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Heute ist mein letzter Tag in Sri Lanka. Es ist etwas grau und regnerisch aber unglaublich schwül. Ich nehme also noch die letzten Schweißtropfen, Curries und Rottys mit, bevor ich mich am sehr späten Abend auf den Weg machen werde, denn mein Flug geht um 04.25 Uhr morgens.

Seit gestern bin ich in Anuradhapura, einem der wichtigsten Orte des sog. Cultural Triangles, wo mehr als tausend Jahre lang die Könige von Sri Lanka ihren Sitz hatten. Hier geht es ähnlich vor sich wie in Hampi, Bagan oder Wat Angkor, man fährt also mit dem Rad. Kurz nachdem ich die allerwichtigsten antiken Stätten durch hatte, hat mein ebenfalls antikes Fahrrad schlapp gemacht - genauer gesagt der Reifen. Auf dem Fußweg zurück ins Guest House haben ich eines der in dieser Pilgerstadt eher seltenen Internet Cafes entdeckt.
Morgen geht es Richtung Colombo noch einmal an den Strand.

Wie fast immer hier bin ich auch heute wieder früh ausgestanden (5.50 Uhr), um mit dem Zug von Ella nach Kandy zu fahren. Wahrscheinlich sollte man auf jeden Fall einmal mit dem Zug in Sri Lanka gefahren sein, auch wenn das meistens länger dauert als mit dem Bus. Auch im heutigen Fall waren wir zwei Stunden zu spät, aber die Ausblicke über die grünen Gebirgslandschaften mit Tee- und anderen Plantagen sowie die Gespräche mit den Mitreisenden haben mehr als entschädigt.
Gerade als ich meinen Fuß auf den Boden in Kandy gesetzt habe, hat es wie aus Eimern gegossen, und später, als ich bereits von einem ersten Rundgang tropfnass in mein Guest House zurückgekommen bin, wurde mir dort mitgeteilt, dass mein Zimmer mittlweile zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses überflutet worden sei. Morgen scheint dann hoffentlich wieder die Sonne, damit meine Sachen trocknen.

Die Safari war lange und einigermaßen erfolgreich, was das Sichten von Tieren betrifft. Neben dem Jeep haben mehrere Elefanten gegrast, Leoparden haben wir kurz in drei Meter Entfernung gesehen, und dazu gab es noch eine Reihe von Krokodilen, Pelikanen, Bambis usw. Nach drei Stunden Busfahrt im Stehen mit zweimaligem Umsteigen bin ich dann in Ella angekommen, einem kleinen Bergdorf, in dem viele Touristen Halt machen.
Das frühe Aufstehen macht mir hier weniger aus als daheim, und deshalb bin ich heute um sechs Uhr morgens bereits los zu diversen Wasserfällen und Aussichtspunkten über die zahlreichen Teeplantagen. (Der Lipton-Tee kommt beispielsweise aus Sir Lanka.) Morgen werde ich dann wahrscheinlich zur Abwechslung Zug fahren und in Richtung Kandy aufbrechen.

Eines der schönen Dinge am Reisen in Sri Lanka ist, dass man hier praktisch täglich einen neuen Ort sehen kann, ohne längere Busfahrten auf sich nehmen zu müssen. Am dritten Tag meiner Reise bin ich deshalb schon am dritten Ort.
Gestern war ich am Strand in Mirissa, wo man den üblichen Backpacker-Urlaub verbringen kann, allerdings nach meinem Geschmack und Dafürhalten nicht so gut verköstigt und günstig. Einen Tag lang Sonnenbrand tanken und viertelwestliches Essen haben mir gereicht, und ich bin heute in eineinhalb Stunden weiter nach Tangalla, wo einige Guesthouses komplett geschlossen haben, da Nebensaison ist. Hier ist es also mehr als ruhig, und deshalb bin ich gleich mit diversen lokalen Bussen zu einer Felsentempel namens Mulkirigalla, wo ich zum ersten Mal ein buddhistisches Begräbnis sehen konnte.
Da das hier mit dem Busfahren wie gesagt so locker ist, werde ich morgen in den Norden weiterreisen.

Dass Sri Lanka das liebste südostasiatische Reiseland der Deutschen oder wahrscheinlich auch vieler anderer ist, sieht man gleich am Flughafen. Dort wurde ich als wahrscheinlich einziger Passagier meines Fluges nicht namentlich mit einem Schild abgeholt. Was ich nicht weiter schlimm fand, denn es fährt ja auch ein Bus in einer Stunde direkt nach Colombo, wo ich bei Sonnenaufgang dann in einen weiteren Bus nach Galle (sprich "Gohl") gestiegen bin. Sofort hat das das Asiengefühl eingestellt.
Die Stadt hier ist für ihre Fortanlagen bekannt, und man kann innerhalb der Festung in diversen Hotels und Guesthouses wohnen, was ich mir geleistet habe. Heute ist allerdings hier ein seltsamer Tag, weil es mir durch die feiertagsbedingte Schließung der meisten Restaurants und Läden hier vorkommt wie beim Ramadan. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung den Buddhisten oder Hindus zuzurechnen ist.
Morgen werde ich mich weiter an der Südküste vorarbeiten und einen Strand aufsuchen.