Blog 07/2006

Nennt mich einen kitschverliebten, unkritischen und nicht analysierenden Kinobesucher, aber Das Haus am See, aus dem ich gerade komme, hat mir gefallen. Sandra Bullock und Keanu Reeves, die nicht gerade meine Lieblingsschauspieler sind, halten sich zurück und pflegen eine romantische Brieffreundschaft, die das Warten beherrschen muß.

Der gestrige Auftritt hat Spaß gemacht, auch wenn nicht alle Silben über meine Zunge kommen wollten. Ein paar meiner neuen Ideen, die ich ausprobiert habe, werden vielleicht mal was wenn sie groß sind. Und es war sehr interessant mit den mir stilfremden Post-Rockbands Verstärker und Majmoon zu spielen.

Image for Im Juli

Der deutsche Film ist so schlecht nicht. "Im Juli" von Fatih Akin aus dem Jahr 1999 zeigt das, indem er die Hauptprotagonisten auf eine Reise nach Istanbul schickt und sich verlieben läßt. Auch in Europa lassen sich schöne sogenannte Roadmovies drehen.

Image for Das Ende einer Affäre

"Das Ende einer Affäre" wurde von Graham Greene verfasst, um die Macht der Eifersucht und der Religion zu beschreiben. Das Buch handelt von einem kurz vor dem Durchbruch stehenden Schriftsteller, der die Frau, die mit ihm ihren Mann betrügt, verdächtigt, mit einem Dritten auch noch fremdzugehen. Dabei steigert er sich so in seine Eifersucht, daß er einen Privatdetektiv auf seine ehemalige Geliebte ansetzt und sich ihr Tagebuch stehlen läßt. Und selbst als alle seine Verdächtigungen als unbegründet herausstellen, ist er noch mißtrauisch. Bestimmt jeder zweite Mann sollte das Buch gelesen haben und sich selbst mal zurücknehmen.

Image for Nahaufnahmen

Vetternwirtschaft und Eigenwerbung ist nicht unbedingt meine Sache, aber bei diesem Hörtipp mache ich eine Ausnahme: Die neue CD von Audio88 heißt "Nahaufnahmen" und ist nämlich in der Tat eine Ausnahme. In einer Zeit, in der abstrakter und avantgardistischer Rap aus Deutschland dank Myspace immer angesagter wird, ragt der Berliner mit seinen Rundumschlagstexten wie ein Leuchtturm aus dem Wortmeer heraus. Da auf diesem Werk mit acht Liedern die Produzenten Aqua Luminus III., Deckard, Mnemotrauma und ich für die unterstützende Musik verantwortlich sind, ist auch für eine große abtrakte und melodische Musikvielfalt gesorgt. Wer lachen, weinen (und eventuell auch mal das Autoradio laut aufdrehen) will, dem sei diese CD ans Herz gelegt.

Da ich heute alle inklusive mich selbst mit meinen Auftrittsdaten so verwirrt habe, leiste ich Wiedergutmachung, indem ich ein paar wirklich gute Tipps einstelle. Wer trotzdem morgen noch ins Feierwerk kommen möchte, ist herzlich eingeladen. 22 Uhr - 23 Uhr.

Der für heute angesetzte Auftritt von mir im Feierwerk findet morgen statt. Ich bin ganz schön dumm, denn alles schreib ich mir auf und plane es bis ins Detail, aber ich krieg es nicht mal hin, einen Auftrittstermin abzustimmen.

Durch Lion bin ich auf ein Terminmißverständnis aufmerksam geworden: Mein für heute geplanter Auftritt ist wahrscheinlich erst morgen. Das wäre sehr ärgerlich, weil ich schon vielen Bescheid gesagt habe. Und da ich niemandem vom Feierwerk erreichen kann, gibt es leider auch später hier Gewißheit. Für das Durcheinander entschuldige ich mich.

Update: Im Programm stehe ich angeblich auch am morgigen Samstag drin. Also hätte ich mir den heutigen Streß nicht antun brauchen.

Eigentlich war ich in diesem Sommer bereits einmal Schwimmen - in der Isar. Heute sollte mein erster Badeabend am See sein, und ich würde den Regen zwar begrüßen, aber nicht den Blitz wenn ich gerade im Wasser bin.

Anläßlich der von DJ Scientist initiierten und von mir (immer noch) programmierten Raphistory-Datenbank möchte ich noch einer Interview mit dem Meister höchstpersönlich nachtragen, das ich Euch bis jetzt noch vorenthalten habe. Und schaut doch ab und zu mal auf raphistory.net und geht auf Entdeckungsreise.

Übrigens habe ich die Kommentarfunktion dahingehend erweitert, daß Ihr beim Kommentieren Eure Emailadresse zum Einrichten eines Gravatars zwar angeben könnt, sie aber auf Wunsch nicht veröffentlich wird. Darum würde es mich freuen, wenn ein paar Besucher mehr die Anzeigefunktion für ihr eigenes Bild nutzen würden. Dann sind der Flo und ich nicht so allein.

Der bei lifehacker.com gelistete Artikel hat mich an den Ernst meiner momentanen Situation in der freien Wirtschaft erinnert:

How to Stop Laughing when You Laugh at Inappropriate Times

Irgendwie fällt mir zur Zeit nichts zum Tippen ein. Vielleicht saug ich mir ja ein Ungeheuer aus den Fingern wie die Zeitungen.

Im Ziel angekommen möchte ich kurz den Kommentator zum 20-Km-Lauf zitieren:

Kein Kommentar.

Ich habe völlig vergessen wie erfrischend ein Bad in der Isar sein kann. Fresh for 2006!

Ich habe soeben den MisanthronTM erfunden. Er besteht aus:1. 2x 12 Minuten Scratchen 2. 20 km laufen 3. 10-15 Meter in der Isar schwimmen

Den ersten Teil habe ich gerade überstanden. O-Ton:

Nach einem überwältigenden Chirp holt der Misanthrop zum Tear aus und läßt mit einer Serie von Orbits das Verfolgerfeld hinter sich.

Jetzt geht es zum Laufen, der Kommentar folgt.

Zur Zeit Das Ende einer Affäre von Graham Greene lesend, bin ich - allerdings nur in der deutschen Übersetzung - auf eine haargenaue Übereinstimmung einer Zeile im Buch mit einer Zeile meiner neueren Texte gestoßen, die ich in Fußballspiele bewegen uns so dahin sage:

So etwas wie eine Seele gibt es nicht.

Da hat mich doch einer glatt gebitet.

Am morgigen Freitag gibt es wieder die kombinierte Koch- und DJ-Show Pasta Rhymes auf der Veranda des Völkerkundemuseums. DJ Explizit und Andi Arbeit wenden Nudeln und Platten. Wenn ich nicht zu spät dran bin (die Sache geht nur bis 24 Uhr), schaue ich auch hin.

Die Tagesschau bzw. tagesschau.de fasst einen lustigen Mitschnitt eines Gesprächs zwischen George Bush und anderen Politikern bei einem G8-Essen zusammen, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Das Mikro war noch an, und keiner hat's gemerkt.

Auf den vielfachen Wunsche des Einzelnen Francisco habe eine Funktion eingebaut, die die letzten 50 Kommentare anzeigt. Leider ist mir noch nicht eingefallen, wie ich das übersichtlicher machen kann, aber es sollte zumindest eine kleine Hilfe sein. Die Funktion ist in der Untermenuleiste dieser Seite versteckt. Klickt Kommentare.

An diesem Wochenende habe ich nicht viel zu tun gehabt, also habe ich mal wieder ein Lied gemacht. Und das ist so aktuell, daß es nicht Monate oder Jahre warten kann bis ich es irgendwie irgendwo veröffentliche. Es geht um das Arbeiten an sich und soll mich daran erinnern wie ich nie werden will. Der Name ist "Business Need", und Ihr findet es wie immer im Downloadbereich.

Image for We feed the world

Jeder kennt Berichte und Fakten über die Abholzung des Regenwaldes, Produktion und Transport unseres Essens und weitere Abstrusitäten der Nahrungsmittelherstellung. Der Film "We feed the world" von Erwin Wagenhofer hat das alles in Bildern, Interviews und Momentaufnahmen festgehalten, und das regt definitiv zu noch mehr Nachdenken an. Man sollte reflektieren, und mit dem Film geht das sehr bequem, was aber nicht immer bequem ist.

Image for Mr. Nogatco

Kool Keith ist zurück und hat mal wieder die Identität gewechselt. In Anlehnung an sein Pseudonym Dr. Octagon hat er seinen Nachnamen gespiegelt und heißt jetzt Mr. Nogatco. Dieser Herr hat nun das Album "Nogatco Rd." herausgebracht, und das ist nur eins seiner vielen (angeblich fünf) neuen Alben. Es steht musikalisch und textlich seinem Paradealbum Black Elvis von 1999 sehr nahe. Die Beats sind aber alle ein Stück weiter und moderner. Manchmal hört man sogar die E-Gitarren lärmen. Der Höhepunkt des Werks ist der letzte Song, den der Reverend Tom zusammen mit sole und Sage Francis bestreitet. Da DiVinci dabei noch für die Produktion zuständig ist, ist der Track ein Knaller.

Image for Jakob von Gunten

Robert Walser hat mit "Jakob von Gunten" einen Vorläufer kafkaesker Literatur geschrieben. Der Protagonist, der wie der Titel des Buches heißt, tritt hier in ein Internat ein, das die Schüler auf das Leben aus Diener vorbereiten soll. Allerdings lernen die Zöglinge so gut wie nichts, und außerdem wird alles aus der Sicht des Jakob geschildert, die etwas wirr, subjektiv und paranoid ist. Wer Bücher mag, nach deren Lektüre man die Hauptperson regelrecht hasst, ist hier genau richtig.

Gestern Abend kam auf Arte der Fernsehfilm G8 auf Wolke 7 über einen schüchternen Mitarbeiter des englischen Finanzministers, der eine Frau kennenlernt und ohne sie zu kennen auf die G8-Konferenz nach Island mitnimmt. Und es kommen noch drei Wiederholungen von dem Film.

Der Headcount für unsere Welt beträgt im Moment 6 500 000 000. Über Spreeblick bin ich auf eine grafische Darstellung der Erdpopulation aufmerksam geworden, die eingermaßen anschaulich ist.

Seit heute hat sich meine Arbeitskleiderordnung noch einmal verschärft, und ich muß zusätzlich zum Anzug Krawatte tragen. Ich muß gestehen, daß ich Anzüge manchmal schon fresh finde, aber Krawatten schnüren mir die Kehle zu, und außerdem brauche ich morgens immer 10 Minuten zum Binden, und selbst dann schaut der Windsorknoten noch schief aus.

Es ist kaum zu glauben, aber was im Internet steht muß ja wahr sein. Schon wieder hat einer ausgesorgt, indem er eine simple Idee gehabt und umgesetzt hat. Kyle MacDonald hat getauscht. Zunächst nur eine Büroklammer gegen einen Kugelschreiber, und nach ingesamt 14 Tauschvorgängen hatte er schon ein Haus in Kanada.

Via www.biz4you.at

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich in den letzten drei Wochen meine regelmäßigen Kinobesuch ausgelassen habe, denn wenn man faul ist wie ich, dann braucht es oft eine überzeugende Filmkritik um mich ins Kino zu bringen. Gibt es irgendwelche Empfehlungen, die Ihr aussprechen könnt?

Liebes Tagebuch!

Für den 700sten Eintrag, den ich hiermit in Dich schreibe, habe ich mir einen besonderen Link aufgehoben. Dieser führt zu einem Projekt, das hauptsächlich auf dem Mist von DJ Scientist gewachsen ist. Der hat sich nämlich -- von den Veranstaltern der Zürcher Raphistory-Parties inspiriert -- ausgedacht, alle Rapplatten von 1979 bis 1989 in einer Datenbank zu erfassen.

Dies geschieht nicht zum ersten Mal, immerhin gibt es das Raprecordsbuch und Discogs, aber der Anspruch von raphistory.net ist es, alle Platten sauber, strukturiert und möglichst komplett zu erfassen, die Informationen zu den einzelnen Platten bestmöglichst miteinandern zu verknüpfen und zum Stöbern anzuregen.

Für das Design ist der Initiator verantwortlich, die Programmierung habe ich übernommen. Da es leider nur ein Nebenprojekt sein kann, wird es noch etwas dauern, bis alle Funktionen relativ fehlerfrei funktionieren, und dann beginnt die große Arbeit des Katalogisierens und Eintragens, zu der dann auch jeder herzlich eingeladen ist. Aber auch wenn erst eine Handvoll Platten (677 von zigtausenden) erfaßt sind, kannst Du Dir auf raphistory.net schon ein bißchen was ansehen und durchlesen. Ich werde Dir später noch mehr erzählen.

Schlaf gut,

Dein Misanthrop

Beim neuen Fragedienst von Yahoo! sind zu einer Frage von Stephen Hawking in fünf Tagen mehr als 21000 Antworten eingegangen. Ach ja, die Frage lautet:

How can the human race survive the next hundred years?

Via symlink.ch

Gerade habe ich die Erlaubnis von Audio88, dem König der Punchlines, persönlich erhalten, seine neue CD "Nahaufnahmen" inoffziell voranzukündigen. Die Texte stammen ausnahmslos von ihm, und die Musik zum Werk kommt von Aqua Luminus III., Deckard, Mnemotrauma und mir. Auf seiner MySpace-Seite kann man das wunderschöne Cover schon betrachten und in das erste Lied "Fehlersuche" reinhören.

Fresh for 2006 -- you suckers.

Gestern hat sich wieder einmal gezeigt,daß man Werbe-SMSs nicht trauen darf. Denn 10 Leute machen selbst eine coole Location wie das ZK Max nicht zur Partyhochburg.

In einer Stunde geht es ins ZK Max, wo die Tim Tom Brothers auflegen. Keine Ahnung wie das wird, aber ich empfehle das Event trotzdem.

Equinox Records bringt dieser Tage den dritten Teil der 10inch Serie heraus. Die Platte enthält vier Tracks des New Yorker Produzenten Arcsin, der schon bei diversen Veröffentlichungen von Equinox dabei war und nun seine eigene Platte bekommen hat, die wie alle Equinoxprodukte schön und aufwendig gestaltet ist.

Eine etwas ausführlichere Beschreibung könnt Ihr in einem Posting von DJ Scientist oder in der offiziellen Presse/musik nachlesen.

Aber viel wichtiger ist es, sich die Platte zu kaufen und laufen zu lassen. Ich bin schon gespannt wann und wenn sie sich bei mir dreht.

Wie heise.de schreibt, blockiert das Militärregime in Myanmar vor allem Internetwebdienste wie Gmail, Hotmail und Yahoo. Wer das Glück, in nächster Zeit in das schöne Land zu fahren, sollte daran denken. Letztes Jahr als ich dort war, ging gmx auch nicht, aber mit einem Anonymizer hat es dann schließlich im Schneckentempo funktioniert.

Google hat einen Videoservice gestartet, der Youtube und Konsorten Konkurrenz macht. Und weil man die dort gezeigten Videos so schön einbetten kann, "zeige" ich auch gleich einen Klassiker von DJ Shadow.

Der mir gerade in die Finger gefallene Artikel how is a graff writer like a blogger ist zwar interessant, aber ich würde mir als totaler Rapschriftlegastheniker und Freizeitschreiber nicht dasselbe Niveau wie richtige Maler anmaßen wollen.

Zum ersten Mal in diesem Jahr war ich heute in den Bergen in der Nähe des Tegernsees und habe zwar keinen Patriotismus aber angenehm romantische Naturgefühle empfunden. Ich kann trotz leicht geröteter Hautstellen und ein paar Fußblasenansätzen so einen Ausflug nur empfehlen. Ob die anschließende Radfahrt von Ebersberg nach München dabei obligatoisch ist, sei jedem Bergsteiger selbst überlassen.

Eines meiner vor zwei Monaten angekündigten Geheimprojekte neigt sich seinem Abschluß zu und wird richtig gut. Das kann ich ohne allzu viel Eigenlob sagen, da ich nicht alleine daran beteiligt bin. Bald gib es mehr zu sehen und noch mehr zu hören. Ich freue mich jedenfalls.