Blog 10/2011

Image for Audioremix

Die neue EP von Audio88 ist heute erschienen und als Vinyl und Download erhältlich. Auf der Download-Version bei Bandcamp befindet sich auch ein Remix von mir vom Titeltrack mit Cuts und allem, was dazugehört.
http://audio88.bandcamp.com/track/bonus-die-erde-ist-eine-scheide-mit-yassin-misanthrop-remix-2

Der Taifun hat Manila nicht getroffen und war ausserdem schneller als gedacht, deshalb sind wir jetzt wie geplant am Flughafen und abflugbereit Richtung München. Wie immer in Asien habe ich mir auf dieser letzten Etappe einige T-Shirts gekauft und alle Platten sowie passenden CDs, die ich auftreiben konnte. Was mich daran erinnert hat, dass ich noch nicht einmal alle Mitbringsel aus Sri Lanka gesampelt habe.
Entgegen aller Warnungen fanden wir Manila bei weitem nicht schlimm oder gefährlich, ich habe in Bangkok, Phnom Penh oder Dhaka schon dunklere Ecken gesehen. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nachts durch einsame Slums oder verlassene Vergnügungsstraßen spazieren würde.

Heute Morgen sind wir dem Taifun "Ramos" gerade noch entwischt und sicher in Manila gelandet. Dort soll der Sturm ausgerechnet am Freitag eintreffen. Wir hoffen, dass er weder so zerstörerisch ist wie manche seiner Vorgänger noch dass unser Heimflug dadurch gestrichen wird, der für Freitagabend angesetzt ist.

Nachdem gestern die Fähren nach Bohol immer noch ausgesetzt waren, sind wir kurzerhand auf Cebu umgeschwenkt und mit dem Fast Craft in 20 Minuten auf diese gehüpft. Etwas unentschlossen sind wir in den Bus Richtung Westen gestiegen, wo wir eine seit zwanzig Jahren in Australien lebende Philipina getroffen haben. Da es noch früh am Vormittag war und wir keinerlei Bedenken ob ihrer Vertrauenswürdigkeit hatten, sind wir ihrer Einladung in ihr neues Haus gefolgt, das mitten auf dem Weg in dem malerischen Dorf Malabuyoc liegt. Dieses hat sie sich zum Teil von dem Geld finanziert, das sie mit dem Anbau von Mangos in der relativen Nähe von Darwin verdient.
Wir sind dann sogar über Nacht geblieben und hatten damit ein eingermaßen einzigartiges Erlebnis und haben viele Geschichten vom Farmer-Leben gehört. Unter anderem war auch interessant, dass ihr Betrieb einer derjenigen ist, die Backpacker aus der ganzen Welt aufnehmen und beschäftigen, darunten natürlich auch viele Deutsche.
Nun sind wir heute Morgen zum letzten Strandstopp in Moalboal aufgebrochen.

Heute sind wir wieder von der Insel der Zauberer zurück und machen noch einmal Halt in Dumaguete. Einerseits, weil wir uns nicht entscheiden können, was wir auf dem Weg nach Cebu City noch alles anschauen wollen, andererseits, weil die Fähre zur Insel Bohol wohl Wartungsarbeiten unterworfen ist und heute nicht in See sticht. Vielleicht morgen, ansonsten finden wir einen anderen Weg.
Essenstechnisch haben wir mittlerweile auch ein Gespür für Gemüse entwickelt und finden die entsprechenden Töpfe in den Garküchen besser.

Kurzentschlossen sind wir von Dumaguete gestern auf die kleine Insel Siquijor gehüpft, wo angeblich Vodoo-Zauber getrieben wird und deshalb etwas weniger los ist als anderswo. Denn die meistne Filipinos haben Angst.
Siquijor könnte man an einem Tag mit dem Motorrad umfahren wenn man seinen Führerschein dabei hätte, denn die Polizei kontrolliert hier anscheinend verstärkt. Deshalb nimmt man manchmal auch mit dem Fahrrad vorlieb.
Wir werden hier noch zwei Tage und Nächte bleiben und dann in die Zivilisation zurückkehren.

Heute haben wir auf Negros übergesetzt, die Insel durchquert und dabei landschaftlich Großartiges gesehen. Am anderen Ende in Dumaguete tobt das College-Leben.

Einen Erholungstag haben wir hier in Boracay noch eingelegt, an dem manche von uns sich massieren lassen, eine Mango essen u.ä. Morgen geht es dann weiter, wahrscheinlich nach Iolio, von wo aus wir dann nach Negros übersetzen wollen.
An einem Ort wie diesem, wo man sehr viel Auswahl hat, was das Essen betrifft, möchte ich ganz kurz auf die Gebräche der Philippinos diesbezüglich eingehen. Fleisch ist obligatorisch und fast in jedem lokalen Gericht enthalten. Wer vegetarisch oder vegan lebt, der sollte wahrscheinlich wirklich dem Rat aus dem allbekannten Reiseführer folgen und sein Essen selbst mitbringen sofern er die ausgetretenen Teerstraßen verlässt. Ich habe kein großes Problem damit, bin aber auch beizeiten froh über fleischlose Gerichte wie Hühnchen oder Fisch.

Die kleine Insel Boracay ist momentan unser Aufenthaltsort. Gestern sind wir recht früh in Sabang los und mit dem Jeepney sowie einem Minibus in den Süden von Mindoro nach Roxas gefahren. Von dort waren es noch vier Stunden mit der Fähre nach Panay, und dann war es nur noch ein Katzensprung mit Motorrad bzw. Boot nach Boracay, wo wir dann endlich gegen 21 Uhr ein Zimmer hatten.
Die Insel ist nur 9km lang und 1km breit, aber ein Großteil der touristischen Aktionen im Umkreis hunderter Kilometer konzentriert sich offensichtlich hier. Momentan sind hauptsächlich chinesische und koreanische Touristen hier und fröhnen hedonistischen Ess-, Massage- und Sportaktivitäten.

Als kleinen Einschub zwischen meinen Reisestopps möchte ich auf ein Interview hinweisen, das Olivier von Allschools mit Epilog und mir zum Thema postrap und Rap im Allgemeinen geführt hat:
http://www.allschools.de/interview/1295425