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Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der "Leseliste" stelle ich heute den "Mythos von Sisyphos" vor. Viele haben mir den Vorwurf gemacht, dieser Song wäre zu depressiv. Wenn ich ihn mir heute mit entsprechendem Abstand anhöre, gebe ich jenen Stimmen einerseits Recht, andererseits rechtfertigen gerade bestimmte Lebenssituationen die Existenzberechtigung des Liedes.
Damals war noch nicht viel Zeit nach meinem "Psychogramm" von 2007 vergangen, in dem ich 16 Lieder lang meiner Melancholie und diversen nachuniversitären Zweifeln freien Lauf gelassen hatte. Der Mythos war ein Nachhall dieser Zeit und beeinflusst von Albert Camus gleichnamigen Essay, in dem es um die Spannung zwischen der Sinnsuche und der Sinnlosigkeit bzw. Sinnwidrigkeit der Welt geht.
Das klingt aber schon wieder deprimierender und schwerer als der Song ist. Ich finde ihn besonders aufgrund der Streicher wunderschön und weiß jetzt auch, dass es zum Teil durchaus traurige Zeiten gibt, in denen man ihn wieder hören kann und muss.