Vor allem zur Einstimmung auf Indien ist der achtfache Oscar-Gewinner ein idealer Film. Dem aus dem groessten Slum Bombays stammenden Hauptdarsteller wird vorgeworfen, bei "Wer wird Millionaer?" betrogen zu haben. Das ist natuerlich nicht wahr, und dem inquisitorischen Polizist erzaehlt er die z.T. herzzereissende Geschichte zu jeder Frage, die er auf dem Weg zu den 20 Millionen Rupien richtig beantworten konnte.