Blog 03/2005

Netterweise habe ich gestern ein paar Malayen zum Volleyballspielen gefunden. Dummerweise habe ich die Abendsonne unterschaetzt und nun den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens. Es hilft gar nichts. Die Beine sind am schlimmsten betroffen, weshalb das Gehen schwer faellt. Zum Glueck werde ich morgen nach Kota Bahru weiterfahren, wo es scheinbar den besten Nachtmarkt des Landes gibt.

Und heute abend gibt es wieder ein Fischmenu. Fuer 3 Euro habe ich gestern nen halben King Fish mit Salat, Currysosse, Reis und Fruechteteller bekommen. Vielleicht ist heute Haifisch dran.

Vom gestrigen Erdbeben habe ich absolut nichts mitbekommen, denn ich befand mich im Tiefschlaf nach einem ausgiebigen chinesischen Essen, das u.a. auch Haifischflossensuppe beinhaltet hat. Am Morgen bin ich dann weiter auf die kleinere der beiden Perhentian Islands im Nordosten des Landes.

In meinem Moonlight Chalet bin ich der einzige Deutsche und wahrscheinlich auch am ganzen Long Beach. Zum ersten Mal wirklich alleine muss ich nun sehen, wie ich die Zeit totschlage. Einfaches Entspannen faellt mir relativ schwer. Aber ich habe ja viele Buecher und Textideen dabei. Allerdings bin ich etwas rastlos, mal sehen, wohin es mich als naechstes verschlaegt. Das Internet ist hier schweineteuer, also werdet Ihr von mir wahrscheinlich nur jeden 2. Tag hoeren.

P.S.: Hier gibt es ziemlich viele Warane und Riesengekkos, nichts fuer meine schwachen Nerven.

Es koennte sein, dass es auf der Insel keine oder nur eine schlechte Internetverbindung gibt, weshalb ich ein paar Tage offline sein koennte. Also keine Sorgen machen und in dringenden Faellen eine SMS schicken.

Gestern gab's noch ein exquisites Essen in einem etwas teureren Restaurant, und heute bin ich dann losgezogen, um mir ein Busticket Richtung Strand zu besorgen. Ob dann auch alles klappt, wird sich morgen herausstellen. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf die weitere Reise. Ich will noch auf die Insel Pulau Penang und dann nach Bangkok, von wo aus es hoechstwahrscheinlich nach Kambodscha geht.

Kuala Lumpur ist ein Dorf wie Muenchen. Bei 1,5 Millionen Einwohnern, von denen einer grosser Teil - naemlich die Moslems - gar nicht weggeht, kennt am Abend anscheinend jeder jeden. Ich war in einer Bar, deren Namen ich nicht mehr weiss, die aber auch die Milchbar haette sein koennen. 80er-Sound, viel zu trinken und feiernde Menschen. Nur deren ethnische Zusammensetzung war etwas anders. Und natuerlich die Preise.

Dank meinem lokalen Kontakt hier habe ich schon viele Leute, die zum Teil auch einheimisch sind, kennengelernt, und fuehle mich mit meinen geringen englischen Sprachfaehigkeiten etwas daemlich. Aber das wird sukzessive besser.

Von KL hab ich schon das meiste gesehen, was mir angeraten wurde, deshalb sind wir heute nach Melakka aufgebrochen, eine alte Kolonialstadt 150 km suedlich von Kuala Lumpur. Ich sollte mir auf jeden Fall einen hoeheren Bildungsstand aneignen was die hiesigen Religionen anbetrifft, sonst kann man die Sehenswuerdigkeiten nicht richtig wertschaetzen.

Auf den Dschungel habe ich noch keine Lust, weshalb ich eventuell erst einmal auf die Insel Penang weiterreisen werde.

Spaetestens in zwei Tagen werde ich wieder hier berichten, hoffentlich etwas Lesenswertes. Jetzt mache ich mich auf den Weg nach Chinatown und kauf mir ne Ananas.

Nach zwei Monaten menschlicher und musikalischer Abwesenheit duerft Ihr Euch bald auf Neues freuen, sobald ich zurueck bin. Denn hier entstehen Ideen wie Sonnenbraende, und ne kleine EP sollte schon moeglich sein. Zusaetzlich zu den acht Liedern, deren Texte ich hier vollenden will.

Endlich wieder Schwitzen statt Frieren. Nicht nur das Wetter hat mich waermstens empfangen, auch der Manuel, ein alter Freund, der hier in Kuala Lumpur arbeitet, hat seine 2000qm-Wohnung fuer mich weit geoeffnet. In der Anlage gibt es einen Pool uvm., und in der Nachbarschaft fuehren reiche Auslaender ihre Hunde vor die Vorortsiedlungshaeuser Gasse.

Nach 24 Stunden Flug, Fahrt und Warterei bin ich dann noch zu Fuss durch KL ge- und hab mich gleich mal verlaufen. Aber so lerne ich Staedte kennen. Hier herrscht ein besonderes interkulturelles Zusammenleben, da alle Religionen per Verfassung gleichgestellt sind. Ich werde bald mehr berichten koennen, nur die Internetverfuegbarkeit gilt nicht fuer Rucksacktouristen, weshalb die Abstaende zwischen meinen Eintraegen groesser als ueblich sind.

Vorhin beim Iron Faden habe ich zum letzten Mal für zwei Monate gecuttet. Seitdem ich mich im Scratchen versuche -- also seit 10 bis 11 Jahren -- war ich noch nie so lange von meinen Plattenspielern weg. Diese technische Trennung ist natürlich auf keinen Fall so schmerzlich wie die menschliche, aber ich mache mir trotzdem Sorgen, ob ich die paar Combos, die ich kann, nicht verlerne.

Meine Übermorgen startende Reise beginnt in Kuala Lumpur, wo ein Freund von mir arbeitet. Da ich mit ihm seit der Kindheit fast nichts mehr zu tun hatte, wollte ich ihm ein "Best Of" von mir mitbringen -- gerade läuft die 2. CD durch.

Über all dem Impf-, Abschieds-, Abschluß- und Arbeitsstreß habe ich ganz vergessen, auf Rekorder zu verweisen, eine Sendung auf M 94,5, bei der heute ab 19 Uhr der Konzertmitschnitt von Kinderzimmers Auftritt zu hören war. Das tut mir echt leid!

... bevor es losgeht. Wie gewohnt zur Mitte des Monats habe ich wieder ein paar lesens-, hörens- und sehenswerte Dinge gesammelt und aufbereitet.

Image for Silentium

Oft passiert es nicht, daß einem der Film besser als das Buch gefällt -- bei "Silentium" ist das bei mir aber der Fall. Der Autor Wolf Haas hat auch beim Drehbuch mitgeschrieben, also tue ich ihm nichts Böses, wenn ich das erwähne. Der groteske und bitterböse Krimi spielt in Salzburg, wo der Detektiv Brenner gespielt von Josef Hader in die Machenschaften von Kirche und Festspielleitung verwickelt wird.

Image for Life of  Pi

In letzter Zeit kam ich nicht viel zum Lesen, aber das Buch "Life of Pi" ging schnell und war kurzweilig. Sein Verfasser Yann Martel schreibt aus der Ich-Perspektive über einen schiffbrüchigen indischen Jungen, der mit einem Tiger auf dem pazifischen Ozean treibt und zu Überleben versucht. Dieses Abenteuer ist so unwahrscheinlich wie humorvoll.

Image for Live from Rome

Sole's "Selling live water" lief vor zwei Jahren recht oft, als ich mit den 88:Komaflashjungs am Strand von Ko Phan Ngan abgehangen bin. Und auf meiner diesjährigen Tour wird mich höchstwahrscheinlich sein neues Album "Live from Rome" begleiten, das auch wieder kräftig in diesselbe Kerbe schlägt: Selbsthaß, Melancholie und Kritik auf brachiale Beats, so mag ich das.

Für alle, die es noch nicht wissen und die es interessiert: Ab nächsten Mittwoch bin ich für zwei Monate nicht mehr im Lande. Ich werde zunächst nach Kuala Lumpur fliegen, in Malaysia ein wenig rundreisen und dann noch einige andere Länder in der Gegend anschauen. Dank Sven habe ich jetzt Reiseführer und -tips für Myanmar, und Vietnam interessiert mich auch sehr.

Vielleicht werde ich die Anregung aufgreifen und ein paar Bilder hochladen, auf jeden Fall aber werde ich an dieser Stelle über meine tollen fünffreundemäßigen Abenteuer berichten. Es könnte nur sein, daß dann nicht mehr so schön regelmäßig passiert wie die momentanen Einträge.

Ich beschenke mich damit praktisch selbst zum Diplom.

In der Post lag heute eine Promo-CD von audio88 namens "Bild und Ton". Zum Danebenhören eigentlich zu schade, klingt sie aber dennoch wie Musik in meinen Ohren. Sicher werden einige so ihre Problem damit haben, ich find's aber cool und habe den audio gleich mal verlinkt.

Der Remix von "Bluefisk", der aus Aqua Luminus des III. MPC stammt, ist der Hammer und auf schwerer Rotation in meinem mp3-Player.

Hoffentlich klappt es reibungslos mit dem Release von "Aphrodismen", wo der Song dann auch drauf sein wird, damit Ihr Euch ebenfalls daran freuen könnt.

Alle sind so hardcore, aber ich rappe brav weiter.

Gleich gibt's Oldschool-Jungle im Cafe Gap.

Heute wäre Einstein 126 Jahre alt geworden, also 100 Jahre älter als ich. Das ist mir nur so aufgefallen, weil ich gerade am Fertigstellen eines Tracks für NovaTunes Einsteinsampler bin.

Im Cafe Gap kommen am Montag wieder Platten auf den Teller. Von mir persönlich. Und natürlich auch illustre Gäste wie zum Beispiel Jeffrey McDaniel, Spoken-Word-Dichter aus New York. Wie immer ab 20 Uhr.

Heute abend findet einmal wieder der Poetry Slam im Substanz statt. DJ Scientist wird wie gewohnt cool auflegen, und Lea-Won wird sein Album vorstellen. Da ich allerdings mit dem Aqua Luminus den "Bluefisk Remix" fertig mache, auf den Ihr Euch freuen dürft, komme ich höchstwahrscheinlich nicht.

Halt's Maul (auf Lateinisch) heißt der neue Film von und mit Josef Harder, der mich schon in Indien sehr begeistert hat.

In diesem Film, der dem gleichnamigen Buch von Wolf Haas nicht unbedingt bedingungslos folgt, untersucht ein etwas unglücklicher Detektiv in Salzburg die Verbindungen zwischen der Festspielleitung, der Kirche und einem Zuhälterring. Dabei kann man oft Schmunzeln und noch öfter Brüllen vor Lachen. So voll hab ich's im Atlantis noch nie erlebt.

Der Sloganizer findet coole Sprüche.

Kommerzielle aber lustige Parodie von Xzibit & Co.:

www.pimpmyburger.com

via spinemagazine.com

Damit die Zeit rumgeht, lese ich manchmal Neuigkeiten mit dem Sage Plugin für den Firefox. Eben habe ich alle Weblogs mal gemäß dem OPML Format exportiert und in der Navigationsleiste verlinkt. Damit Ihr wißt, was ich so lese.

Bei independentrap.de kann man mich übrigens buchen - was sehr nett wäre, denn ich habe neue Sachen, die ich live gerne ausprobieren würde. Ohne Druck wird auch nichts fertig.

Etwas verspätet habe ich beim Durchforsten der auf meine Seite verweisenden Referrer entdeckt, daß es auf diversen Seiten Bilder von mir gibt. Diese wurden auf meiner Teiltour mit Noah23 und DJ Scientist geschossen und sind für mich gleichermaßen beängstigend wie lustig.

Heute habe ich meinen jährlichen Schifahrtag absolviert. Der Wetterbericht war schlecht, das Wetter dafür aber umso besser, weshalb der Tag wegen viel Schnee, genug Sonne und wenig Leuten perfekt war.

Natürlich ist das Befahren der Berge umweltpolitisch nicht korrekt. Aber mir sind wie immer durch die Weite und Schönheit der Berge viele gute neue Musik- und Textideen gekommen.

Das hochgeschätzte Label Equinox Records wird in der UK Online Radio-Show Rhythm Incursions von Mr. Trick mit drei Tracks dabei sein. Herzlichen Glückwunsch!

Emplive.com hat einmal wieder schöne Videostreams im Angebot, in denen Old-School-Veteranen ihr HipHop-Weltbild erzählen. Für Leute mit schnellen Interverbindungen ist das eine interessante Sache:

Kool DJ Herc, Grandmaster Flash, Grandmaster Caz und Sha-Rock, Kid Creole, Rahiem und Doug E. Fresh und Grandmaster Caz, Disco Wiz, Tony Tone, und Whipper Whip.

... bin ich jetzt bald offiziell Diplom-Informatiker. Vorgestern habe ich meine Abschlußvortrag gehalten und warte nur noch aufs Zeugnis. Wer einen interessanten Job hat, der melde sich bitte. Kann auch gerne im ~~Ausland~~ warmen Ausland sein.

Das Gefühl, daß in letzter Zeit bei mir musikalisch nichts konkret vorwärts geht, will sich einfach nicht legen. Gestern Nacht habe ich beim Musikmachen wieder einmal die Zeit vergessen, was an sich recht schön ist, aber irgendwie wird nichts richtig fertig ohne Druck.

Nun ist die Wochenschau veröffentlicht, der Nachfolger von Aphorismen, nämlich Aphrodismen, wird gerade feingeschliffen und ist als nächstes dran, dann ist der Jahresring schon längst überfällig, und unter dem Arbeitstitel Tiefenpsychologie habe ich mal neuere und etwas betagtere Songs gesammelt. Letzteres Album kommt dann wahrscheinlich im Jahr 2046 raus und faßt jetzt schon 20 Titel (inklusive zweier kurzer Skits).

Aber das bringt alles nichts, wenn man nicht in der Lage ist, die Sachen endgültig abzuschließen. Ich bräuchte mehr Druck.

Bei mir dauert der Umstieg von analog auf digital oft sehr lange, und beim Auflegen und Sammeln von Musik werde ich ihn hoffentlich nie antreten müssen. Aber nachdem ich Discman und MiniDisc-Player ausgelassen habe, bin ich vom Walkman direkt zum Mp3-Player übergegangen. Jetzt muß ich unglaublich viele Platten digitalisieren und komme gleichzeitig aber auch dazu CDs zu hören, die ich schon lange besitze aber nie anhöre, weil das auf dem Computer so nervig ist.

Hier einmal die aktuellen Top 5 Alben, die auf dem Player sind und am öftesten laufen:

  1. Busdriver - Fear of a black tangent

  2. Subtle - A new white

  3. Shapeshifters - Was here

  4. MF Doom - MM Food

  5. Sage Francis - Sick of waiting tables