Kategorie Reise

Der Nachtzug nach Varanasi hatte Verspaetung und ist erst gegen Mittag dort angekommen. Zu diesem Zeitpunkt war der Teil von Holi schon fast vorbei, bei dem Wasser und (teilweise nicht auswaschbare und mit viel Chemie durchsetzte) Farben in grossen Mengen auf jeden aufgebracht werden, der sich nicht schnell genug entfernen kann.
Obwohl ich in voller Montur und mit Gepaeck auf Unterkunftssuche unterwegs war, wurde ich weitestgehend verschont, weil eben der Farbenwerfteil abgeschlossen war und alle Beteiligten unerwartet sehr diszipliniert sind. Insgesamt geht Holi zwei Tage.
Direkt nach Holi weiterzureisen ist relativ schwierig, da sich halb Indien auf Achse befindet. Ich hatte am Ende die Wahl zwischen einem Local Bus (14-24 Stunden) und einem Flug (1 Stunde). Der Flug ist 10-20 Mal teurer, aber die Entscheidung ist nicht schwer gefallen.
Denn jetzt bin ich bereits in Agra. Taj Mahal und so.

Seit zwei Monaten lerne ich Hindi. Warum genau, das hat hauptsächlich verschiedene Gründe. Jedenfalls lerne ich aus einem guten Buch und den mitgelieferten mp3s, und deren Studium soll einen auf Level 4 (von 6) bringen, d.h. man soll flüssig sprechen können und soweit alles verstehen.
Nun bin ich bei der Hälfte angekommen, wo in einer Zäsur gesagt wird, dass die Theorie schön und gut ist, man in echt aber ganz anders spricht.
Hier in Indien kann ich das voll kommen nachvollziehen. Es kommt erschwerend hinzu, dass alles unglaublich schnell geht und die meisten ihr Hindi noch mit ihrer Muttersprache einfärben (für viele ist Hindi nur die Zweitsprache). Am Ende verstehe ich ungefähr soviel wie wenn mir Twista, Busdriver und Mikah 9 auf sächsisch, Kölsch und Platt mir mitten in einem Hupkonzert etwas erzählen wollen.
Aber ich gebe nicht auf und lerne und übe weiter. Vielleicht in zwei Jahren.

Meine Gastfamilie schließlich in Richtung des Staates Madhya Pradesh verlassend, bin ich mit dem Nachtbus nach Indore und von dort frühmorgens nach Ujjain weitergefahren. Obwohl dies eine der heiligsten Stätten Indiens ist, ist der Ort eigentlich nichts für Touristen, die nicht zum Pilgern herkommen. Und es ist auch keiner hier außer mir. Aber für mich hat das trotzdem seinen Charme, und ich möchte mich bis Agra noch steigern.
Heute bin ich dann mit den Frühmorgenbus weiter nach Bhopal. Kennt man vielleicht noch wegen der Gastragödie 1983. Jedenfalls gibt es hier einiges zu sehen, zum Beispiel einen überaus großen Basar mit mehreren Moscheen, von denen mindestens eine zu den größten Indiens zählen soll. Man kann sich ganz leicht die Füße wund laufen.
Ach ja: Zwei Weiße habe ich doch noch gesehen, nämlich einen Albino und tatsächlich einen Touristen, der mich absichtlich ignoriert hat.

Spontan und noch ungeplanter als sonst bin ich wieder in Indien gelandet. Ausgangsbasis ist Mumbai, wo ich das Privileg habe, bei der Familie eines Kollegen und Freundes zu Gast zu sein. Und Gast sein in Indien heißt Betreuung und Bewirtung rund um die Uhr, was angenehm aber mir auch manchmal etwas unangenehm ist. Wer mich kennt, weiß Bescheid.
Jedenfalls treffe ich auch noch andere Kollegen zum Gujarati-Tanz und werde daher erst morgen Nachmittag Richtung Norden, d.h. nach Indore, weiterfahren. Hier versuche ich wie immer in kürzester Zeit so viel wie möglich mitzunehmen, denn bis zu meinem Rückflug von Delhi sind nur noch wenige Tage Zeit.

Der Road Trip ist vorbei, und jetzt entspanne ich noch ein paar Tage auf meine Art in L.A. Das heißt gegen die lokalen Gebräuche hier ausgiebig zu Fuß gehen, Plattenläden abklappern und die Stadt kennenlernen. Am Mittwoch geht es dann auch in den berühmten Low End Theory Club.

Vor dem Besuch des nächsten Highlights auf unserer postrap-Amerikatour, dem Bryce Canyon, habe ich mein altes Tablet mal wieder aktiviert und entdeckt, was es mittlerweile für Dubstep-Apps gibt:
http://kamalkalamala.tumblr.com/post/66348234392

Auch die phänomenale Landschaft des Zion Canyons schindet mehr Eindruck als Las Vegas. Hier hat man zusätzlich das Privileg, beim morgendlichen Joggen die unverschämt roten Felsen und die dazu passende Flora direkt um such zu haben.
http://kamalkalamala.tumblr.com/post/66223593368/roadtrip-geht-weiter-vegas-zion-nationalpark

Mein postrap-Kumpel azabeats und ich waren heute in Death Valley. Mir nur einen Gallone Wasser, aber wir haben es überlebt.
Jetzt sind wir gerade noch Las Vegas, aber das Tal des Todes gefällt mir besser.
Ein paar Bilder gibt es hier: http://kamalkalamala.tumblr.com/post/66062023691/death-valley

Da Flüge von Flores nach Bali meistens nicht direkt gehen, sondern über Labuan Bajo im äußersten Westen von Flores, haben wir unsere Rückreise entsprechend in zwei Etappenflüge aufgeteilt. Dabei habe ich zur Sicherheit einen Puffer von 30 Stunden eingebaut.
Dass das eine kluge Entscheidung war, hat sich kurz vor Abflug gezeigt, denn hier ist es gängige Praxis, Flüge zu streichen oder zu verschieben. Und das ist mit beiden geschehen, sodass wir am Ende nur noch zwei Stunden Abstand zwischen den Flügen hatten und alles gerade noch gut ausgegangen ist.
Jetzt sind wir in Ubud, Bali, das sich seit meinem letzten Besuch vor fünf Jahren noch einmal stark verändert hat. Aber es gibt noch Reisfelder und vieles andere zu sehen, und uns wird nicht langweilig werden.

Nachdem wir die spektakulären, aber auch vernebelten Seen auf dem Kelimutu besichtigt haben, von denen jeder eine andere Farbe hat, haben wir uns gestern auf den Rückweg nach Bali gemacht.
Bezeichnenderweise treten wir den etappenweisen Rückflug von Ende aus an, einer der größten Städte auf Flores. Hier regnet es viel auch wenn die Regenzeit bereits vorüber sein sollte, aber offenbar ist der Monsun auch nicht mehr das was er mal mal war.

Die Strecke, die wir auf Flores zurücklegen wollen, um am Ende die Seen auf dem Kelimutu zu erreichen, beträgt nur ca. 400 km. Auf dieser Insel muss man aber selbst mit der gehobenen Minibus-Klasse sehr lange dafür einkalkulieren, da der sogenannte Trans-Flores-Highway praktisch nur in Sepertinen verläuft und der Regen regelmäßig die Straßen abträgt.
Wir haben deshalb den Weg in drei Etappen eingeteilt. Die erste führte nach Ruteng, eine schön gelegene Kleinstadt mit vielen High Schools und Schülern, die an uns ihr Englisch erprobt haben.
Seit heute Abend sind wir nun in Bajawa, einem Dorf auf 1100 Metern, von dem aus man verschiedene traditionelle Dörfer besichtigen kann.
Wenn uns doch einmal langweilig sein sollte, suchen wir den lustigsten Satz auf Bahasa Indonesia. Momentaner Favorit:
Hati-hati lumba-lumba jalan-jalan pada kakak!
(Vorsicht, der Delphin geht mit seinem Cousin spazieren!)
True Story.

Heute Morgen um 6 Uhr haben wir uns doch kurzfristig entschlossen, uns den Drachen im Komodo Nationalpark anzusehen. Die Tour in den Park, wo mehrere dieser Riesenechsen herumliegen, kann man hier in Labuanbajo auf Flores bei wahrscheinlich jedem Dorfbewohner buchen.
Das Fischerdorf haben wir nach einer von lauter Karaokemusik geprägten Bus- und Fährreise erreicht, und nun wollen wir ab Morgen ausloten, wie weit wir vom westlichsten Punkt der Insel vordringen können bis wir wieder zurück nach Bali fliegen werden.

Lombok hat uns einiges geboten: Soft Trekking in Tetebatu und diverse Strände, unter anderem in Kuta (Lombok, nicht Bali). Dort in Kuta Lombok sind im Übrigen alle große Malcolm X-Fans, weil wir hier aus welchem Grund auch immer ständig mit Brother und Sister und erhobener Faust angesprochen werden.
Morgen brechen wir dann Richtung Flores auf und fahren dabei mit dem Bus quer durch Sumbawa.
No problem, brother.

Auf unseren Reisen ergeben sich viele Dinge erst vor Ort. Zum Beispiel habe ich vorher einige Infos dazu gefunden, wie man von Indonesien nach Ost-Timor auf dem Landweg gelangen kann, aber völlig übersehen, dass man umgekehrt - im Gegensatz zum Flug, wo es ein Visa on Arrival gibt - vor der Einreise nach Indonesien per Boot oder Bus ein Vorabvisum benötigt und das mehrere Tage dauern kann. Diese Zeit haben wir leider nicht, weshalb wir uns jetzt auf Bali, Lombok, Sumbawa, Flores und vielleicht eventuell noch Komodo oder Sumba beschränken werden (Ost-Timor kommt dann mal später an die Reihe wenn es dann auch mal bezahlbare Flüge gibt, nicht nur über Australien für 3000 Euro).
Unser Inlandsflug von Flores zurück nach Bali ist bereits gebucht, und jetzt müssen wir nur noch dorthin kommen. Wenn uns die Warane nicht fressen.

Seit gestern sind wir im Übrigen in Sengiggi auf Lombok und fahren gleich weiter ins Inselinnere.

Nach einigen Jahren der Abwesenheit bin ich zurück auf Bali. Allerdings fürs Erste nur kurz, da wir in Padang Bai noch zwischenstoppen und Luft holen bis es demnächst Richtung Osten weiter geht. Lombok, Sumbawa, Flores, Timor - soweit die Boote tragen und die Zeit reicht.

Gestern, am 16. Dezember, bin ich vorweihnachtlich beim Team-Ausflug Jetski gefahren. Eigentlich ist das keine große Erwähnung wert, aber da es das erste Mal in meinem Leben war und wahrscheinlich auch das letzte Mal, da ich mir aus diesen Dingen nichts mache, halte ich es hiermit fest.
Wir waren auch auf der Banane unterwegs, was die Lücken im indischen Sportunterricht ans Licht gebracht hat. Denn als die Crew die Banane vorhersehbar zum Kentern gebracht hat, musste ich drei meiner Kollegen retten bzw. ihnen beibringen, dass sie aufgrund ihrer Schwimmwesten keine Panik haben müssen. Jedenfalls war das Geschrei groß.
Am Dienstag breche ich hier nachts die Zelte ab. Danach war ich dieses Jahr insgesamt zwei Monate in Indien.

Seit drei Tagen hänge ich nun wieder in Mumbai ab. Zu dieser Jahreszeit war ich noch nie in Asien, und da der klimatische Unterschied im Winter besonders groß ist, ist das eine neue interessante Erfahrung. Ich bekomme aber aufgrund meiner Bürotätigkeiten hier ohnehin nur morgens und abends und am Wochenende das Leben draußen mit.

Auch wenn es in Indien meist eine  riesige Auswahl an Speisen sowie lokale und regionale Spezialitäten gibt, mache ich mir es oft leicht: Ich bestelle ein Thali, also eine Art Menü, da ist dann von allem was dabei, es geht schnell, und man kann nichts falsch machen.
Gestern habe ich allerdings zum ersten Mal eine wahrscheinlich nur lokal bekannte Fast Food-Kette aufgesucht und ein paar Dinge mit unausaussprechlichem Namen probiert. Leider war das Experiment nicht unbedingt eines, das ich wiederholen muss. Ein Gericht bestand aus Corn Flakes, Spaghetti, ein paar American Toast-Brocken und einer öligen Soße, wahlweise süß oder scharf. Das Etablisment war aber voll.

Image for One photo, please!

Auf vielen meiner Reisen, die nun nicht völlig abseits der üblichen Touristenpfade liegen, werde ich ab und an zu einer Fotosession gebeten. Aber nirgendwo so oft und umfänglich wie in Gurajat. Vor allem heute in Junagadh war es besonders intensiv, und ich bin nun sicher mit 30-40 verschiedenen Leuten auf deren Handykameras abgelichtet. Autogramme gebe ich auch gerne.

Image for The Cleanest City

Es gibt hier in Indien wohl eine neuere Kampagne für die "Cleanest City of India". Wenn Neukölln nun eine Stadt in Indien wäre, läge sie auf Platz 1. Auch an jedem 2. Mai. Aber ein bisschen etwas tut sich doch, zumindest hier in Diu nimmt man den Wettbewerb hinreichend ernst.
Diu ist eine kleine Insel mit Überbleibseln der portugiesischen Herrschaft mit entsprechenden Häusern, Kirchen und einem Fort. Die Aussage eine Busmitreisenden "It's just like Europe." unterschreibe ich zwar nicht, aber es ist schon ein viel geringerer Verhau hier und es gibt einige Maßnahmen. Zum Beispiel gibt es einen Aushang vom örtlichen Tourismusbüro mit 20 Punkten die Sauberkeit betreffend. Fünf davon behandeln verschiedene Art und Weisen wie man Betelnusssaft nicht ausspucken soll.
Mein größtes Problem ist nun lediglich, ob ich hier noch einen Tag richtig Urlaub mache oder gleich morgen weiterreise. Wahrscheinlich mache ich das spontan mit mir aus.

Image for No Dohli

Gestern habe ich die Jain-Tempel von Shatrunjaya in der Nähe von Palitana besucht. Hiervon gibt es ungefähr 900, und man muss in 1,5-2 Stunden ca. 3000 Stufen auf den Gipfel eines ziemlich weitläufigen Hügels erklimmen, um den oben gezeigten Haupttempel zu sehen.
Einige Leute lassen sich per Dohli hinauftragen, d.h. auf einem Stuhl, der von ein paar armen Kerlen mit Stöcken geschultert wird, aber ich steige natürlich selber auf den Berg.

Heute ist der offizielle Teil meiner Indienreise zu Ende, und morgen ist in Indien Independence Day, und dann werde ich wieder auf eigene Faust unterwegs sein. Dieses Mal schaue ich mir Gujarat an. Der Staat ist nicht so weit weg und hat gutes vegetarisches Essen sowie Städte als auch angeblich schöne Landschaften.

In Indien zu arbeiten ist natürlich ganz anders als durch die Gegend zu Reisen. Wenn die 30 Minuten Fußweg zwischen Hotel und Büro und das bessere und andere Essen in der Kantine nicht wären, würde man vielleicht kaum merken, dass man in diesem gegensätzlichen Land ist. Dies 30 Minuten haben es in sich und bringen andere Gedanken und Reiselust.
Heute waren wir auf einem Tagesausflug in Lonavala, wo sich am Wochendende Ausflügler aus Mumbai und Pune tummeln, und wo den ganzen Tag lang der Monsum getobt hat.
Nächsten Mittwoch wird es aber dann wieder richtig losgehen, und ich hänge den privaten Teil an. Wo es hingeht, weiß ich noch nicht, nur irgendwohin, wo ich noch nicht war, und das ist in diesem großen Land nicht schwer.

Schon wieder bin ich in Indien, genauer gesagt in Mumbai, aber dieses Mal nur kurz als Tourist. Vornehmlich werde ich meine Kollegen treffen und ihnen erklären, was ich mir für deren Entwicklungen so vorgestellt habe. Der Vorteil ist, dass man sich nicht als reiner Tourist fühlt und in Hotels nächtigen kann, die man sich sonst eher nicht leisten will.
Untergekommen bin ich in der Nähe des Büros in Goregaon, weit im Norden von Mumbai. An Wochenenden wie diesem mache ich dann kleiner Abstecher in die Innenstadt, zum Beispiel war ich heute im Museum, das ich bei meinen letzten Aufenthalten aus Zeitgründen immer links liegen gelassen habe.
Die letzten 1,5 Wochen meines Aufenthaltes werde ich dann für weiträumigere Abstecher nutzen, wobei ich aufgrund der Monsunzeit noch nicht weiß, wo ich genau hinfahren werde.

Den vielleicht skurrilsten Transport meines Reiselebens hatte ich heute. Zunächst mit dem Nachtbus an die 700 Kilometer und 15 Stunden den Weg nach Surat zurückgelegt, wollte ich eigentlich den Zug nach Mumbai nehmen, aber das war zu knapp. Also entschloss ich mich, das Angebot eines der vielen freundlichen Taxiunternehmer anzunehmen und ein Shared Taxi nach Mumbai in Anspruch zu nehmen. Angeblich First Class, und nachdem ich auf dem Weg nach Pune schon gute Erfahrungen damit gemacht hatte, da wenig Stopps und schnell, ging ich darauf ein. Zu einem viel zu überhöhten Preis von ca. 10 EUR, wie sich in dem Moment herausstellte als ich sah, dass das Taxi ein Krankenwagen war.
Also fuhren sehr viele zusammengepferchte Passagiere umsonst sehr dreist durch die Mautstationen, denn für Krankenfahrzeuge ist das natürlich alles frei, und der Fahrer schaltete auch manchmal die Sirene, damit es auf dem Highway etwas schneller ging.

Gestern bin ich von Jodhpur über Ajmer in die kleine Pilgerstadt und Hippie-Enklave Pushkar weitergefahren. Dort gibt es ca. 500 Tempel und einen heiligen See, und gestern war aufgrund eines Festivals für Shiva, den Gott der Zerstörung, schon einiges los. Da ich allerdings langsam wieder zurück nach Mumbai will, werde ich heute den Nachtbus nach Surat nehmen.

Auch in Jodhpur gibt es wie überall in Indien verschiedenste Arten von Süigkeiten, die ich super finde. Man geht wie bei uns zur Konditorei und nimmt statt einer Schachtel Pralinen eine Schachtel mit Ladoo, Burfri und wie sie alle heißen. Natürlich 100% vegetarisch.

Image for Jodhpur - Form Dust till Dawn

Die Straße nach Jodhpur war staubig, auch wenn die Stadt nur ganz am östlichen Rand der großen indischen Thar-Wüste liegt. Eventuell werde ich dort der typischten Aktivität nachgehen, nämlich einer Kamelsafari, wenn es die Zeit erlaubt. Zunächst werde ich mir morgen jedoch das Fort ansehen, der obige Schnappschuss ist vom Roof Top Restaurant meines Gästehauses aufgenommen.

Die Busfahrt nach Udaipur ging schnell und unspektakulär vonstatten. Hier sind die Pfade so breit ausgetreten, dass sie sogar vierspurig und asphaltiert sind. In der Stadt selbst geht es zu wie in anderen grosßen Touristenzentren, wo Schmuck, Handwerkliches und Tanz in Massen angeboten wird. Es ist trotzdem recht ruhig, und man kann viel unternehmen. Morgen dann mit dem Rad, was aufgrund der relativen Kühle, die hier herrscht, nicht sonderlich schweißtreibend werden sollte.

Die kleine beschauliche Fünfmillionenstadt Ahmedabad hat am Ende mehr zu bieten als ich nach der Lektüre des Rough Guides befürchtet habe. Als Fußgänger muss man immer schön ausweichen, und genau das macht das Erlebnis aus. Und natürlich die Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel der Ashram aus dem Film "Ghandi", wo der gleichnamige Mann von 1915 an lange Jahre gelebt und gewebt hat. Dieser Besuch war wirklich erhaben.

Irgendwie habe ich es mir noch in den Kopf gesetzt, ein bisschen was von Rajasthan zu sehen, und deshalb habe ich weitere Höhlensehenswürdigkeiten in Aurangabad ausgelassen und werde heute Nachmittag mit dem Bus nach Ahmedabad weiterfahren wenn die Reservierung noch klappt. Am besten reist man in Indien sicherlich mit dem Zug, aber da die Ticketreservierung hier oft schwieriger ist bzw. länger gedauert, verlasse ich mich zurzeit mehr auf die flexibleren Busse.

In Mumbai angekommen bin ich gleich per Shared Taxi nach Pune weiter und von dort direkt nach Aurangabad. Dort werde ich mir heute das typische Tagesprogramm antun, d.h. in der Hauptsache die Ellora Caves besichtigen.
Einen kurzen Schock hatte ich als mich das Hotel nicht einchecken lassen wollte, da der Portier meinte, ich hätte ja kein Tourist Visa sondern nur Business und müsse deshalb noch eine Zusatzbestätigung vom Konsulat liefern. Wie auch immer, ein kurzer Besuch bei der Registrierungsbehörde, die in einer alten verfallenen Turnhalle untergebracht war, hat das geklärt, und es passt alles mit meinem Visum.

Einigermaßen spontan bin ich auf die Idee gekommen, Urlaub und eine kurze Auszeit in Indien zu nehmen. Eben sitze ich noch in Abu Dhabi am Flughafen und überlege wohin ich von Mumbai aus am besten fahre. Im Süden war ich bereits, und zwei Wochen sind kurz. An dieser Stelle bald mehr falls mir was Interessantes passieren sollte.

Der Taifun hat Manila nicht getroffen und war ausserdem schneller als gedacht, deshalb sind wir jetzt wie geplant am Flughafen und abflugbereit Richtung München. Wie immer in Asien habe ich mir auf dieser letzten Etappe einige T-Shirts gekauft und alle Platten sowie passenden CDs, die ich auftreiben konnte. Was mich daran erinnert hat, dass ich noch nicht einmal alle Mitbringsel aus Sri Lanka gesampelt habe.
Entgegen aller Warnungen fanden wir Manila bei weitem nicht schlimm oder gefährlich, ich habe in Bangkok, Phnom Penh oder Dhaka schon dunklere Ecken gesehen. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nachts durch einsame Slums oder verlassene Vergnügungsstraßen spazieren würde.

Heute Morgen sind wir dem Taifun "Ramos" gerade noch entwischt und sicher in Manila gelandet. Dort soll der Sturm ausgerechnet am Freitag eintreffen. Wir hoffen, dass er weder so zerstörerisch ist wie manche seiner Vorgänger noch dass unser Heimflug dadurch gestrichen wird, der für Freitagabend angesetzt ist.

Nachdem gestern die Fähren nach Bohol immer noch ausgesetzt waren, sind wir kurzerhand auf Cebu umgeschwenkt und mit dem Fast Craft in 20 Minuten auf diese gehüpft. Etwas unentschlossen sind wir in den Bus Richtung Westen gestiegen, wo wir eine seit zwanzig Jahren in Australien lebende Philipina getroffen haben. Da es noch früh am Vormittag war und wir keinerlei Bedenken ob ihrer Vertrauenswürdigkeit hatten, sind wir ihrer Einladung in ihr neues Haus gefolgt, das mitten auf dem Weg in dem malerischen Dorf Malabuyoc liegt. Dieses hat sie sich zum Teil von dem Geld finanziert, das sie mit dem Anbau von Mangos in der relativen Nähe von Darwin verdient.
Wir sind dann sogar über Nacht geblieben und hatten damit ein eingermaßen einzigartiges Erlebnis und haben viele Geschichten vom Farmer-Leben gehört. Unter anderem war auch interessant, dass ihr Betrieb einer derjenigen ist, die Backpacker aus der ganzen Welt aufnehmen und beschäftigen, darunten natürlich auch viele Deutsche.
Nun sind wir heute Morgen zum letzten Strandstopp in Moalboal aufgebrochen.

Heute sind wir wieder von der Insel der Zauberer zurück und machen noch einmal Halt in Dumaguete. Einerseits, weil wir uns nicht entscheiden können, was wir auf dem Weg nach Cebu City noch alles anschauen wollen, andererseits, weil die Fähre zur Insel Bohol wohl Wartungsarbeiten unterworfen ist und heute nicht in See sticht. Vielleicht morgen, ansonsten finden wir einen anderen Weg.
Essenstechnisch haben wir mittlerweile auch ein Gespür für Gemüse entwickelt und finden die entsprechenden Töpfe in den Garküchen besser.

Kurzentschlossen sind wir von Dumaguete gestern auf die kleine Insel Siquijor gehüpft, wo angeblich Vodoo-Zauber getrieben wird und deshalb etwas weniger los ist als anderswo. Denn die meistne Filipinos haben Angst.
Siquijor könnte man an einem Tag mit dem Motorrad umfahren wenn man seinen Führerschein dabei hätte, denn die Polizei kontrolliert hier anscheinend verstärkt. Deshalb nimmt man manchmal auch mit dem Fahrrad vorlieb.
Wir werden hier noch zwei Tage und Nächte bleiben und dann in die Zivilisation zurückkehren.

Heute haben wir auf Negros übergesetzt, die Insel durchquert und dabei landschaftlich Großartiges gesehen. Am anderen Ende in Dumaguete tobt das College-Leben.

Einen Erholungstag haben wir hier in Boracay noch eingelegt, an dem manche von uns sich massieren lassen, eine Mango essen u.ä. Morgen geht es dann weiter, wahrscheinlich nach Iolio, von wo aus wir dann nach Negros übersetzen wollen.
An einem Ort wie diesem, wo man sehr viel Auswahl hat, was das Essen betrifft, möchte ich ganz kurz auf die Gebräche der Philippinos diesbezüglich eingehen. Fleisch ist obligatorisch und fast in jedem lokalen Gericht enthalten. Wer vegetarisch oder vegan lebt, der sollte wahrscheinlich wirklich dem Rat aus dem allbekannten Reiseführer folgen und sein Essen selbst mitbringen sofern er die ausgetretenen Teerstraßen verlässt. Ich habe kein großes Problem damit, bin aber auch beizeiten froh über fleischlose Gerichte wie Hühnchen oder Fisch.

Die kleine Insel Boracay ist momentan unser Aufenthaltsort. Gestern sind wir recht früh in Sabang los und mit dem Jeepney sowie einem Minibus in den Süden von Mindoro nach Roxas gefahren. Von dort waren es noch vier Stunden mit der Fähre nach Panay, und dann war es nur noch ein Katzensprung mit Motorrad bzw. Boot nach Boracay, wo wir dann endlich gegen 21 Uhr ein Zimmer hatten.
Die Insel ist nur 9km lang und 1km breit, aber ein Großteil der touristischen Aktionen im Umkreis hunderter Kilometer konzentriert sich offensichtlich hier. Momentan sind hauptsächlich chinesische und koreanische Touristen hier und fröhnen hedonistischen Ess-, Massage- und Sportaktivitäten.

In wenigen Minuten werden wir nach einem kurzen Aufenthalt in Puerto Galera bzw. Sabang und einer kleinen Bus- und Jeepney-Reise die Insel Mindoro wieder verlassen und auf Panay/Boracay übersetzen. Bisher lief alles gut und reibunglos, alle sind nett, und uns gefällt es.

Wären wir früher nach Manila gekommen, hätten wir die Stadt zu Teilen noch im Wasser vorgefunden. So war der Taifun Nesat schon vorbei, und wir haben in dieser angeblich gefährlichen Stadt ein paar schöne erste Eindrücke gesammelt. Morgen geht es in den Süden nach Batangas und von dort aus auf die erste Insel Mindoro.

Die letzten vier Monate waren mehr geprägt von nervenaufreibender Arbeit, der Veröffentlichung von 2-4 Releases und von den aktuellen Tourstopps mit postrap als von Schlaf. Deshalb war auch immer weniger Zeit, auf dieser meiner Seite etwas darüber zu schreiben, auch wenn in meinem Leben beinahe noch mehr passiert ist als sonst. Ich werde daher auch erstmal den heimischen Trubel hinter mir lassen und für ein paar Wochen mein zwölftes Land in Süd- bzw. Südostasien aufsuchen: die Philippinen. Was wir dort genau machen, ist wie immer noch offen, aber wir werden wohl sehen, wie weit wir bei einer Rundreise über die Hauptinseln kommen werden.
Mehr Informationen wird es dann an dieser Stelle geben.
Doch davor trete ich heute noch als Vorvorvorgruppe von 2econd Class Citizen, B.Dolan und dem großen Buck65 in der Kranhalle auf und freue mich entsprechend.

Heute ist mein letzter Tag in Sri Lanka. Es ist etwas grau und regnerisch aber unglaublich schwül. Ich nehme also noch die letzten Schweißtropfen, Curries und Rottys mit, bevor ich mich am sehr späten Abend auf den Weg machen werde, denn mein Flug geht um 04.25 Uhr morgens.

Durch Schlaglöcher und Regenschauer habe ich am Ende meinen Weg nach Negombo gefunden. Die am häfigsten gestellte Frage hier ist: "Excuse me, Madam, you want Taxi?"
Morgen fährt die Madame dann mal zum Shoppen nach Colombo. Im öffentlichen Bus.

Seit gestern bin ich in Anuradhapura, einem der wichtigsten Orte des sog. Cultural Triangles, wo mehr als tausend Jahre lang die Könige von Sri Lanka ihren Sitz hatten. Hier geht es ähnlich vor sich wie in Hampi, Bagan oder Wat Angkor, man fährt also mit dem Rad. Kurz nachdem ich die allerwichtigsten antiken Stätten durch hatte, hat mein ebenfalls antikes Fahrrad schlapp gemacht - genauer gesagt der Reifen. Auf dem Fußweg zurück ins Guest House haben ich eines der in dieser Pilgerstadt eher seltenen Internet Cafes entdeckt.
Morgen geht es Richtung Colombo noch einmal an den Strand.

Wie fast immer hier bin ich auch heute wieder früh ausgestanden (5.50 Uhr), um mit dem Zug von Ella nach Kandy zu fahren. Wahrscheinlich sollte man auf jeden Fall einmal mit dem Zug in Sri Lanka gefahren sein, auch wenn das meistens länger dauert als mit dem Bus. Auch im heutigen Fall waren wir zwei Stunden zu spät, aber die Ausblicke über die grünen Gebirgslandschaften mit Tee- und anderen Plantagen sowie die Gespräche mit den Mitreisenden haben mehr als entschädigt.
Gerade als ich meinen Fuß auf den Boden in Kandy gesetzt habe, hat es wie aus Eimern gegossen, und später, als ich bereits von einem ersten Rundgang tropfnass in mein Guest House zurückgekommen bin, wurde mir dort mitgeteilt, dass mein Zimmer mittlweile zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses überflutet worden sei. Morgen scheint dann hoffentlich wieder die Sonne, damit meine Sachen trocknen.

Die Safari war lange und einigermaßen erfolgreich, was das Sichten von Tieren betrifft. Neben dem Jeep haben mehrere Elefanten gegrast, Leoparden haben wir kurz in drei Meter Entfernung gesehen, und dazu gab es noch eine Reihe von Krokodilen, Pelikanen, Bambis usw. Nach drei Stunden Busfahrt im Stehen mit zweimaligem Umsteigen bin ich dann in Ella angekommen, einem kleinen Bergdorf, in dem viele Touristen Halt machen.
Das frühe Aufstehen macht mir hier weniger aus als daheim, und deshalb bin ich heute um sechs Uhr morgens bereits los zu diversen Wasserfällen und Aussichtspunkten über die zahlreichen Teeplantagen. (Der Lipton-Tee kommt beispielsweise aus Sir Lanka.) Morgen werde ich dann wahrscheinlich zur Abwechslung Zug fahren und in Richtung Kandy aufbrechen.

Nach einer relativ kurzen Busfahrt von zwei Stunden, die ich im Stehen und teilweise leicht eingekeilt verbracht habe, habe ich Tissamaharama aka Tissa erreicht, wo es neben alten schlichten Pagonen und einem mehr als zweitausend Jahre alten künstlichen See mit sehr vielen Tieren von Vögeln bis Elefanten auch die Möglichkeit gibt, eine Jeep-Safari in einen der zwanzig Nationalparks auf der Insel zu machen. Diese werde ich morgen halbtags wahrnehmen und dann in den höhergelegenen Norden weiterreisen.

Eines der schönen Dinge am Reisen in Sri Lanka ist, dass man hier praktisch täglich einen neuen Ort sehen kann, ohne längere Busfahrten auf sich nehmen zu müssen. Am dritten Tag meiner Reise bin ich deshalb schon am dritten Ort.
Gestern war ich am Strand in Mirissa, wo man den üblichen Backpacker-Urlaub verbringen kann, allerdings nach meinem Geschmack und Dafürhalten nicht so gut verköstigt und günstig. Einen Tag lang Sonnenbrand tanken und viertelwestliches Essen haben mir gereicht, und ich bin heute in eineinhalb Stunden weiter nach Tangalla, wo einige Guesthouses komplett geschlossen haben, da Nebensaison ist. Hier ist es also mehr als ruhig, und deshalb bin ich gleich mit diversen lokalen Bussen zu einer Felsentempel namens Mulkirigalla, wo ich zum ersten Mal ein buddhistisches Begräbnis sehen konnte.
Da das hier mit dem Busfahren wie gesagt so locker ist, werde ich morgen in den Norden weiterreisen.

Dass Sri Lanka das liebste südostasiatische Reiseland der Deutschen oder wahrscheinlich auch vieler anderer ist, sieht man gleich am Flughafen. Dort wurde ich als wahrscheinlich einziger Passagier meines Fluges nicht namentlich mit einem Schild abgeholt. Was ich nicht weiter schlimm fand, denn es fährt ja auch ein Bus in einer Stunde direkt nach Colombo, wo ich bei Sonnenaufgang dann in einen weiteren Bus nach Galle (sprich "Gohl") gestiegen bin. Sofort hat das das Asiengefühl eingestellt.
Die Stadt hier ist für ihre Fortanlagen bekannt, und man kann innerhalb der Festung in diversen Hotels und Guesthouses wohnen, was ich mir geleistet habe. Heute ist allerdings hier ein seltsamer Tag, weil es mir durch die feiertagsbedingte Schließung der meisten Restaurants und Läden hier vorkommt wie beim Ramadan. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung den Buddhisten oder Hindus zuzurechnen ist.
Morgen werde ich mich weiter an der Südküste vorarbeiten und einen Strand aufsuchen.

Image for Fresh for 2011

Eben zurück von Budapest, wo ich weltberühmte Kirchen und Thermalbäder sowie ein bei mir in Vergessenheit geratenes Stück europäischer Geschichte kennenlernen durfte, wünsche ich allen ein gutes Neues Jahr. Und vor allem Gesundheit - das ist das Wichtigste.
2010 war fresh. Zuerst kam "Das Leben ist kein Ponyhof", dann DAS FEST mit Omega Takeshi, schließlich "Wille & Wahn" mit epilog und daneben wurden ein paar Sampler-Beiträge und Remixe von mir veröffentlicht.
Zusätzlich haben wir postrap ins Leben gerufen und damit endlich wieder eine demokratisch und arbeitsteilig organisierte Plattform. Das haben wir nicht nur mit unsterblichen Veröffentlichungen gefeiert sondern auch mit der ersten postrap-Tour, die nichtzuletzt wegen der phänomenalen Unterstützung unserer Schweizer Freunde ein großer Erfolg für uns gewesen ist. Insbesondere den Abend in Winterthur erinnere ich überaus gerne.
Vorsätze gibt es wie immer keine. Ich will nur die Projekte angemessen fertigstellen und veröffentlichen, die bald soweit sind, darunter viele Kollaborationen mit alten und neuen musikalischen Weggefährten und mein neues Album. Und ich möchte, dass die Münchner Raphistory endlich durchstartet, damit die Mühen von Florian Keller und die Musik endlich die angemessene Wertschätzung erfahren.
Und ich möchte natürlich ein besserer Mensch werden.

In ein paar Stunden werden wir Singapur verlassen haben. Heute haben wir noch im Schnelldurchlauf in ca. acht Stunden die ganzen Zentren zu Fuß erkundet, und am Ende haben wir in Little India, wo wir residieren, einen Flohmarkt aufgetan. Da ich des Chinesischen nicht mächtig bin und meine Singapore Dollars nur noch für zwei Thalis und die U-Bahn-Fahrt reichen werden, habe ich nur zwei chinesische Platten aus Kuala Lumpur und Hong Kong erstanden. Aber Musik habe ich bereits genügend aus Sumatra in Form von CDs im Gepäck.

Schweren Herzens haben wir uns heute von Malaysia verabschiedet, wo wir noch eineinhalb Tage Ramadan feiern durften. Zunächst war es etwas seltsam und fast gespenstisch, weil die sonst so lebendigen Rumah Makanans, Restorans und Warungs fast ausnahmlos geschlossen waren, und wir kamen uns etwas blöd vor, als wir wieder einmal beim Südinder zum Mittagessen waren. Aber viele Chinesen und andere Nichtmoslems haben uns am Ende Gesellschaft geleistet.
Nun sind wir von Kuantan direkt nach Singapur gefahren, wo man angeblich sehen kann, wie asiatische Städte in der Umgebung aussehen werden bzw. nach der vorherrschenden Meinung aussehen sollten. Wir halten uns an die Vorschriften und gehen immer über den Zebrastreifen.

Nach fast wochenlangem Serverausfall kann ich endlich wieder weiterberichten. Ich fasse kurz die letzten Stationen zusammen.
Melaka Die Überschreitung der Grenze von Sumatra nach Malaysia über die Straße von Melaka war wie das Betreten einer anderen Welt. Zunächst habe ich Melaka kaum wieder erkannt, weil an den Rändern des endlich als Unesco-Erbe deklarierten Gebiets fleißig gebaut wurde. Aber es hat sich alles m.E. sehr vorteilhaft entwickelt.
Kuala Lumpur Kuala Lumpur ist immer noch schön und voller Überraschungen. An jeder Ecke kann sich das (Straßen-)Bild ändern.
Penang Das einzige, was sich in den letzten Jahren in Penang unvorteilhaft geändert hat, ist die Tatsache, dass man kaum mehr Fahrräder ausleihen kann. Sie wurden zu oft geklaut. Ansonsten machtder multikulterelle Mix die Stadt immer noch zu einer meiner Favoriten in Südostasien.
Kuala Terengganu Zum Spazierengehen und einfach nur Rumschauen war diese Stadt eine sehr gute Zwischenstation.
Pulau Kapas Die kleine Insel in der Nähe von Marang ist ein schöne und teilweise abenteuerliche Alternative zu den Perhentians oder Tioman. Auf dem kurzen Jungletreck von zwei Kilometern durch den Dschungel haben wir drei Schlagen, einen Waran und eine tarantelgroße Spinne gesehen.
Im Moment sind wir auf einem Zwischenstopp nach Singapur in Kuantan.

Der Ausdruck "Jam Karet" bedeutet soviel wie "Gummistunde" bzw. dehnbare Stunde, und er beschreibt sehr gut die indonesische Lebensart auf dem Land. Da wir diese generell zwar schätzen und respektieren, uns aber aufgrund unserer dreiwöchigen Reisezeitbegrenzung nicht davon und von den Kurven und Schlaglöchern verrückt machen lassen wollen, werden wir nun in zwei Stunden Sumatra in der Nacht durch- und den Äquator überqueren. Von Dumai aus geht dann eine Fähre nach Melaka, wo ich vor fünf Jahren schon einmal als Tagesauflügler war.

Im letzten Eintrag hatte ich bereits angedeutet dass man hier in Sumatra außer mit dem Flugzeug nicht schnell vorankommt. Wenn man beim Reisen vom Land etwas sehen will, muss man den Bus nehmen, und das kann dauern. Vor zwei Tagen sind wir in aller Frühe in Bandar Lampung durch diverse Busbahnhöfe und Reisebüros gezogen (worden), bis sich endlich eine Möglichkeit gefunden hat, weiter nach Bukittinggi zu fahren. Dann haben wir erst einmal sechs Stunden auf den Bus gewartet, der normalerweise 22 Stunden braucht. Für uns hat es allerdings 34 Stunden gedauert, denn zum einen war der Bus ein Chicken bzw. Goose Bus, und zum einen ist er auf Dreivierteln der Strecke einfach nach Java umgekehrt. Zwar haben wir für den Transit nichts gezahlt und die Wartezeit durch eine Fotosession mit den Busfahrerkindern verkürzen können, aber durch zwei Reifenpannen, die uns ungefähr zwei Stunden gekostet haben, waren wir am Ende erst nachts um zwei am Ziel, wo uns Regen und ein drei Mal teureres Hotel als im Reiseführer angegeben erwartet haben.
Während wir uns hier in Bukittinggi die Sehenswürdigkeiten und Landschaft anschauen, überlegen wir, ob wir in den Osten queren und gleich nach Malaysia übersetzen oder ob wir uns noch an den Danau Toba wagen.

Seit ein paar Tagen darf ich wieder asiatische Luft schnuppern. Dieses Mal geht es durch Sumatra im Eiltempo, was ein Widerspruch in sich werden wird, aber mehr dazu in einem späteren Eintrag.
Die erste Station war wieder einmal Jakarta, wo wir zwei Stunden für das Bezahlen der 25 USD Visumgebühr, das Einkleben des Visums und die eigentliche Immigration gewartet haben. Als Begründung dafür gab es eine kleine Tafel mit der sinngemäßen Aufschrift: "Wir bedauern etwaige Verzögerungen, die mit der Umstellung des Computersystems zu tun haben. Diese dauert vom 22. März bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung."
Nach einer vollkommen überpreisten Nacht in der vollbelegten und immer noch seltsamen Jalan Jaksa, der Khao San Road für Spartaner, sind wir dann nach Sumatra aufgebrochen, genauer gesagt mit Bus und Fähre in acht Stunden nach Bandar Lampung. Die Überfahrt war vor allem aufgrund der Karaoke-Aktion, bei der man zahlen musste, wenn man singen wollte, sehr unterhaltsam.
Morgen wird sich entscheiden, wohin und wie es weitergeht, was im Wesentlichen von den angebotenen Busverbindungen abhängt. Die Fahrzeiten liegen zwischen 10 und 22 Stunden.

Meine letzte Reise nach Bangladesh ist nicht unbedingt lange her, aber nach einigen hektischen und teilweise nervenaufreibenden Wochen ist es gut, dass ein Kurztrip ins kleine Asien ansteht. Ich werde eine Woche lang westlich von Antalya auf dem lykischen Weg wandern und dabei hoffentlich durch Landschaft und Sehenswürdigkeiten auf neue Ideen kommen.

Aus bereits genannten Gründen war der Aufenthalt in Bangladesh nicht von absolutem Erfolg gekrönt, und da ich der Meinung bin, dass ich meine mittlerweile noch kostbarer gewordene Zeit sinnvoller daheim nutzen kann, bin ich eine Woche früher als geplant zurückgekehrt. Der Hauptnachteil dabei ist, dass es hier minus 40 Grad kälter ist, aber dafür habe ich hier noch ein wenig mehr Zeit, um Musik zu machen und zu reflektieren.
Ich werde unbedingt auch mein Reiseverhalten verändern, was nicht bedeutet, dass ich Länder wie Bangladesh nicht mehr besuchen werde, im Gegenteil, aber ich werde den gesamten Ansatz verändern. Zuallererst werde ich meinen großen Rucksack als Hauptgepäckstück zu den Akten legen. Zwar werde ich weiterhin Rucksacktourismus betreiben, aber in Zukunft mit einer praktischeren Reisetasche, die nicht beim Gepäcktransport hängen bleibt, zum Sperrgepäck zählt oder durchwühlt wird, und die bei Bus- und anderen Fahrten in Ländern ohne viele Rucksacktouristen nicht auffällt. In einer Tasche zerknittert die Kleidung nicht so leicht, und sämtlich Dinge sind leichter zugänglich.

In fast jedem südostasiatischem Land, das ich bereits habe, gab es den ein oder anderen Ort, an dem ich mich unwohl und fehl am Platz gef&uumhlt habe. In Malaysia war es Kota Bharu, in Indonesien Bandung, in Laos Huay Xai, usw.
In Bangladesh habe ich dieses Gefühl seit meiner Ankunft vor fast einer Woche. Im Moment versuche ich noch zu verstehen, woran es liegt, denn rein subjektiv betrachtet ist es hier nicht anders als in den anderen meiner Reiseziele: Die Leute sind netter als in Burma, es gibt weniger Bettler als in Bangkok, die Bus- und Dreiradfahrer sind auch nicht wilder als in Indonesien, und das Essen ist nicht schlechter als in Kambodscha.

"Hello, whot county?" "Hungary." "Muslim county?"
"Hello, where you come from?" "Germany." "Germoney!"
"Hello, baksheesh!" "Baksheesh nai (Dont have change)."
"Hello, Sir!" "Lagbe na (Dont need riksha/taxi/bracelett)."

Die Fahrt nach Chittagong war nicht außergewöhnlich. Die vorher angekündigten Schlaglöcher sind entweder ausgebessert oder übertrieben. Gestern war ich dann noch zum Vieruhrtee bei der BIWTC, der bengalischen Wasserverkehrsgesellschaft eingeladen, und das holprige Gespräch mit dem Ticketverk&aumlufer war sehr nett. Heute bin ich nach Cox's Bazar weitergefahren, dem Ballermann von Bangladesh, aber man muss sich bitte auch hier etwas ganz anderes vorstellen. Das Land ist wirklich kein Touristenparadies und wird es auch so schnell nicht werden. Somit muss ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich als Speerspitze des Massentourismus wie die Goa-Hippies ganze Landstriche auf dem Gewissen haben werde.
Heute habe ich zum ersten Mal seit dem Flughafen Weiße gesehen. Aber nur kurz aus dem Augenwinkel.

Laut "Daily Star" rangiert Dhaka als zweitschlechteste Stadt auf der Welt, was die Lebensqualität betrifft. Allmählich kann ich das unterschreiben, denn ich habe jetzt zumindest das meiste vom Zentrum gesehen. Beim Sightseeing gewinnt die Stadt sicher auch keinen Preis, allerdings war ich heute auch mehr Sidewalking unterwegs. Eine komfortable Verbindung nach Cittagong zu finden, hat mich heute zwei Stunden gekostet, aber morgen um 6 Uhr morgens werde geht es nun los. Aufgrund der Schlaglöcher ist es unbedingt geboten, tagsüber zu reisen.

Dhaka ist wie viele asiatische Städte, aber irgendwas ist auch anders. Es ist heiß, laut, schmutzig, das Überqueren der Straßen ein Reaktions- und Schnelligkeitstest, also gibt es eigentlich nichts Neues, aber es ist insgesamt etwas rauher. Das hat nichts mit den Menschen zu tun, die zumeist ausnehmend nett sind, oder mit dem Angestarrtwerden, das ich gewohnt bin. Wahrscheinlich muss ich mich nur akklimatisieren und etwas schlafen, der Nachtflug war da nicht auf meiner Seite.
Morgen oder Übermorgen werde ich nach Chittagong weiterfahren.

Morgen fliege ich nach Bangladesh, und wie immer bei meinen Reisen werde ich unregelmäßig, abhängig von Verfügbarkeit und Schnelligkeit der Internetverbindungen, hier berichten. Ich glaube nicht, dass es dort härter zugeht als in anderen südostasiatischen Ländern, in denen ich bereits war, auch wenn die Reaktionen auf meine Reisepläne noch nie so pessimistisch ausgefallen sind wie dieses Mal. Zwar bin ich auf alles vorbereitet, aber ich lasse mich gerne überraschen.

Nach einem Ausflug in die Berge zu den griechischen Schafen und den sie bewachenden Hunden sowie der Besichtigung der umfangreichen Ausgrabungen bei Korinth geht es morgen wieder zurück. Ich habe hier an ein paar Texten gearbeitet, aber eine EP wird daraus nicht entstehen, dafür gibt es ja die sieben Weltwunder. Jedenfalls bin ich ausnehmend froh darüber, endlich die Quellen vieler meiner Inspirationen gesehen zu haben. Ich hätte viel früher hier gewesen sein sollen.

Zwischen vielen Stätten wie Epidauros, Mykene, Argos usw. liegt Nauplia/Nafplion, die erste Hauptstadt des modernen Griechenlands, in der Otto von Bayern zum griechischen König ausgerufen wurde. Wir machen hier gerade Station vor der Besichtung von Mykene und haben die 999 Stufen zur hiesigen venezianischen Festung erklommen.

Die "Zeusstatue von Olympia" ist ein Lied von Audio88 und mir, das wir für meine EP "Die sieben Weltwunder" aufgenommen haben. Sie ist aber auch ein echtes Weltwunder gewesen, und hier in Griechenland hatte ich die Möglichkeit direkt in Olympia die Werkstatt des Phidias zu begutachten, in der diese 12 Meter hohe Statue entstanden ist. Dazu gab es noch eine Menge Hintergrundinformationen und Dutzende von anderen Bauwerken, denn eigentlich waren die olympischen Spiele ja nur für die Verehrung des Zeus eingerichtet worden.
Neben diesen hochkulturellen Besichtigungsaktivitäten haben wir mit dem Auto mittlerweile 1500 Kilometer zuruückgelegt und waren noch in Delphi, Mysthra, Sparta und vielen kleinen Orten auf dem Peleponnes.

Nach dem Pech mit dem Auto hatten wir zu Fuß mehr Glück und sind heute auf dem Hauptgipfel des Olymps namens Mytikas gewesen. Auf 2100 Meter haben wir nach einem ruhigen Aufstieg übernachtet und sind heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden und Richtung Gipfel, der auf 2918 Metern liegt. Die Schwierigkeit für unerfahrene Bergkletterer wie mich ist, dass die letzten Höhenmeter ziemlich oft und steil geklettert werden muss. Aber auch sonst ist es nicht leicht, denn manchmal liegt im Sommer noch Schnee, und wenn es regnet kann man es fast ganz vergessen. Dann muss man auf den Nebengipfel ausweichen und darf sich zur Strafe nicht ins Hauptgipfelbuch eintragen.
Wir hatten gutes Wetter bis auf die letzten zwei Stunden des Abstiegs. Aber coolerweise hatten wir Regenschirme dabei und sind relativ trocken geblieben. Jetzt sind wir in Lamia, einen kleinen Provinzstadt, wo angeblich am meisten Grillfleisch in ganz Griechenland gegessen wird. Guten Appetit.
Die hiesige Jungend ist jedenfalls auf dem direkten Weg ins Verderben: Alle im Internetcafe spielen World of Warcraft o.ä.

Vorgestern standen wir noch vor der Stoa - beziehungsweise vor den drei Steinen, die davon übrig sind - in der Sokrates angeblich einen großen Teil seiner Dialoge geführt haben soll. Gespräche mit ihm waren vielleicht manchmal genauso zielführend wie die, die ich tags darauf gestern mit diversen Service Hotlines der Autovermietung führen musste. Unser Auto, ein Opel Corsa, ist kurz nach Athen filmreif mit qualmendem Motor stehen geblieben, und es hat sechs Stunden gedauert, bis wir mit dem kaputten Auto und dem Abschleppwagenfahrer wieder in Athen bei der Autovermietung vorgefahren sind und einen neuen bekommen haben. Dieselben Erfahrungen habe ich mit Shared Services in Indien und Deutschland gemacht, also ist das nichts Neues. Aber die Panne war eine Neuheit für mich, und jetzt habe ich dieses Trauma auch einmal durchlebt.
Mit sechs Stunden Verspätung sind wir in Meteora angekommen, wo es eindrucksvolle Felsenformationen samt aufgebauten Klöstern gibt. Im Moment regnet es, aber wenn das Wetter sich bessert, gehen wir morgen auf den Olymp.

Den ersten Tag in Athen haben wir hauptsächlich im Nationalmuseum und auf der Akropolis verbracht, und da ich als Öko-Rapper zur griechischen Kultur einen relativ großen Bezug habe, war ich natürlich entsprechend beeindruckt und begeistert. Das neue Akropolismuseum, das vor ein paar Tagen wegen seiner Neueröffnung ständig in den Nachrichten war, ist morgen dran, aber dafür braucht man leider Vorreservierungen, die nur für einen genau definierten Zeitraum gelten.
Im Gegensatz zu meinen letzten Reisezielen um südostasiatischen Raum ist Griechenland natürlich sauberer und teurer, aber nirgendwo ist es so sauber und teuer wie in der Schweiz.

Die allgemeine Krisenbescheidenheit ist es nicht nur, die mich nach mehreren Reisen nach Südostasien meine nächste gerade einmal in die Nähe Kleinasiens antreten lässt. Es ist auch mein unheucheltes Interesse an den griechischen Mythen und der Geschichte der abendländischen Wiege, die mich von heute an zwei Wochen durch Griechenland treibt. Ich bin gespannt, wie einige der Stätten der sieben Weltwunder in echt aussehen und werde mir unter anderem die Welt vom Olymp aus ansehen - die Hüttenschlafplätze sind gebucht.

Heute Morgen sind wir gegen 6 Uhr in München gelandet, wobei die kleine Zeitverschiebung von 4,5 Stunden weniger das Problem ist als die Temperaturverschiebung von 30-35 Grad. Meine Finger sind so taub, ich kann nicht einmal Transformer Scratches.

Nun ist tatsächlich der letzte Tag in Indien angebrochen, und in ein paar Stunden werden wir abheben. Davor führen wir fort, was wir gestern in Mumbai aka Bombay begonnen haben, eine Einkaufstour zu Fuß durch diese Riesenstadt. Vor etwa 10 Jahren habe ich mir einen Funk-Sampler gekauft, der "Bombay The Hard Way" heißt und auf farbigem Vinyl eine Menge an rasanten und funkigen Songs aus Bollywood-Soundtracks enthält. Jetzt verstehe ich die Songs besser, sie passen perfekt zur Stadt.

Wie immer, wenn eine Asienreise dem Ende zugeht, schalte ich in den Einkaufsmodus. Leider gibt es hier in Fort Cochin auf der einen Seite sehr schöne alte Möbel und Kunstgegenstände, die mir zu schwer sind, und auf der anderen die üblichen indischen Dinge wie Saris, Klimaanlagen und Gemüse, für die ich auch nicht so viel Verwendung habe. Ich warte also auf den letzten Shopping-Endspurt in Mumbai, wo wir morgen Früh landen werden.

Nach dem Abstecher in Indiens Mittelschicht haben wir uns wieder auf unsere Wurzeln besonnen und sind zweiter Klasse mit dem Nachtzug von Chennai nach Allepey in Kerala gefahren. Dort sind wir über Nacht auf einem Hausboot gewesen, und hier hatte der Reiseführer Recht, denn das war bis jetzt der teuerste Posten in der Reisekasse. Aber es hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt. Man übernachtet am Rand eines der vielen Kanäle und geht mit den Ziegen, Kühen und Fischen schlafen.
Nun sind wir in Fort Cochin und werden bald die Rückreise nach Mumbai antreten.

Nach dem Aufenthalt in Bangalore konnten wir das bzw. die neuen Gesichter Indiens dank unserer Beziehungen weiter aus der Nähe betrachten und das Wochenende in einem entsprechenden Strandhaus in der Nähe von Chennai in Mahabalipuram verbringen. Hier haben wir natürlich ganz andere und definitiv positive Eindrücke von der indischen Gesellschaft bekommen. Allein in dem von uns besuchten Haushalt ist durch die vielen Angestellten und ihre Angehöhrigen deutlich geworden, wie viele Leben von einem einzelnen guten Einkommen anhängen.

Vor jeder Reise nehme ich mir vor, eine Alternative für den Lonely Planet zu versuchen und jedes Mal lande ich doch bei diesem Reiseführer. Zwar wurde ich noch nie enttäscht, aber die aktuelle Ausgabe für Südinidien hat uns doch ein paar Mal schon unzureichend informiert, was ich so nicht gewohnt bin.
Trotzdem haben wir es von Mysore nach Bengaluru, dem ehemaligen Bangalore, ohne Zwischenfälle geschafft, und dort für relativ teures Geld ein Zimmer bekommen. Die Stadt ist wie alle boomenden und überlasteten asientischen Städte sehr laut und chaotisch, aber uns gefällt es.
Meine Firma hat hier ein Delivery Center, aber das werden wir eher nicht mehr besichtigen, sondern uns den botanischen Garten u.a. ansehen, bevor wir morgen nach Chennai weiterfahren.

Unsere zweite Zugfahrt durch Südindien bestand aus zwei Teilen: Einmal sind wir mit dem Nachtzug von Hospet nach Bangalore, was dieses Mal nicht so bequem war, denn wir mussten im dritten Stock schlafen und hatten ca. 50 cm Platz bis zur Decke. Außerdem mussten wir aus Platzmangel unser gesamtes Gepäck auch auf der staubigen Liegebank verstauen.
Beim zweiten Teil ging es von Bangalore nach Mysore, und hier mussten wir um unseren reservierten und bezahlten Platz kämpfen. Das war mir etwas unangenehm, ging aber nicht anders.
In Mysore ist es etwas rauher, die Leute fragen schon mal kritisch, ob man Engländer sei, und auch ist die Infrastruktur nicht auf Softtouristen wie uns ausgerichtet. Nichtdestotrotz wird es hier schon gut werden.

Hampi ist wirklich ein schöner Ort, ich kann hier den Kommentar zu meinem letzten Eintrag nur unterschreiben. Wie in Wat Angkor in Kamboscha, Bagan in Burma und Borobudur in Indonesien stehen hier die Überreste einer der größten Hindukulturen in Form von sog. Basaren, Tempeln und Königspalästen. Anders als in den meisten der oben genannten Stätten wohnt man direkt neben den Heiligtümern, und deshalb bemerkt man die Heiligkeit des Ortes manchmal nur noch daran, dass es absolut kein Bier und Fleisch gibt. Was mir kaum etwas ausmacht.
Mit dem Essen passen wir dennoch auf, sind aber bis jetzt mit Thalis, Dosas und Curries immer gut gefahren.
Morgen geht es abends nach Mysore.

Nachdem wir in Goa die Spuren der Portugiesen, Mönche, Hippies, Raver und auch der Pauschaltouristen studiert und beobachtet haben, werden wir uns nach einem letzten Sonnenbrandbad in den Nachtbus nach Hampi aka Humpy setzen, wo ich meine Liste besuchter Ruinen aus alter Zeit ergänzen werde.

Nach der sehr fruehen Ankunft zu unhinduistischer Zeit am Flughafen in Mumbai sind wir direkt zum Bahnhof gefahren, wo wir gerade noch den Zug Richtung Goa erwischt haben. Wie befuerchtet haben die Touts vor der Bahnhofshalle sich unsere Unsicherheit zunutze gemacht und uns den doppelten Preis abverlangt. D.h., wir haben fuer die mehr als 700 km drei Euro mehr gezahlt. Waehrend der Zugfahrt war ich so muede, wie schon lange nicht mehr, und das haben andere ausgenutzt: Unsere Rucksaecke waren am Ende voller Kaefer.
In Goa sind wir mittem im ruhigeren Touristengebiet, wo es so zugeht, wie an allen beliebten Strandurlaubszielen in Asien - nur das Englisch ist besser.

In ein paar Stunden ist es so weit, und ich trete meinen Jahresurlaub an. Es geht nach Indien, wobei wie bei jeder meiner vergangenen Asienreisen nicht klar ist, wo es genau hingeht und was alles kommen wird. Ich weiß nur, dass es definitiv nicht so einfach werden wird wie in Thailand, Vietnam, Kambodscha, Burma, Malaysia, Indonesien oder Laos, wo ich in den letzten Jahren Texte geschrieben habe.
Ihr werdet über die Eckdaten und -punkte wie immer hier informiert werden.

Image for Ich war mal Star

Wie bereits berichtet war ich ein heißbegehrter Kandidat für Gruppenfotos auf meiner Indonesienreise. Leider habe ich oft nicht daran gedacht, auch mit meinem Apparat ein Foto machen zu lassen, aber einige Male hat es doch geklappt, zum Beispiel am Tempel Borobodur.

Die Reise ist vorbei, und nach ein paar anstrengend Stunden in Bussen und Flugzeugen bin ich wieder im Land und versuche, an meinem letzten Urlaubstag Administratives und Kreatives gleichermaßen abzuarbeiten und aufzuholen.
Heute Morgen war ich zum ersten Mal wieder an der Isar joggen, und das steht natürlich im krassen Gegensatz zur National Monument in Jakarta, wo ich am Montag in der Früh gelaufen bin, und zum Lumpini-Park in Bangkok, in dem ich am gestrigen Morgen Runden gedreht habe. Aber irgendwie ist es mir genauso heiß vorgekommen.

Nach meiner Indonesienreise kann ich eine kurze temporäre Bilanz ziehen und zwei Fehler feststellen, die ich nicht mehr machen sollte:

  1. Keine 31stündigen Busfahrten mehr. Die Fahrt von Bali nach Jakarta hat viel zu lange gedauert, und selbst die netten Gespräche mit den Mitreisenden, die ausschließlich Indonesier waren, haben die Sitzfleischschmerzen nicht wett gemacht.
  2. In Thailand keine indonesischen Rupien tauschen. Das Wechseln von 1100000 verbliebenen Rupien am Flughafen in Bangkok, die einen Nennwert von 80 Euro haben, hat mich wegen des unglaublich schlechten Kurses die Hälfte gekostet.

Für alle modebewussten Leser habe ich ein schlechte Nachricht, da sie momentan den Trockenzeitschlussverkauf in Bangkok verpassen. DKNY, Calvin Klein, Armani und alle anderen gibt es zum Teil um 70% reduziert! Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Und da ich heute Abend eben erst aus Jakarta eingeflogen bin und morgen wieder nach Hause fliegen, ist auch nicht genug Zeit gewesen. Deshalb bin ich bei Adidas geblieben und hab mir neue Schuhe gekauft.

In ein paar Stunden geht es los, und ich werde mit dem Bus in geschätzten 24 Stunden von Bali zurück nach Jakarta fahren. Das wird dann auch hoffentlich meine längste Busreise gewesen sein. Zum Glück habe ich kein Problem damit, im Bus zu schlafen.
Von Jakarta geht es dann über Bangkok zurück nach München, wobei ich eine Nacht in Bangkok bleiben werde, was für mich zu jedem Südostasienurlaub dazugehört.

An meinem letzten ganzen Tag auf Bali habe ich den Schweinhund gesehen. Ich bin ungefähr 1,5 Stunden bergauf geradelt, und da hoppelte er über die Straße: Eine Mischung aus Husky und Schwein (das auf indonesisch Babi heißt) und sehr bezaubernd anzusehen.
Ein paar hundert Meter weiter hat sich dann eine andere Szene abgespielt: Eine andere Art von Schweinehund ist zunächst ohne links oder rechts zu schauen auf die Straße gelaufen. Wahrscheinlich hat er aufgrund seiner Krankheiten beschlossen, das herannahende und hupende Motorrad zu täuschen, damit es wie ein Unfall aussieht, hat erst angedeutet, zurückzulaufen um sich dann direkt in die Räder desselben zu werfen.
Fahrer und Hintermann sind natürlich gestürzt, und der Hund war erstmal verschwunden. Da einschließlich mir alle zur Hilfe Herbeigeeilten ersterer unkundig waren und außer ein paar Fleischwunden des Beifahrers nichts passiert ist, haben wir es beim Wegräumen des Motorrads und Gestikulieren belassen. Der Hintermann wird eventuell ein paar Narben behalten, und der Hund ist mir später begegnet und hat seine beiden offensichtlich gebrochenen Hinterbeide hinter sich hergezogen.

Agung, der Führer auf meiner heutigen Fahrrad-Tour hat gesagt, ich solle weitersagen, dass seine Firma BMG - was leicht zu merken ist - tolle Ausflüge in die Kultur und Landschaft Balis anbietet. Da das stimmt, gebe ich das einfach so weiter.
Das Fahrradfahren war viel weniger anstrengend als meine Eigeninitiativen, denn wir wurden per Jeep zum Vulkan Gunung Batur gebracht, von wo aus es ein paar Stunden lang praktisch nur bergab ging. Die Lernkurve dagegen ging steil bergauf, weil uns der Guide viel über die an den Seiten des wunderschönen Weges angebauten Pflanzen wie Kakao, Erdnüsse und verschiedenste Reissorten sowie die hinduistische Kultur auf Bali berichtet hat. Vieles davon wusste ich natürlich nicht bzw. habe es vergessen.
Bevor es dann zu anstrengend geworden wäre, hat uns der Jeep wieder eingesammelt, und es gab gutes Essen.

Auf Bali essen sie meines Wissens keine Hunde, was wohl unter anderem ein Grund dafür ist, dass es hier so viele gibt. Ich schätze, dass auf einen Tempel fünf Hunde kommen. Und auf Bali gibt es eine Menge Tempel. Da vor den Tempeln immer wohlschmeckende Opfergaben abgelegt werden, die den Hunden ohne weiteres zugänglich sind, und es hier genug regnet, sollten die Hunde eigentlich keine gesundheitlichen Problem haben. Aber die meisten sehen aus, als hätten sie gleichzeitig Lepra, Läuse und die Pest. Und das ist vielleicht ein weiterer Grund dafür, dass man hier keine Hunde isst.

Nachdem ich halb beschlossen habe, meine letzten Tag in Indonesien bzw. auf Bali hier in Ubud zu verbringen, passiert hier nicht mehr viel außer Fahrradfahrten und Tagesausflügen. Deshalb möchte ich die Zeit für einen kurzen fußballerischen Exkurs nutzen, da ich mich während meines gesamten Aufenthalts in Indonesien mit der Europameisterschaft beschäftigen musste. Sonst gehen nämlich sehr schnell die Gesprächsthemen mit den Indonesiern aus. Und sobald ich auf das unvermeidliche "Where you come from?" mit "Germany/Munich" antworte, ist es eh vorbei.
Nachdem hier die Spiele immer erst zwischen 23 Uhr und 1 Uhr morgens gelaufen sind, und ich zu dieser Zeit normalerweise lese oder Texte schreibe, bin ich nie in der Verlegenheit gekommen, ein Spiel zu sehen, aber am Morgen wurden mir die Ergebnisse sofort mitgeteilt. Und das weiß ich immer zu schätzen, da damit die meisten Smalltalks bereits gelaufen sind.

Wie versprochen liefere ich die Geschichte meiner vorgestrigen Weiterfahrt vom Vulkan Bromo nach Bali. Ich habe mich also umentschlossen und umgebucht, um mir die berüchtigte Touristenhochburg anzusehen. Nach dem morgentlichen Aufstieg zum Krater ging es mit dem Minibus los. Ganz im asiatischen Stil, d.h. wir mussten uns immer beeilen und wurden angetrieben, unser Gepäck so schnell als möglich ein- und umzuladen, bis wir vor einer heruntergekommenen Raststätte bzw. einem Reisebüro angehalten und drei Stunden auf den nächsten Bus gewartet haben. Dieser kam mit zwei Stunden Verspätung und hat auch erstmal in aller Ruhe getankt und seltsame Styroporkisten geladen.
Wir waren dann an der Fähre als es bereits stockdunkel war. Denn es war erstens spät, und zweitens kam ein Gewitter heran, das meinem Mägen die Überfahrt so angenehm gemacht hat wie die unglaublich laute Karaokeaktion meinen Ohren.
Naürlich waren wir viel zu spä in Balis Hauptstadt Denpassar, und an ein Weiterkommen war nicht mehr zu denken. Trotzdem waren auf einmal alle anderen Touristen weg, weil sie von hustlenden Taxifahrern überredet wurden, nach Kuta oder zu anderen überlaufene Plätze gefahren zu werden, wo ich garantiert nicht hin wollte.
Nach fast 45 Minuten Fußmarsch habe ich endlich ein Hotel gefunden, dass nicht voll war - in Indonesien haben diese Woche die Schulferien begonnen - von dem aus ich am nüchsten Tag nach Ubud weitergefahren bin. Dort ist es ruhiger, und von den ansässigen Schreinereien könnte man sich ganze Parks voller Villen einrichten lassen.

Nachdem ich Yogyakarta den Rücken zugewendet habe, bin ich gestern ca. 12 Stunden zum Mount Bromo gefahren was weniger aufregend als anstrengend war. Wir waren auf der nur ungefähr 350 km langen Strecke mit einem Mini-Bus unterwegs, dessen sämtliche Instrumente ausgefallen waren. Ich spekuliere, dass alle südostasiatischen Fahrzeugbesitzer ihre Autos nur reparieren lassen, wenn die Hupe oder die Klimaanlage kaputt ist.
Acht Kilometer vom Mount Bromo entfernt sind wir dann in einem lustigen Guesthouse namens Yoshi's abgestiegen, wo die Einrichtung sehr alpin und die Temperatur sehr niedrig waren. Der Berg ist nämlich 2329 Meter hoch.
Am nächsten Morgen bin ich um dann doch schon um 3.40 Uhr losgegangen und als einziger von allen Touristen zu Fuß auf den Krater gestiegen. Die anderen haben es vorgezogen, mit dem Jeep auf einen höher gelegenen Aussichtspunkt gefahren zu werden. Sie hatten dann eine bessere Sicht und einen schöneren Sonnenaufgang, aber ich hatte sicher eine bessere Zeit. Denn die eineinhalbstünstige Wanderung durch die monderleuchtete Berg- und Kraterlandschaft war großartig. Und die Leute haben mich angesehen, als ob ich tatsächlich vom Mond käme.
Nach dem Sonnenaufgang musste ich auf dem Rückweg dann die Fragen von ca. 100 Schülern beantworten, die mit Fragebögen unterwegs waren und auch gleich Einzelfotos mit mir machen wollten. Das passiert mir übrigens in Indonesien sehr oft, wahrscheinlich bin ich hier schon unwissentlich ein Rapstar.
Die Geschichte meiner Weiterfahrt nach Bali wird ein andermal erzählt.

Morgen werde ich Yogyarkarta verlassen und ca. elf Stunden zum Mount Bromo unterwegs sein, wo die Sonne sehr schön aufgehen soll. Das bedeutet, dass ich dort dann um 4.30 Uhr aufstehen muss, aber nachdem ich in Indonesien bereits sehr viel geschlafen habe, sollte das kein Problem sein.

Heute habe ich mir per Rad die Tempel bei Prambanan angeschaut. Dabei bin ich mit Umwegen an die 50 Kilometer gefahren, und das ist in der Hitze gar nicht so entspannt. Aber zum Glück hatte ich meinen Hut, und somit war es doch sehr schön.
Die Tempel haben mich, trotzdem sie größtenteils hinduistischen Ursprungs sind, sehr an Wat Angkor in Kambodscha erinnert. Aber ich bin auch in dieser Hinsicht ein Banause und möchte naiv nur sagen, dass mich diese Ruinen wie viele religiöse Bauten sehr beeindruckt haben.

Spontan wie ich bin, habe ich mich sehr kurzfristig entschlossen, nicht wie geplant nach Wonosobo weiterzureisen, sondern ich bin im Zug sitzen geblieben und gleich nach Yogyakarta gefahren. Es wäre naemlich ein Umsteigen auf einen Bus nötig gewesen, und das hat wie berichtet beim letzten Mal leider nicht so gut geklappt.
Bis jetzt reut mich die Faulheits keineswegs, denn in der kulturellen Hauptstadt Javas ist es sehr angenehm, und es gibt viel zu sehen. Wer tonnenweise Batik braucht, meldet sich bitte bei mir, ich kenne da ein paar tausend Strassenhändler. Und die sind alle meine Freunde.
A propos Ego Shooter: Ich habe mir überlegt, dass man mal ein Computerspiel programmieren könnte, in dem man einen Tourist verkörpert, der durch die Straßen einer asiatischen Stadt schlendert und mit besonders geschickten Formulierungen und abwehrenden, aber höflichen Gesten die Schlepper abwimmeln muss.

Wenn ich in Asien bin, leihe ich mir gerne ein Fahrrad aus, und heute bin ich die Kueste von Pangandaran abgefahren. Und wie immer gab es ein grosses "Hello, Mister!", und ich versuche dem mit nettem Gruss und huldvoller Geste harmonisch zu begegnen. So bin ich ca. 40 Kilometer durch's Land gefahren und war in einem Fischerdorf namens Batu Hiu, das auch schon mal mehr Touristen gesehen hat. Irgendetwas in mir hat sich dagegen gestraeubt, zum Green Canyon zu fahren, der angeblich die Hauptattraktion der Gegend sein soll.
Dafuer hatte ich ein seltsames Erlebnis auf dem Rueckweg: Ein schwarzer Jeep mit der Aufschrift "Police" ist langsam hinter mir hergefahren und hat mich schliesslich ueberholt. Darin sass eine Frau, die mir "Hello" zugerufen hat. Ich habe nicht reagiert. Der Jeep ist dann vor mir hergefahren, hat nach ein paar hundert Metern angehalten, woraufhin ich ihn wieder ueberholt habe. Das "Hello" wurde eindringlicher, und ich habe angehalten. Die Frau meinte, ob ich zum Green Canyon wolle. Ich verneinte, ich wolle lieber zurueck in die Stadt. Ihr naechste Frage war eindeutiger: "Are you single?" Und ich habe wiederum verneint, mich empfohlen und bin schleunigst weg.

Nach meinem gestrigen Eintrag hatte ich tatsaechlich noch ein voll verruecktes Abenteuer. Nachdem ich mehr als eine halbe Stunde mit meinen zwei Rucksaecken durch die Stadt Bandung geirrt bin, habe ich endlich einen Taxifahrer auftreiben koennen, der mein angestrebtes Hotel zu kennen geglaubt hat. Am Ende musste ich ihm auf indonesisch, das ich von vier Seiten aus dem Lonely Planet kenne, erklaeren, wohin er zu fahren hat. Und es hat sich herausgestellt, dass das Hotel nur noch eine Ruine ist.
Ich bin dann zu Fuss weitergezogen, wurde in einem luxurioeseren Hotel wegen voller Zimmer (oder meiner zwei Rucksaecke) abgewiesen und habe dann schliesslich ein Zweiquadratmeterzimmer gefunden, in dem ich irgendwie noch meine nassen Sachen aus dem Dschungel aufhaengen musste.
Jedenfalls bin ich jetzt ein Stueck weiter und am Strand von Pagandaran angekommen. Dort gab es 2006 einen Tsunami, der vielen Menschen das Leben gekostet hat und neben den Terroranschlaegen auf Bali ein Grund dafuer ist, dass hier fast nur noch inlaendische Touristen sind. Die Leute sind entsprechend schlecht drauf, und ich fuehle mich nicht so wohl wie sonst an asiatischen Straenden.

Eben bin ich wieder auf dem Dschungel aus der Naehe von Bogor zurueck, wo es verstaendlicherweise kein Internet gab. Ich habe mir den Ausflug von einem Guide namens Hansi aufschwatzen lassen, aber den damit verbundenen Ausflug auf den Vulkan Mount Salak und die Ruhe in der abgelegenen Bambushuette habe ich nicht bereut.
Es ist hier in Bandung, wo ich nach diesem Trip hingefahren bin, kurz nach acht, und ich weiss noch nicht, wo ich heute schlafe, deshalb wird der Eintrag entsprechend kurz.

Meine Reise durch Indonesien bzw. Teile davon hat begonnen: Vor ca. drei Stunden bin ich in Jakarta gelandet, wo es bei meiner Ankunft schon fast dunkel war. Deshalb kann ich noch nichts Genaueres sagen, außer dass es ähnlich wie in anderen asiatischen Hauptstaedten ist: Heiss, laut und geschäftig. Interessant ist, dass ich abseits vom Flughafen noch keinen Weissen gesehen habe.
Ich werde morgen Mittag gleich meine Zelte abbrechen und weiter durch Java reisen.

Diesen Eintrag habe ich vordatiert und zwar genau auf den Zeitpunkt meines Abflugs nach Indonesien. Was ich dort erlebe, werde ich zu weiteren gegebenen Zeitpunkten hier mitteilen und wie immer unter der Kategorie Reise ablegen. In der Zwischenzeit könnt Ihr ja nochmal Effi Briest anhören.

Endlich ist es wieder soweit: Ich fahre in den Urlaub und der Einfachheit halber nach Asien. Dieses Mal ist Indonesien an der Reihe, und ich habe eben den Flug gebucht. Mit diesem modernen Internet kann man das ja auch nachts machen. Anfang Juni, kurz nach dem Release meines nächsten musikalischen Vorhabens geht es los.

Der Clou ist, dass ich auf dem Rückweg noch eine Nacht in Bangkok sein kann.

Ganz früher war Italien wegen seiner Schönheit eine Reise wert, nicht so ganz früher war das Land wegen der niedrigen Preise einen Urlaub wert. Heutzutage gilt meines Erachtens wieder die erste Aussage, denn m.E. ist das meiste teurer als bei uns. Nichtsdestotrotz haben wir einen schönen Urlaub verlebt und bedauern, dass wir nach einer Woche schon wieder zurück mussten.

Dafür geht es jetzt wieder musikalisch richtig los, denn ich habe mir während des Nichtstuns einige Reime und Gedanken gemacht.

Da Internetzugang in Italien rar, teuer und nur durch Vorlage des Ausweises moeglich ist, schreibe ich wahrscheinlich nur heute kurz um von unserer kurzen Italienreise zu berichten.

Wir waren zunaechst am Gardasee, wo es noch schoen war bis der Regen uns aus Deutschland eingeholt hat. Nach einer erneuten Flucht nach Florenz hat er uns auch dort ereilt, und wir verbringen hier die Zeit in Museen, Kirchen und Osterien. Aber es ist schoen.

Gestern waren wir noch mit Audio88 bei der Veranstaltung "Mono 45" im Berliner Stereo 33, jetzt bin ich schon wieder zurück in München und lege in 30 Minuten im Substanz zum letzten Slam der Saison auf.

Audio hat natürlich recht: Wir wurden heute äußerst freundlich und mit schmackhaftem Essen in Westberlin empfangen. Und in sein neues Album "Wer schweigt gibt Recht" durfte ich auch schon reinhören, und das wird der Hit. Was nicht unbedingt an den beiden Instrumentalen liegt, die ich dazu beigesteuert habe.

Morgen fliege ich wieder zurück und bin ab Samstag in München. Seattle war schön, aber wenn man viel arbeiten müsst, nützt das einem wenig. Z.B. habe ich keine Energie mehr heute Abend auf den Laptopbattle zu gehen, auch wenn der sicher cool wird.

In Seattle, der Heimat von Sir-Mix-A-Lot, liegt es nahe, im heute gefundenen Lyric Wiki einen Klassiker von ihm zu diggen: Baby Got Back. Solche Reimkunst möchte ich auch besitzen.

Mein heutiger freier Tag in Seattle hat zwar schlecht begonnen, aber nachdem ich dann endlich mal wieder was Vernünftiges gegessen habe, d.h. beim Thai eingekehrt bin, wurde es auch in mir drin sonniger. Ich habe dann ein Kulturangebot wahrgenommen, das jeden Philologen erschaudern lassen würde: Ich war im Science Fiction Museum und habe das Experience Music Project besucht. Dabei habe ich unter anderem den Helm von Darth Vader, Captain Kirks Sessel, einen der ersten Auftritte der Funky 4+1, Blades Blackbook und die 808 von Sir Mix-A-Lot gesehen. Letzterer stammt wie ich erfahren habe aus Seattle.

Nachdem ich heute 11,5 Stunden in der Arbeit war habe ich noch einen Text zu Ende geschrieben und damit den vierten Song hier in Seattle zumindest textlich fertiggestellt. Wenn mein nächstes Album demnächst rauskommt, werde ich damit schon das über- und überübernächste in Reserve haben. Aber Musik macht sich leicht, die Vermarktung und der Vertrieb ist das Schwierige.

Seattle macht mich etwas müde. Ich falle immer wie ein Stein ins Bett und komme kaum zu wirklich wichtigen Dingen wie offene Texte fertig zu schreiben.

Heute habe ich Platten in einem Laden eingekauft, der sehr viele schöne Scheiben in der Auslage hatte. Das hatte allerdings zwei Nachteile: Erstens gab es keine Vorhörmöglichkeit, ich konnte also nicht alle Kandidaten näher beleuchten. Und zweitens sollte man vielleicht nicht so viele Platten kaufen wenn man fliegt. Schon 10 Platten machen bereits einiges aus.

Young Frankenstein ist von 1974 und von Mel Brooks und erzählt schwarzweiß die Geschichte des verrückten Wissenschaftlers und seiner Kreatur. Die überzeichneten Charaktere und der trockene britische Witz von Igor machen dabei einiges aus. Allerdings ist es auch etwas seltsam, dass Transsylvanien in Deutschland liegt und alle grammatikalisch perfektes Englisch ohne "th" sprechen.

Nummer drei auf meinem Seattleflug war "Half Nelson". In diesem Film, der "About Schmidt" und "Broken Flowers" von der Stimmung her ähnelt, geht es um die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einen drogenabhängigen Highschoollehrer und seiner Schülerin, die mit Drogendealern abhängt, aber sehr skeptisch ist. Eigentlich ist der Lehrer cool, doch irgendwas ist in ihm kaputt, und das ist sehr ergreifend und realistisch.

Der zweite Film auf meinem Seattleflug war die Liebeskomödie "The Holiday". Dort tauschen Kate Winslet und Cameron Diaz ihre Häuser übers Internet, was sich nicht allzu spannend anhört. Die Geschichte ist aber sehr nett, die Dialoge sind gut geschrieben, und Jack Black ist dabei.

Nach vielen Stunden Flug und noch mehr Fragen durch amerikanisches Sicherheitspersonal bin ich schließlich vor ein paar Standen in Seattle angekommen, das mich zunächst mit Sonnenschein empfangen hat. Jetzt regnet es aber seit einiger wie vom Wetterbericht versprochen.

Den langen Flug habe ich zum Lesen und Glotzen genutzt und insgesamt 4 Filme gesehen, die ich noch nicht kannte und in einzelnen Einträgen kurz vorstellen will.

Der erste Film war "Blood Diamond", in dem Leonardo Di Caprio seine Titanic-Scharte endgültig auswetzt und einen kampferprobten Diamantensucher spielt. Der Streifen spielt in Liberia und Sierra Leone und hat mir einige Aspekte dieser afrikanischen Problematik wieder nähergebracht.

Kurzfristig werde ich ab nächster Woche wieder einmal in Seattle arbeiten. Dieses Mal ein wenig länger, nämlich voraussichtlich ganze 17 Tage. Es wird sich für Euch aber fast nichts ändern, weil ich die meisten meiner Freunde und Bekannten hauptsächlich leider nur online treffe.

Dummerweise werde ich dadurch den Gig vom Scientist und DJ Snatchatec verpassen, die heute in Zürich gastieren. Eigentlich wollte ich dorthin fahren und auch eine Radiointerview für Lora geben, doch das muss jetzt wegen Reisevorbereitungen und Überarbeitung entfallen.

Seit 5.40 Uhr heute Morgen bin ich zurück in München und bedauer es und mich. Denn es ist hier 30 Grad kälter als in Bangkok, und die Nässe kommt hier vom Schnee und nicht vom Schweiß. Deutschland ist eben ein perfektes Arbeitsland, und am Montag geht es bei mir wie gewohnt wieder los.

Am Flughafen in Abu Dhabi gibt es Internetzugang fuer umsonst. Falls jemand mal Geld sparen will, kann er ja einfach hierher fliegen. Ich weiss gerade nicht, ob es 4.10, 1.10 oder 22.10 Uhr ist. Ab morgen ist dann wieder alles normal.

Wie bei jeder meiner Asienreisen verbringen wir auch dieses Mal die letzten Tage in Bangkok und kaufen ein. Es ist heiss und stressig aber macht sogar einem Konsummuffel wie mir Spass. Ab Samstag bin ich dann wieder im viel kaelteren Muenchen und werde etwas weinen. Aber ich freue mich auch auf die anstehenden Ereignisse, z.B. meinen Auftritt im Sunny Red am 5. April.

In einer kalten und klammen Nachfahrt sind wir von Hue nach Hanoi weiteregereist, wo wir unsere Vietnamtour beenden und nach Bangkok zurueckkehren werden. Die Temperaturunterschiede innerhalb des Landes sind schon sehr gross. Hier haben alle Winter- und Windjacken sowie Muetzen an. Aber eben habe ich Nachricht bekommen, dass es in Muenchen sogar zeitweise wieder Schnee hat, also sollte ich mich nicht beschweren. Und Bangkok wird sowieso wieder heiss werden.

Angekommen in Hoi An fuehle ich mich noch ein Stueck wohler. Die Leute hier gruessen immer freundlichen - und nennen sogar meinen Namen dabei. Nur ist sich keiner sicher ob ich nun "Watches", "Motorbike", "Water" oder "Marijuana" heisse.

Die Stadt an sich ist sehr lauschig und hat die wuerdevolle Atmosphaere einer alten Handelsenklave der Japaner und Chinesen. Und es gibt sogar einen Strand, der in laufweite liegt.

Wegen unseres straffen Zeitplans aber muessen wir leider morgen schon wieder weiter nach Hue.

Mui Ne war schoen und ruhig, Nha Thrang ist schoen und hektisch. Vor allem Fahrradfahren ist wie immer ein Erlebnis. Hier gibt es auch einen Strand, aber wir sind zusaetzlich noch herumgefahren und haben uns heute ein paar kleine Sehenswuerdigkeiten angeschaut.

Mein unbedeutender subjektiver Eindruck von Vietnam ist jedenfalls durchweg positiv. Ich glaube, wir machen gerade im neuen Thailand Urlaub.

Nachdem ich bis jetzt ueber Vietnam mehr Schlechtes als Gutes gehoert habe, muss ich sagen, dass ich bis jetzt aeusserst ueberrascht bin. Nur bei der Einreise ueber die Grenze bei Moc Bai sind wir ein bisschen uebers Ohr gehauen worden, weil ein paar Blaumaenner Gebuehren fuer das Ausfuellen des Einreiseformulars erhoben haben, was wir selber schneller geschafft haetten. Aber ansonsten sind alle freundlich, das Essen ist gut, und der Strand in Mui Ne, an dem wir zurzeit sind, ist ruhig und schoen.

Wir haben uns vorgestern in Saigon, dem ersten Etappenziel in Vietnam, entschlossen Urlaub auf die harte Tour zu machen. Das bedeutet, dass wir die Strecke Saigon - Mui Ne - Nha Thrang - Hoi An - Hue - Hanoi in 10 Tagen mit dem Bus bewaeltigen. Von Hanoi nach Bangkok wird dann wieder geflogen.

Nach einer wenig betruegerischen und gut asphaltierteren Fahrt von Siem Reap nach Phnom Penh haben wir die Hauptstadt von Kambodscha in eineinhalb Tagen abgeklappert.

Kurz vor der Ankunft sind wir noch ueber den Absatz im Reisefuehrer gestolpert, der erklaert wie man sich im Falle eines Ueberfalls verhalten soll, und haben entsprechend ungute Gefuehle bekommen, aber bisher ist zum Glueck noch nichts passiert, das meiste Geld ist im Safe, und morgen sind wir sowieso schon wieder weg.

Fuer eine asiatische Hauptstadt ist hier wenig los, fuer eine deutsche viel. Man kann hier schoene Ecken wie den Palast, das Nationalmuseum und die Mekongpromenade besuchen, aber auch sehr traurige Plaetze besichtigen. Zum Beispiel waren wir in einer ehemaligen Grundschule, die vom Pol Pot Regime als Folterstaette genutzt wurde. Nach 2,5 Stunden in diesen schaurigen Gebaeuden hatten wir dann keine Lust mehr auf die sog. "Killing Fields", wo man bergeweise die Totenschaedel der Gefaengnisinsassen betrachten kann. So hart ist selbst ein Gangsterrapper wie ich nicht.

Morgen fahren wir dann nach Saigon bzw. Ho Chi Minh Stadt in Vietnam.

Nach einem schoenen und hektischen ersten Tag in Bangkok sind wir gleich mal auf den uraeltesten Trick hereingefallen, den es zwischen Thailand und Kambodscha gibt: Den Scam Bus. Und der funktioniert so:

Man kauft in Bangkok im Reisebuero ein billiges Busticket, faehrt am naechsten Morgen mit Verspaetung Richtung Siem Reap (Wat Angkor) los, steht im Stau, macht lange Pause und wird dann bearbeitet, das Visum fuer Kambodscha fuer den 1,5fachen Preis ueber die Reisegesellschaft machen zu lassen. Man muesse sonst entweder an die kambodschanischen Zoellner Extragebuehren abfuehren oder lange warten. Letzteres wuerde dazu fuehren, dass der Bus nach Siem Reap nicht auf uns warten wuerde. Wir haben uns beirren lassen, aber das natuerlich Unsinn. Man zahlt immer 20$ Visagebuehren, nicht mehr und nicht weniger.

Immerhin sind wird dann schoen spaet in Siem Reap angekommen und natuerlich direkt vor ein Guesthouse unserer unfreien Wahl gefahren worden, auf das zu wechseln man dann keine Lust mehr hat.

Gestern haben wir mit dem Rad (mit dem Rad) die Kerntempel des riesigen Tempelareals von Wat Angkor samt Sonnenuntergang besichtigt. Und das war die Muehe auf jeden Fall wert. Heute ist der Plan noch ungewiss, und morgen geht es nach Phnom Penh, in die Hauptstadt von Kambodscha.

Wie ich bereits vor Kurzem angekuendigt habe, befinde ich mich zurzeit auf meinem Jahresurlaub, der mich diesmal nach Kambodscha und Vietnam verschlagen soll. Ausgangs- und Endpunkt der Reise, wo wir heute Morgen (wann auch immer "Morgen" nach meiner umgekippten Zeitrechnung sein mag) angekommen sind.

Die erste Ueberraschung hat mich schon am Flughafen ereilt, wo ich der Dame an der Information erklaert habe, dass es hier auf jeden Fall eine Train Station gebe und dass sie mir etwas Falsches erzaehle, wenn sie behauptete diese wuerde erst noch gebaut. Auf die Loesung sind wir dann nach einigem Hin- und Her gekommen: Bangkok hat einen neuen Flughafen, der ungefaehr 80 Kilometer entfernt vom alten liegt, an dem ich sonst immer angekommen bin. Das war schon mal ein typisch deutscher Besserwissereinstieg.

Im Lauf der Jahre hat sich in BKK viel geaendert. Zum Beispiel ist die Khao San Road immer moderner und teurer geworden. Aber vieles ist auch gleich geblieben. Zum Beispiel kostet eine Flasche Wasser seit mehr als sechs Jahren immer noch 5 Baht. Und das Essen schmeckt immer noch gleich gut.

Morgen geht es schon Richtung Siem Reap, wo man als braver Tourist Wat Angkor anschaut, bekanntermassen die groessten Tempelruinen der Welt.

Mit etwas Jetlag und ein paar Blättern mit Reimen bin ich heute aus Redmond zurückgekommen und werde gleich versuchen einzuschlafen, damit sich mein Rhythmus wieder anpasst. Vorher habe ich noch schnell was Neues aufgenommen und ausprobiert - für mein übernächstes Album.

Mein letzter Tag bei Microsoft neight sich dem Ende zu. Wenn sie mich morgen rauslassen - ich habe nämlich mittlerweile meine Departurecard verloren - sollte ich morgen nach 16 Stunden reiner Flugzeit und einmal Umsteigen wieder in München sein. Fragt mich nicht ob sich das hier gelohnt hat, aber wenigstens habe ich gestern mal einen ausgewiesenen Gensojamüsliriegel gegessen. Und das beste vietnamesische Curry seit Langem.

Nachdem uns gestern das Gepäck verlassen hat sind wir heute ohne Kamera am Washington Lake und im Zentrum von Seattle rumgehangen. Am See ist die Welt noch heil wie zum Beispiel in Zürich, und in Seattles Innenstadt liegen dafür viele Wohnungslose in den Parks rum.

Das Wetter war zum Glück fast sonnenbrandreif, und das Nichtun hat mir ein paar Ideen bezüglich neuer Texte und Pläne gegeben. Morgen geht es dann zu Microsoft.

Soeben sind wir in Seattle angekommen und ich dabei mit nichts anderem als meinem Laptop, was zum Lesen und einem MP3-CD-Player. Mein Gepäck wurde nämlich in Philadelphia gelassen. Dort mussten wir umsteigen, und die haben das Verladen nicht mehr geschafft, weil wir Verspätung hatten. Und diese hatten wir wiederum, weil wir in München 6(!) Sicherheitskontrollen hatten, wobei ich bei drei davon auch die Schuhe einchecken musste. Ich würde niemandem empfehlen, nach Amerika zu fahren, wenn er nicht dringend dorthin muss.

Wenigstens gibt es Internet und Fernsehen im Hotel, aber ich kann eh nichts mehr sehen, weil meine Brille und die Kontaktlinsenflüssigkeit auch im Koffer ist.

Bin wieder zurück in München. Fraglich ist es für wie lange, aber jetzt wird erst mal voll Party gemacht.

Die Party am Freitag Abend war der Hammer. Ich wurde stark an Früher erinnert, wo ich auf jedem schlechten Fest war, nur um wegzugehen. So etwas muß auch mal wieder sein, damit man weiß wogegen man ist. Außerdem weiß ich jetzt, daß halbhohe Stöckelschuhe voll in sind.

Am Samstag war ich im Laden der Vinylkingz, wo ich mich einerseits gut unterhalten und andererseits gemerkt habe, daß in letzter Zeit viele neue Platten an mir vorbeigegangen sind. Ich habe zu viel altes und gebrauchtes Zeug gekauft.

Gestern Nachmittag war ich alter Naturbursche ein bißchen wandern. Hier nennt man manchen Hügel schon Berg wenn er bloß auf der Höhe von Ebersberg liegt. Das Wetter war aber schön, und ich hoffe, daß es bald frühlingt.

Der Zweitnervigste am Kranksein ist, daß man nicht richtig aufnehmen kann. Eigentlich würde ich gerne die Aufnahmen zu meinem neuen Album abschließen, aber sie sind leider unverwertbar.

Am Nervigsten ist, daß man noch müder ist als sonst. Deshalb bin ich auch gestern nicht zu Zucchini Drive gegangen.

Gleich geht es wieder los, und ich fahre nach Hause. Hoffentlich schneit es kräftig. Ich möchte auf keinen Fall vor 24 Uhr zu Hause sein, damit das Wochenende richtig gut anfängt.

Morgen nehm ich dann mit den Shadowjodajungs einen der letzten der noch nicht ganz fertigen Tracks meines neuen Albums auf.

Übrigens nehme ich noch T-Shirt-Vorbestellungen entgegen. Aber wenn der Andrang noch größer wird, muß ich die Produktion nach Thailand verlagern.

Nun bin ich fertig mit der Klausur, und es ist gar nicht so schlecht gelaufen. Diesmal hab ich nicht wie sonst drauf losprogrammiert, sondern mir einen "Programmablaufplan" geschrieben. Der schaut zwar aus wie meine Geburtstagsgeschenke, die ich als Kind gezeichnet habe, aber ein bißchen was hat er gebracht. Ich sollte öfters meine Sachen so planen. Jetzt werd ich erstmal in die Wohnung, aufnehmen und Wäsche waschen.

Obwohl ich beinahe im Zentrum des Karvalwahnsinns wohne, habe ich bis jetzt erst einen Mann in Verkleidung gesehen. Der lief vorm Turmkino über die Straße, war besoffen und hat den Autofahrern den Mittelfinger gezeigt.

Und ich mache jetzt Feierabend.

Der Abschlußsong für und über Zürich ist zwar schon aufgenommen, aber ich bin noch nicht zufrieden. Da ich am Wochenende nach Hause fahre und dort nicht Musik machen kann, wird es evtl. noch etwas dauern.

Leider und zum Glück hatte ich am Wochenende eine musikalische Neueingebung, weil ich auf dem Frankfurter Flohmarkt ziemlich coole Samplevorlagen erstanden habe und von dem damit gebastelten Beat so inspiriert war, daß ich gleich zwei Strophen geschrieben habe.

Ich bedauere das nur deshalb, weil ich nun nicht wie versprochen mein Abschlußlied über Zürich präsentieren kann. Es wird die Tage nachgeliefert.

Leider habe ich am kommenden Wochenende keinen Internetzugang, weshalb es erst am Montag was Neues von mir gibt. Dann aber hoffentlich ein letztes und neues Lied über Zürich. Der Text steht schon. Ein schönes Wochenende!

Kennt jemand ein gutes Kino in Frankfurt a. M.? Morgen ist hier scheinbar allgemeiner Kinotag, und ich wollte mal wieder einen guten Film anschauen.

Nach 5 Stunden Fahrt und 11 Stunden Einführungsveranstaltung gestern habe ich wieder Internetanschluß und auch ganz kurz Zeit, was zu schreiben. Denn ich schreibe jetzt auf dem Firmelaptop ganz illegal Privates.

Nebenbei habe ich mein Lebensziel erreicht, weil ich für die zwei Monate, die mein Frankfurtaufenthalt dauern wird, im Stadtteil Rödelheim wohne - wer noch das von dort stammende Hartreimprojekt kennt, weiß wie ich mich freue. Ich bin wirklich ein Riesenfan von Moses P., der sowohl auf englisch als auch auf deutsch super innovativ reimen kann.

Dazu habe ich noch einen Anzug an, und fühle mich gleich doppelt als Gangster., und fühle mich gleich doppelt als Gangster.

Morgen geht es los. Um halb sechs wird aufgestanden, und dann mache ich mich auf den Weg nach Frankfurt, wo ich hoffentlich neben der Arbeit ebensogut Musik machen kann wie in Zürich. Nach 10 Stunden Arbeit konnte ich dort am Abend immer noch schön aufnehmen. Dann könnte ich nämlich dieses Jahr noch einige Überraschungen bringen. Am Samstag spielen allerdings u.a. 88:KOMAFLASH und einige Nbp-Jungs im Feierwerk, dort bin ich dann wieder kurz in München.

Gestern habe ich u.a. deshalb keinen Eintrag geschrieben, weil mein Arbeitslaptop die Festplattenpartition mit allen Daten verloren hat und ich darum total am Ende war. Im Nachhinein war die Lösung wie immer nicht schwer. Ich empfehle bei so einem Problem erst einmal chdsk /r.

14,5 Stunden Programmieren. Das ist mein trauriger Rekord, weil am Abend nichts für mich los ist. Ich mache Feierabend. Ciao.

Oliver Twist fand ich gar nicht schlecht. Sehr realistisch und deshalb auch nicht gerade komisch ist der neue Film von Roman Polanski ein warnendes Beispiel für alle, die wie ich ab und an von etwas älteren Zeiten schwärmen.

Gerade komme ich von der ziemliche genialen Raphistoryparty, die die Zürcher Sonicleute mit Liebe zum Detail monatlich organisieren. Dann wird jedes Mal ein Jahr der Rapgeschichte aufgearbeitet. Dieses Mal war 1981 dran, und der Scientist hat gute und ganze Arbeit geleistet.

Wäre ich nicht so viel mit mir selbst beschäftigt, hätte ich den kurzen Urlaub auch genießen können.

In zwanzig Minuten geht es los. Ich fahre mit dem Aqua Luminus III. und dem DJ Scientist nach Zürich, wo letzterer morgen im Helsinki auf der Raphistory Party auflegt. Seit Weihnachten hat bei mir nichts mehr richtig geklappt, deshalb hoffe ich, daß das wenigsten ein paar schöne Tage werden.

Fährt irgendjemand am Freitag von Zürich nach München, damit ich Weihnachten zu Hause sein kann? Ich habe jetzt wirklich viele Mitfahrgelegenheiten abgeklappert, aber niemanden gefunden. Und da ich keine Kreditkarte habe, muß ich jetzt wahrscheinlich zum Hauptbahnhof fahren, um mir ne Bahnkarte zu besorgen.

Nachdem mehrere schallend gelacht haben, als ich den Namen des Helfers vom Schweizer Nikolaus (= Samichlaus) erwähnt habe, mache ich hiermit einen kleinen Nachtrag:

Knecht Ruprecht heißt in der Schweiz Schmutzi.

D-Nice war auf einer coolen Old-School-Revival-Party. Und dabei hat er den Big Daddy Kane aufgenommen. Rock the Discotheque!

Es gibt neue Tipps. Endlich.

Gestern kam doch tatsächlich der Samichlaus zur entsprechenden Feier. Seite ungefähr 20 Jahren hab ich nicht mehr persönlich mit dem Nikolaus gesprochen. Und diesmal hab ich ihn auch kaum verstanden.

Enttäuscht war ich nur, daß er kein Sprüchlein von mir hören wollte. Ich habe nämlich am selben Tag ein ziemlich lustiges beim Jan gelesen:

Nett ist der kleine Bruder von Scheiße.

Was ist Euer Schlafrekord der letzten Jahre? Ich habe meinen heute aufgestellt, von 1 Uhr nachts bis 13.30 Uhr mittags. Irgendwas an meinem Lebensstil sollte geändert werden.

Gestern Abend bin ich nach dem Arbeiten gegen 23 Uhr dann doch noch auf ne Rapperparty im Stall 6 gegangen. Es war eher bescheiden, aber es sind u.a. ein paar mittneunziger Klassiker gelaufen, und das war mal wieder erfrischend.

Jetzt ist es an der Zeit, und ich gehe heim von der Arbeit. Irgendwie finde ich aber hier genauso wenig Lust am Weggehen wie in München und werde wahrscheinlich wieder das ganze Wochenende mehr oder weniger sinnfrei verbringen.

10.00 - 21.00. Jetzt ist Feierabend.

Heute war ein nostalgisch langweiliger Tag. Ich habe mir zwei Asterixbände am Flohmarkt gekauft und Forrest Gump angeschaut. Liebend gern hätte ich den am letzten Samstag schon live gebrachten November-Remix aufgenommen, aber meine Stimme ist seit diesem Auftritt im Eimer. Irgendwie muss ich dauernd husten.

So, ich mache jetzt dann bald mal Feierabend, am Freitag um halb neun. Aber es ist cool, heute hab ich mal den Ansatz von AJAX schätzen gelernt.

Wer in Zürich am Wochenende was Cooles weiß, gebe bitte Bescheid. Ich hab nichts vor, außer auf den Flohmarkt zu gehen.

Ein schönes Wochenende.

Gestern bin ich zum ersten Mal in Zürich im Kino gewesen, und zwar im Riff Raff. Der "Saal" war mehr ein Zimmer, aber es war recht nett. Vor allem kommt keine saudumme ANCORA-Kinowerbung.

Bei dem Film handelte es sich um keinen anderen als Status Yo!, der hierzulande ja als der neue Wild Style! unterbetitelt wurde. Er war gar nicht schlecht, die Laienschauspieler haben es eher besser als schlechter gemacht, und manche Reime waren recht lustig. Allerdings bemerkt man schon einen gewissen Dilettantismus.

Alles in allem muß ich sagen, daß sich der Streifen mit Wild Style! allerhöchstens hinsichtlich der Stormschen Tanzperformance vergleichen läßt.

So, heute mache ich mal früher Feierabend, um mit der Mitfahrgelegenheit nach München zu fahren. Wir sehen uns hoffentlich morgen in der Kranhalle. 23 Uhr. Rock on.

Die Location des Zürcher Poetry Slam ist um einiges großzügiger als die des Münchners. Und um Freitag war es ähnlich voll. Auch das Lineup war sehr gut, Arne aus Berlin hat gewonnen, aber auch einige anedere Vortragende waren exzellent.

Als spezieller Gast ist Sekou aus Los Angeles aufgetreten, der sehr charismatisch mit einer Riesenausstrahlung performt hat. Er bräuchte meines Erachtens nur noch ein vernünftiges Grafikdesign.

Heute Abend mach ich mal testweise beim lokalen Poetry Slam mit. Wahrscheinlich mit dem Text von "Der Quantensprung als ich Dich traf".

Falls jemand in Zürich ist, das ganze findet im Schiffbau statt.

Ich möchte mich gleich im Vorfeld für die Frage entschuldigen, aber nachdem ich jetzt acht Stunden mit der Lösungssuche verbracht habe, bleibt mir kaum mehr eine ander Wahl:

Weiß irgendjemand wie man in C# eine eingebettete DLL zur Laufzeit lädt und ein Object aus deren Namespace instanziiert? Bitte um Hilfe.

Mittlerweile wird es auch hier langsam kalt, aber ab und zu schaut die Sonne raus. So ist es auch in der Arbeit stressig bis angenehm. Seit heute habe ich sogar einen "Angestellten", der machen muß, was ich sage.

Ich war am Samstag auf dem Flohmarkt und habe sogar an einem Stand guten Platten für jeweils einen Franken bekommen. Und nicht mal schlechte.

Ansonsten verlaufe ich mich noch regelmäßig (scheinbar habe ich meinen Orientierungssinn in München gelassen) und freue mich sehr auf meinen Auftritt am 19.11., wo ich von jedem meiner Tonträger was zum Besten gebe, hauptsächlich aber bis jetzt ungehörte Lieder. Ich brauche nur noch neue Verkleidungsideen.

Der ~~Blockwart~~Hausmeister hat meine Schuhe nicht auf dem Gang dulden wollen und sie deshalb auf der Dachterasse versteckt. Die Machtmenschen sind doch alle gleich.

Den Bewohnern meines jetzigen Züricher Hauses hätte ich das nicht zugetraut, aber ich rechne mit dem Schlimmsten: Heute morgen waren meine Joggingschuhe verschwunden. Keine mp3's und keine Schuhe, ich komme als Kirchenmaus zurück.

Von der Mensa zur Arbeit gehend habe ich bemerkt, daß auf dem Weg überdurchschnittlich viele Apotheken zu finden sind. Ist das dann eine Allegorie für die ganze Stadt?

Im Zuge meines Kleinumzugs nach Zürich an diesem Wochenende habe ich eines der Worst-Case-Szenarien im Hinblick auf technische Geräte erlebt: Mein mp3-Player ist weg. Tausende Minuten Musik und Arbeit sind weg und überhaupt ... Wer den Player findet, bekommt natürlich 10% Finderlohn.

Kennt Ihr Asterix bei den Schweizern? In der Episode werden alle ausgepeitscht, die ihr Brotstück beim Käsefondue verlieren. Hier muss man anscheinend eine Runde zahlen, aber ich habe beim heutigen "Nachtessen" nichts dergleichen tun müssen. Dafür wäre der Fonduewärmer beinahe abgebrannt -- zuviel Spiritus.

Mein Zimmer ist etwas laut aber schön groß und in Ordnung, und das Wetter spielt ausnahmsweise auch mal mit, obwohl ich eh meistens drinnen vorm Rechner arbeite. Wenn Zürich/die Schweiz nur nicht so teuer wäre! Da kostet das billigste Mensa-Essen gleich mal 10,50 Franken, also 6 Euro irgendwas. Morgen bekomme ich jedenfalls umsonst Fondue, weil der Schwager meiner Vermieterin zum Essen kommt und ich auch eingeladen bin.

Gestern bin ich mit dem Zug Zürich und gleich direkt zum ersten Arbeitstreffen gefahren. Danach war ich beim Vorstellen für eine Wohnung und habe bei einem aus meiner neuer Arbeit übernachten können. So eine spontane Aktion habe ich seit meiner Asienreise nicht mehr gemacht.

Auf jeden Fall habe ich - juhuu - die Zusage für das Zimmer gerade erhalten und freue mich. Jetzt kann es losgehen. Und am nächsten Wochenende hole ich mein Musikzeug, damit ich hier mein Album etc. weiter angehen kann.

Heute bin ich zum ersten Mal mit nem ICE gefahren. 3.50 Uhr aufgestanden, 4 Stunden nach Frankfurt, 8 Stunden Assessment, gewartet und in 4 Stunden wieder zurück. Wenigstens sind mir endlich wieder ein paar gute Zeilen eingefallen.

Viele Grüsse aus Zürich, wo ich relativ spontan und teils aus beruflichen Gründen das Wochenende verbracht habe. Mehr dazu bald.

Bin wieder da. Nichts für ungut, wenn ich mich nicht melde.

Dies wird hoechstwahrscheinlich der letzte Eintrag vor meiner Rueckkehr. Ich verbringe noch den heutigen Tag mit Einkaufen und Kinogehen und werde dann morgen um vier Uhr aufstehen und zum Flughafen fahren. Danke fuers Mitlesen, Kommentieren und die Emails! Wir sehen uns hoffentlich bald!

Waehrend meiner Reise hat sich mein Nachtleben aus bekannten Gruenden in Grenzen gehalten: Entweder gab es an den besuchten Orten keines oder ich war alleine oder hatte keine Lust. Doch auf der Bootsfahrt habe ich ein australisches Paar kennengelernt, das ich gestern zufaellig vor meinem Hotel wiedergesehen habe. Mit denen habe ich dann einen Abstecher in die Khao San Road gemacht und war auch noch in Patpong, wo sich Nachtmarkt und Rotlichtviertel eine Strasse teilen. Dort waren wir in einer Go-Go-Bar, was aber weniger spannend war. Wenn man nicht darauf aus ist, die tanzenden Thaimaedchen fuer zwei Wochen auf Urlaub mitzunehmen, lassen sie einen in Ruhe und man kann die dort gespielte superlustige Musikart geniessen, die eine Mischung aus Gabba, Dancefloor und Thaipop zu sein scheint.

Gestern habe am Siam Square A Lot Like Love gesehen, einen Film, der mir ganz gut gefallen hat, auch wenn er nichts Besonderes ist. Aehnlich wie bei "Along came Polly" geht es um das jahrelange Hin und Her zwischen zwei unentschlossenen Liebenden.

Das Lustige war, dass ich fuenf Minuten vor Filmbeginn als Allererster ein Ticket gekauft habe und somit der einzige im Kinosaal war, in den sicher locker 400 Leute passen. So viel zum Kinobesuch allein. Allerdings sollte man sich zwischen den Previews und dem Film zu Ehren des Koenigs erheben und seine eingespielten Fotos bewundern, und da habe ich festgestellt, dass sich hinter mir noch zwei bis drei eingefunden haben.

Gestern bin ich mal gezaehlt, wieviel ich hier geschrieben habe, und es ist eine Menge. Wahrscheinlich kann ich bis zu sieben Tracks nach meiner Reise aufnehmen und entsprechend arrangieren.

Ausserdem sind ca. 15 kurze Stuecke fuer die Reiseapotheke zustandegekommen, mit der ich meine Eindruecke musikalisch protokollieren will. Die Beats dafuer stehen auch schon. Ich freue mich.

Von Koh Panh Ngan nach Bangkok bin ich einmal wieder mit dem Bus gefahren, um die Erinnerungen an die unterschiedlich strapazioesen und langen Fahrten waehrend meiner Reise aufzufrischen und warm zu halten. So viel Beinfreiheit hatte ich noch nie, allerdings konnte ich wenig und schlecht schlafen, obwohl ich sehr muede war und noch bin.

Im Moment klappere ich gerade die Kinos in Bangkok ab und schaue, dass ich alle Einkaeufe zusammen bekomme.

Schnell habe ich mich wieder an das Strandleben gewoehnt: Ich lese wieder mehr als z.B. in Laos (im Moment "Zen and the Art Of Motorcycle Maintainance"), verfeinere meine Texte und spreche recht viel Englisch. Denn ich habe mich mit zwei Londonern angefreundet, die so freundlich sind, meine Grammatik- und Betonungsfehler zu korrigieren. Zum Glueck scheine ich aber nicht allzu viele zu machen.

Wenn ich wieder zurueck bin und hoffentlich bald einen Auftritt haben werde, koennt Ihr Euch ueber viele neue Lieder freuen.

Ein Englaender namens Harry hat mir ein Buch geliehen, das ich innerhalb von 24 Stunden gelesen habe und jedem Rucksackreisenden ans Herz legen kann, da es sehr satirisch und etwas kritisch die Indienreise eines englischen Schulabsolventen beschreibt. Das Werk ist ein Bestseller von William Sutcliffe und heisst "Are you experienced?".

Da ich hier auf Koh Pan Ngan nicht allzu viel Spannendes erlebe, melde ich mich wahrscheinlich nur noch alle zwei Tage. Ich habe ganz vergessen, wie schoen die Insel ist. Zur aktuellen Erkundung habe ich mir diesmal kein Motorrad sondern ein Mountain Bike ausgeliehen, was ungleich anstrengender ist. Aber das ganze Eiland hat grosse wirtschaftliche Fortschritte gemacht, weshalb auch die Strassen haeufiger und besser sind. Ueberall gibt es nun bessere Resorts und Bungalowanlagen, Restaurants und kleine Supermaerkte. Den Thais hier geht es auch sichtlich besser.

Diesen Eintrag schreibe ich in ca. 1400 km Entfernung vom letzten. Nach zwei Nachtzuegen, sechs Stunden Zwischenstopp in Bangkok, wo ich mir "Hostage" mit Bruce Willis angeschaut habe, einer Bus- und 2,5 Stunden Bootsfahrt bin ich in Ibiza. Dabei handelt es sich um eine Bungalowanlage am Hat Yao Beach auf Ko Phang Ngan, in der ich vor zwei Jahren u.a. mit den Jungs von 88:Komaflash gewohnt habe. Wahrscheinlich ist es ein teutonisches oder familiaeres Erbe, dass ich gerne auch wieder an denselben Plaetzen Urlaub mache. Jedenfalls ist hier in zwei Jahren bautechnisch viel passiert, aber im Moment ist wegen Nebensaison wenig los. Ich freu mich auf drei Tage fast Nichtstun.

Nun habe ich es in Chiang Mai nur zum Koch- und nicht zum Meditationskurs geschafft. Allerdings war der sein Geld auf jeden Fall wert. Wir haben fuenf Gerichte gekocht, und wer mag, kann sich auf eine thailaendische Essenseinladung bei mir freuen. Die exotischeren Zutaten koennen substituiert werden, und somit sollte das alles kein Problem sein. Bevor mein Nachtzug nach Bangkok heute geht, muss ich noch fuenf Stunden totschlagen, was mir im Moment nicht leicht faellt.

Diese Frage richtet sich an alle, die schon einmal in Thailand an einem Strand waren, der an einem halben Tag von Surat Thani aus erreichbar ist:

Welche Empfehlung gebt Ihr mir? Ich war schon auf Ko Samui und auf Ko Phan-Nganh, das muss also nicht sein, aber welcher Strand in Krabi ist gut? Oder auf Ko Lanta oder weiter im Norden?

Diesmal lasse ich mir ganze zwei Tage Zeit in Chiang Mai, weil ich morgen einen Kochkurs gebucht habe. Danach geht es aber per Nachtzug nach Bangkok und von dort aus sechs Stunden spaeter ebenfalls nachts in den Sueden nach Surat Thani.

Da ich nicht genau wusste, was ich heute tun sollte, bin ich mit dem Rad wieder einmal planlos durch die Gegend gefahren. In der Naehe der riesigen hiesigen Universitaet geht ziemlich steil bergauf zu einem Aussichtspunkt, an dem ich letztes Jahr schon war. Allerdings habe ich auf dem Weg festgestellt, dass es um ein Uhr mittags fast unmoeglich ist mit einem chinesischen Rad ohne Gangschaltung 10 Kilometer lang einen Huegel zu erklimmen. Also habe ich an einem Flusslauf halt gemacht, wo zunaechst niemand war. Bis dann ein thailaendischer Student aufgetaucht ist, von dem ich erst dachte, dass er sein Englisch trainieren wollte. In Wirklichkeit wollte er mich aber anmachen, weshalb ich schleunigst die Flucht ergriffen habe.

Hier in der thailaendischen Grossstadtatmosphaere bin ich es schon gewohnt, von den Bars und Massagesaloons aus auf Ladies und Ladyboys aufmerksam gemacht zu werden, aber an einem einsamen Wasserlauf haette ich das nicht gedacht. Hoffentlich trage ich kein Langzeittrauma davon.

Die durch den Mekong definierte Grenze zwischen Thailand und Laos zu ueberqueren war ein Kinderspiel, und danach bin ich mit schwedischen Zwillingsbruedern nach Chiang Mai weitergefahren. Diese Busfahrt war ein noch groesseres Kinderspiel nach gestern Nacht. Jetzt schaue ich, dass ich fuer morgen noch einen Kochkurs ergattern kann, und dann geht's hoffentlich bald Richtung Strand.

... ist der Untertitel meines Lonely Planet Fuehrers fuer Laos. Und dieser stimmt genau. Denn gestern hatte ich wirklich die asiatischte und abenteuerlichste Busfahrt meines Lebens. Die Fahrt hat um 9.30 Uhr in der Frueh begonnen und dauert normalerweise 7 Stunden. Aber in der gerade beginnenden Regenzeit kann sich die Reisedauer durchaus verdoppeln, was gestern auch geschehen ist. Trotz Schneeketten und kuerzlichen "Roadimprovements" hat sich der Bus auf den nur 190 Kilometern nur im Schneckentempo vorwaerts bewegt, und oft mussten wir aussteigen und laufen, weil der Busfahrer Angst hatte, dass wir alle in den Abgrund stuerzen. Gegen 22 Uhr in der Nacht hatten wir dann zwei Kilometer im Taschenlampenlicht zurueckzulegen. Ich bin dann klugerweise hinter dem Bus geblieben und habe eine Schlammkur fuer die Fuesse genossen, da meine neu erworbenen Flip-Flops gar keinen Halt hatten. Als dann der Bus sozusagen ausgerutscht ist und kurz vorm Kippen und Abgrund war, ist mir das Herz in die Hosen gerutscht. Doch zum Glueck ist niemandem was passiert.

Gegen Mitternacht sind wir dann doch noch heil angekommen. Der Abschluss des Abenteuers bestand dann im Finden eines noch offenen Hotels, das unsere Gruppe von Falangs - also weissen Auslaendern - dann nach 45 Minuten Fussmarsch durch die uns unbekannte Grenzstadt Houay Xai auftreiben konnte.

Ein wenig bin ich schon froh, dass ich morgen weiterkomme. Luang Nam Tha ist sehr ruhig, was noch mehr zur Geltung kommt, wenn es regnet. Und das tat es heute den ganzen Tag. Ausserdem bedeutet Regen, dass alles matschig ist, die Waesche nicht trocknet und die Temperaturen ziemlich zurueckgehen.

Umso froher war ich dann, als gegen 16 Uhr die Herbal Sauna aufgemacht hat. Es ist zwar eher ein Dampfbad mit Kraeutergeruch als eine Sauna, aber nichtsdestotrotz war es sehr erwaermend.

Morgen verbringe ich meinen letzten Tag in Laos wahrscheinlich zum groessten Teil im Bus und dann in Huay Xai an der Grenze zu Thailand.

Heute in zwei Wochen bin ich wieder daheim.

Am Dienstag abend habe ich mich spontan entschlossen, doch noch weiter in den Norden zu fahren, weil dort die Trekkingmoeglichkeiten besser sind. Nach elf Stunden Originalschlaglochbusfahrt bin ich in Luang Prabang angekommen, wo sich Wasserbueffel und Huhn gute Nacht sagen. Und gestern frueh habe ich beim Joggen spontan bei einer Agentur vorbeigeschaut, die dann prompt in einer Stunde einen Trek hatte, dem ich mich ebenso prompt angeschlossen habe. Wir haben in einem Bergdorf uebernachtet und in den zwei Tagen ungefaehr 12 Stunden Fussmarsch hinter uns gebracht.

Jetzt bin ich relativ am Ende und werde morgen in die Herbal Sauna gehen. Und uebermorgen mache ich mich dann zur Nordwestgrenze auf, um dort das Land zu verlassen.

Morgen soll es weiter gehen, denn ich kann zwar nachvollziehen, dass viele Reisende tage- und wochenlang hier bleiben wollen, aber mich haelt nichts lange an einem Ort - drei Tage sind genug.

Allerdings hat sich mein potentieller tuerkischer Trekkingpartner abgemeldet, weshalb eine mehrtaegige Wanderung schwierig wird, und alleine habe ich keine Lust. So bleiben mir der Norden, der "nur" Natur als Sehenswuerdigkeit zu bieten hat, und der Sueden von Laos als weitere Moeglichkeiten. Im Sueden ist es sicher toll, doch muesste ich wieder mit dem Bus ueber die Berge, und da wird mir jetzt schon schlecht.

Verglichen mit anderen Tagen war der heutige relativ unspektakulaer. Ich habe ein paar Tempel nicht allzu intensiv angeschaut und den Huegel Phu Si erklommen, um eine schoene Aussicht zu haben. Am Nachmittag bin ich dann per Boot auf dem Mekong unterwegs gewesen und habe die schon vorher genannte Hoehle Pak Ou besichtigt, die zwar beruehmt aber nicht unbedingt berauschend ist. Heute abend gibt es wahrscheinlich wieder laotisches Essen, das hier wirklich gut ist. Bist auf den Stew, den ich zum Brunch hatte, denn bis auf die schaerfsten Chilis meines Lebens habe ich darin/daran kaum Geschmack gefunden.

Eventuell zieht es mich am Ende meines Aufenthalts hier in Laos doch noch in den Urwald. Ich habe einen tuerkischen Individualreisenden namens Serkan gefunden, mit dem ich im Moment die Reisebueros abklappere, um eine Dreitagestour im Norden des Landes zu buchen. Ansonsten gibt es hier einiges zu sehen -- morgen geht es auf jeden Fall zur Pak Ou Cave, die wegen ihrer idyllischen Lage und 1000 Buddhabilder beruehmt ist.

Mittlerweile bin ich nach ein paar Stunden korsikaaehnlicher Serpentinenfahrt in Luang Prabang angekommen, einer alten Koenigsstadt, von der man nicht gerade behaupten kann, dass hier der Fortschritt halt macht. Auch wenn das ganze Gebiet von der UNESCO geschuetzt wird. Es gibt naemlich beinahe ueberhaupt keine Uebernachtungsgelegenheit, in deren Naehe keine laemfabrizierende Baustelle ist. Zum Glueck ist heute wie fast ueberall auf der Welt der Tag der Arbeit, so dass die Leute den Laerm lieber mit Soundsystem und Alkoholgelagen erzeugen.

Ansonsten ist diese Stadt wirklich empfehlenswert. An der Kreuzung des Mekong und des Nam Kham gelegen, herrscht hier postkolonialasiatisches Flair, und die Stimmung ist einzigartig.

Hoffentlich hattet Ihr eine lustige oder ruhige Freinacht gestern. Zum Glueck gibt es diesen "Brauch" hier nicht, denn wenn bereits beim Songkranfest oder Water Festival in Thailand Hunderte sterben, dann waeren das in einer Walpurgisnacht sicher Tausende. Denn die Kinder sind ziemlich frech und wild waehrend dieser Festivitaeten.

Hoechstwahrscheinlich gibt es in der buddhistischen Religionsmythologie keine suendige Zoellner wie in der Bibel, denn in Laos und speziell in Vang Vieng steht an jeder kleinen Bambusbruecke jemand, der Geld fuers Ueberqueren verlangt. Natuerlich ist das im Einzelnen nicht so viel, aber wenn man mit dem Rad etwas herumkommen will, wird man schnell arm, da die Wasserfaelle und Hoehlen ebenfalls kosten.

Am uebernaechsten Montag laeuft mein Visum ab, und ich habe dann noch eineinhalb Wochen zur Verfuegung. Soll ich

a. Ins Kloster

b. Zum Trekking

c. An den Strand

d. Nach Kambodscha (um dann fuenf statt vier Laender in zwei Monaten bereist zu haben)?

Heute war ich zwei Kilometer in der groessten und tiefsten Hoehle von Laos. Angeblich ist der Hoehlenfuehrer, der sich ohne einen Preis zu nennen angedraengt hat, schon einmal 4 Tage lang reinmarschiert, ohne ein Ende zu finden. Auf jeden Fall hat er am Ende drei Dollar gewollt, die ich aber nicht gezahlt habe, da er vorher nur gesagt hat, er wolle 50 Cent fuer die Taschenlampe. Es ist ueberall das gleiche. Ein Taxifahrer wollte ebenfalls vergeblich drei Dollar fuer eine 1-km-Fahrt als ich hier mit dem Bus nach 4 Stunden und 160 km angekommen bin - fuer 1,50 Dollar.

Gestern bin ich in Vang Vieng angekommen, wo es ziemlich viele Hoehlen und Schwimmgelegenheiten im Fluss Nam Song gibt. Natuerlich wurde hier deshalb die Khao San Road von Laos hochgezogen. Also gibt es Pizza, Bier, TV und viel Laerm. Aber das Resort, in dem ich mich aufhalte, ist super. 5,50 Dollar fuer einen Bungalow mit allem, was man braucht und inklusive Fruehstueck. Mir gefaellt es trotz weisser Bierbaeuche.

Nach ein paar Runden im Nationalstadion, das direkt an mein Guest House angrenzt, bin ich heute wieder ein wenig mit dem Rad gefahren. Erst zum Morgenmarkt, dann zum unvermeidlichen Tempel Pha That Luang, dem Wahrzeichen von Laos, und schliesslich noch in einem Waldtempel, der etwas ausserhalb von Vientiane liegt. Dort war ich in der Sauna, nicht weil mir sonderlich kalt war, sondern weil die Duftmischung aus 8 Kraeutern richtig gut war. Ausserdem kommt man so auch mit Einheimischen in Kontakt. Morgen geht es weiter nach Van Vieng, dem Alpamare von Laos, wo man sich auf einem Gummireifen stundenlang auf dem Fluss treiben lassen kann.

Vorgestern in Yangon ist es mir ja noch gelungen, meinen Flug vorzuverlegen, weshalb ich nun in 24 Stunden gleich drei Hauptstaedte besucht habe. Zuerst bin ich gestern gegen Mittag in Yangon losgeflogen und habe gleich am Flughafen von Bangkok einen Nachtzug zur Grenze zwischen Thailand und Laos gebucht. Danach war noch ein Lonely Planet als Fuehrer aufzutreiben, was (wegen Sonntag) nur im Zentrum in der Khao San Road moeglich war. Der Nachtzug ist heute morgen in Nong Kai angekommen, wo ich direkt ein Visum beantragen konnte und nach Vientiane gefahren (worden) bin.

Zum Glueck wird man hier nicht so angebruellt und angestarrt wie in Myanmar, und die Leute sind sehr freundlich. Morgen werde ich in einem Tempel in die Sauna gehen und wie immer ein wenig Radfahren und dabei die abgelegenen Sehenswuerdigkeiten anschauen. Business as usual.

Uebrigens bin ich hier Millionaer. 13000 der hiesigen Khip entsprechen einem Euro.

Erst ab morgen werde ich meine Emails vorruebergehend wieder gut empfangen koennen. Denn in Bangkok hat der Koenig keine Lust, die Emailprovider zu blockieren -- er muss naemlich staendig seinen Geburtstag feiern.

Habe ich erwaehnt, dass die drei Franzosen, die kurzzeitig meine Reisebegleiter waren, staendig Souvenirs -- hauptsaechlich Handwerksarbeiten wie Marionetten und Tatoonadeln -- gekauft haben? Das war ganz gut so, denn die allzu freundlichen Verkaeufer haben sich fuer mich kein bisschen interessiert. Und wie die geshoppt haben. Aber alles fuer einen guten Zweck: Sie sind naemlich die Gruender bzw. Mitglieder von Thanaka.org, einer ehrenamtlichen Organisation, die zwei Waisenhaeuser in Nepal betreibt und mit den Verkaufserloesen der in Asien erworbenen Gegenstaende finanziert. Und jeder Cent des Profits geht direkt an die Kinder. Die Seite ist uebrigens auf franzoesisch.

Meine Tage in Myanmar sind nun gezaehlt. Nach einer 20-stuendigen Bus(tor)tour vom Inle Lake nach Yangon habe ich gleich nach meiner Ankunft die Franzosen getroffen, die heute zurueckgeflogen sind. Und die haben eine ziemliche Odyssee hinter sich:

Um den Flieger sicher zu erwischen durften sie kein Risiko eingehen und mussten zwei Tage frueher als ich aufbrechen. Nachdem sie sechs Stunden mit dem Pickup durch die Berge gefahren sind, haben sie dann den letzten Bus nach Yangon in Meiktila erwischt, fuer den sie allerdings 11 Dollar zahlen mussten. Dafuer durften dann auch zwei der Fuenf (zwei Hollaender waren noch dabei) die gut 12 Stunden im Stehen zubringen. Meine Busfahrt war dagegen ein Spaziergang -- bis auf meinen Nachbarn, einen besoffenen Polizeibeamten mit "Englischkenntnissen", der mit 150 cm Koerpergroesse ziemlich viel Platz gebraucht hat und alle zwei Minuten seine Betelnusspucke in die (durchsichtige) Plastiktuete vor ihm zwischengelagert hat.

Zum Glueck kann mein Flug nach Bangkok einen Tag frueher losgehen, naemlich morgen. Jetzt werde ich mir noch "Godzilla vs. Predator" im Kino anschauen, damit ich nicht auf noch bloedere Gedanken als der Film komme.

Ich hoffe, neue Nachrichten nun wieder oefters bringen zu koennen. Wenn ich nur erstmal wieder in Thailand bzw. Laos bin. Da das Emailabfragen hier immer noch schwierig ist, wollte ich nur sagen, dass ich Euch baldmoeglichst allen antworten werde.

Eigentlich hatte ich ja angedacht, nach Myanmar Vietnam zu besuchen. Der Hauptgrund, das nicht zu tun und stattdessen nach Laos weiterzureisen, ist der, dass ich wieder in Bangkok so lange auf mein Visum warten muesste. Stattdessen will ich nach Ankunft meines Fluges am Montag sofort mit dem Nachtzug weiter, um am naechsten Tag an der Grenze ein Visum zu besorgen, was ohne weiteres moeglich sein soll. Einer der Franzosen faehrt jaehrlich 4 -- 5 mal nach Asien und hat mir schwaermender- und tonnenweise Tipps gegeben, was dort alles zu sehen und tun ist.

Viele Dinge hier fallen unter die Kategorie Luxus, u.a. auch der Gebrauch des Internets, den ich mir jetzt leiste, nachdem ich endlich einen Anschluss am Inle Lake gefunden habe. Bagan war sehr beeindruckend, obwohl das Ende des Water Festivals noch spuerbar war und die Verkaeufer ziemlich stressen koennen, weil sie in jeder Ecke einer Tempelruine lauern.

Der See, der vielleicht als der Chiemsee Myanmars anzusehen ist, und die zugehoerigen Leute sind sehr ruhig und beschaulich. Da ich mit den Franzosen (und im Moment noch einem hollaendischen Langzeitreisendenpaar) unterwegs bin, ist es auch nie langweilig. Ab morgen werden mich aber alle verlassen, da die Busverbindungen wegen des Urlaubs ueberbucht sind und sie auf Nummer Sicher gehen wollen. Mein Flug nach Bangkok geht am Montag, weshalb ich erst ueberuebermorgen nach Yangon fahren werde.

Das Internetcafe hier besitzt einen Anonymisierungsdienst, weshalb ich meine Email abrufen konnte. Vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Leider ist dieser Dienst so unglaublich langsam, dass ich nicht allen antworten kann. Pro Mailaufruf vergehen sicher 10 Minuten.

Beinahe haette ich vergessen, dass ich mich kurzzeitig einer Gruppe von drei Franzosen anschliessen werde, die auch die Ruinen von Bagan besichtigen wollen. Auch letztes Jahr in Thailand habe ich Franzosen getroffen, weshalb ich eigentlich mal endlich die Sprache lernen sollte. Diese Gruppe besteht aus zwei Maennern und einer Frau, die alle ueber 40 sind und oft in Asien herumreise. Sie betreiben u.a. auch ein Waisenhaus in Nepal und sind recht nett. Ich verstehe von ihrer internen Konversation fast gar nichts, dafuer koennen sie Englisch besser als die meisten Franzosen, die ich kennengelernt habe.

Die erste Fahrradvermietung hat mich wegen des Feiertags bereits abgelehnt, aber vielleicht finde ich doch noch ein kleines chinesisches Damefahrrad, auf dem ich mit meinem Sarong - das ist ein kiltartiges Kleidungsstueck, das hier fast alle tragen - bequem den Fluss entlang radeln kann.

Dort finde ich hoffentlich dann auch genung Ruhe.

Seit meinem letzten Eintrag ist doch einige Zeit vergangen. Mittlerweile bin ich in Mandalay angekommen, und da wegen dem Water Festival keine Busse verkehren, werde ich morgen die Faehre nach Bagan nehmen. Internetzugang ist hier noch schwerer als in Yangon, weshalb Ihr erst jetzt etwas von mir hoert.

Ich muss aufpassen, dass ich hier nicht vollends misanthropisch werde, da ich dieses buddhistische Love-Parade-Oktober-Neujahrsfest nicht mag. Ausserhalb der Stadt gibt es viele Ruinen von alten Tempeln zu sehen, wo man auch eventuell Ruhe finden kann, wenn man den permanent praesenten Taxi-, Trishaw-, Essens- und Souvenirofferten entkommt. Nach Ansicht einiger Reisender, die schon frueher hier waren, hat sich die Mentalitaet der Burmesen stark veraendert was die Touristen angeht. Natuerlich wird man ueberall mit "Hello", "Where you come from" etc. angeschrien, denn man ist ja quasi ein zoologischer Exot. Doch dazu kommt ein dauerhafter Hustle nach Geld, der mich leider dazu zwingt, Scheuklappen aufzusetzen und die Leute hier als nicht allzu freundlich zu bezeichnen. Das ist ziemlich schade.

Leider blockiert die hiesige Militaerjunta die meisten Freemailprovider. So auch meine GMX-Adresse, unter der ich mit vielen von Euch kommuniziere. Wenn es also etwas Wichtiges gibt, dann kommentiert einfach diesen oder einen anderen Eintrag mit Eurer Emailadresse - sofern ich sie nicht auswendig weiss - und ich antworte dann.

Seit gestern bin ich nun in Yangon, der Hauptstadt on Myanmar, und fuehle mich noch nicht ganz so wohl. Ich werde permanent bedraengt, Geld zu wechseln, ein Taxi zu nehmen oder einfach nur zu sagen, wohin ich gehe oder woher ich komme. Natuerlich gibt es das Water Festival, das zur Zelebrierung des buddhistischen Neujahrs gefeiert wird, auch hier. Und ich Idiot habe gedacht, durch eine fruehe Ausreise aus Thailand koennte ich dem Rumgeplantsche und -gespritze mit Wasserpistolen usw. entgehen. Zu allem Uebefluss gehen hier auch ab Dienstag 5 Tage lang keine Busse, weshalb ich heute schon nach Mandalay weiterfahre, zum dreifachen des normalen Preises.

Es sind zwar trotzdem bloss 13 Euro fuer eine Busfahrt ueber mehrere hundert Kilometer und viele viele Stunden, aber ich glaube nicht, dass ich hier so billig wegkomme wie sonst. Der Geldwechsel kommt mich teuer zu stehen, da ich natuerlich keine US-Dollar mitgenommen habe und Euros in Dollar und die einheimische Waherung Kyat umtauschen musste, da man in den Guest Houses nur mit Dollar zahlen kann. Und die Umtauschraten sind ziemlich schlecht gewesen - auch am schwarzen Markt.

Leider hat sich auch herausgestellt, dass die Einheimischen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, nicht nur ihr Englisch verbessern wollen. Es ist mir ja klar, dass sie Geld brauchen und ich ihnen natuerlich fuer Dienstleistungen was bezahle, aber ich fuehle mich trotzdem permanent ausgenutzt, falsch eingeschaetzt und unfreundlich behandelt.

Hoffentlich ueberstehe ich die weitere Reise gut und hoffentlich faellt mir bald der passende Grund dafuer ein.

Bangkok hat mich beinahe geschafft und zum Aufgeben gezwungen. Da der Tag meiner Ankunft hier, genauer gesagt Mittwoch Morgen 5.00 Uhr, mal wieder ein Public Holiday war, hat das mit dem Visum fuer Myanmar etwas gedauert, weshalb ich erst morgen fliegen kann. Ich war insgesamt drei Mal zu Fuss bei der Botschaft, die etwas weiter von der Khao San Road weg ist als das Rotlichtviertel Patpong - wem das was sagt.

Meine Psyche ist fuer Bangkok nicht geschaffen. Das Ueberangebot an Essen, Laerm und in meinem Fall leider auch Zeit hat mich beinahe verrueckt gemacht. Jetzt sind es nur noch knapp 18 Stunden bis ich hier weg kann, und ich hoffe, dass sich wieder mein normaler Reiserhythmus einstellt.

Abgesehen vom Rumrennen, Warten aufs Visum und Vormichhinschwitzen habe ich zwei Finger in den Deckenventilator gesteckt und werde mindestens einen Nagel verlieren, der zur Haelfte schon schwarz ist. Ich bin ja kein Mensch, der sich nicht gerne unterhaelt, aber an Travellergespraechen hat mir eines mit einer Berlinerin gereicht, die im Bus von Malaysien in Bangkok mitgefahren ist. Die wusste alles besser, hat sich ueber alles beschwert und war zutiefst unsympatisch.

Und von einer Begegnung mit einem Harz-IV-Empfaenger aus Erfurt (Thueringen) muss ich noch erzaehlen, der mir in Penang begegnet ist und sehr oft auf Sexurlaub faehrt. Der war richtig seltsam, weil er das billigste Wasser im Supermarkt in eigene Plastikflaschen abfuellt und sich auf den Rastplaetzen hier die Reste einpacken laesst, seinen Urlaub so ausdehnt, dass er zum spaetesten Meldetermin beim Arbeitsamt nach Deutschland zurueckkehrt, aber gleichzeitig ueber Sozialschmarotzer schimpft.

Mal sehen, wie das mit dem Internet in Myanmar ausschaut. Ihr werdet lesen.

Vorerst keine Eintraege mehr.

Wenn Ihr mal nach Georgetown kommt, muesst Ihr unbedingt die Cheong Fat Tze Mansion anschauen. Die Tour dort ist mit zwei Euro relativ teuer, dafuer bekommt man aber auch eine absolut kompetente und unterhaltsame chinesische Fuehrerin, die zwei Stunden lang Wissenswertes ueber den letzten Mandarin und ersten Kapitalisten Chinas erzaehlt, nachdem das Riesenhaus benannt ist. Das war cool.

Nicht cool war "Be cool", den ich mir im hiesigen Megapavilion angeschaut habe. Der Film mit dem Pulp Fiction Traumpaar John Travolta und Uma Thurman lief zwar puenktlich ohne die kleinste Werbung, aber das war's auch schon. Leider war er relativ peinlich und voller lahmer Witzchen. Der grosse Kinosaal war deshalb auch fast komplett leer.

Morgen werde ich hoechstwahrscheinlich nicht schreiben, da ich mich mittags auf den Weg nach Bangkok mache. Die Busfahrt dauert ca. 18 -- 20 Stunden, das kann was werden. Aber ich bin schon gespannt, wie die Khao San Road expandiert ist. Mittlerweile mag ich die Stadt, und diesmal werde ich auch mal probieren, morgens zu joggen.

Irgendwie mag ich Georgetown. Heute habe ich bis auf die erste britische Einrichtung hier - das Fort - alles abgeklappert, und sogar das Museum war recht informativ.

Danach habe ich meine uebliche Hardcoreinselerkundungstour gestartet - mit dem Fahrrad in der Hitze ueber die bis ueber 40% ansteigenden Strassen. Aber es macht immer wieder Spass. Diesmal habe ich auch die Sonnencreme nicht vergessen. Als ich dann den absolut vollgebauten Strand Batu Ferringhi, der mich sehr an Rimini erinnert hat, hinter mir gelassen habe, war ich an einem recht einsamen, wo ein kleines Fischerdorf allmaehlich vom Tourismus entdeckt wird. Dort kam dann in Minutenschnelle ein Unwetter, das sofort alle Strassen unter Wasser gesetzt und die Luft um mindestens 10 Grad abgekuehlt hat. Klitschnass bin ich dann die eine Stunde zurueck zum Guesthouse gefahren - aber es war hilarious.

Vor drei Stunden habe ich Georgetown erreicht. Ohne Reisefuehrer faellt das Zurechtfinden wirklich etwas schwer. Aber ich habe ein nettes Guest House gefunden, wo die Duschen funktionieren und man sogar seine selbstgewaschene Waesche aufhaengen kann. Gerade habe ich die lokale Kueche probiert, die sehr gut und billig sein soll. Ersteres stimmt bestimmt. Aber so viel wie heute habe ich bis jetzt noch nie in einem neonlichtdurchfluteten Restaurant gezahlt.

Morgen werde ich mal die Museen, Tempel und Kirchen abklappern und dann evtl. mal ein Rad ausleihen.

Leider bin ein Geizkragen und steige immer in den billigsten Spelunken ab, die im Lonely Planet empfohlen werden. Deshalb gehen in meinem jetzigen Quartier natuerlich auch die Duschen nicht. Und um 19 Uhr abends haben die auch noch angefangen neben meinem Zimmer ein Haus abzureissen oder etwas aehnliches. Auf jeden Fall kann ich nun gar nicht mehr schlafen, und der Nacht- oder Naschmarkt ist zwar toll und nicht aufdringlich, aber auf Dauer weniger spannend wenn man knausert.

Ich hoffe, dass bis morgen frueh die Dusche wieder geht, sonst muss ich die achtstuendige Fahrt stinkend im 15 Grad kalten VIP-Bus verbringen.

Ein Public Holiday in Malaysien kann alles Moegliche sein. Gestern war es der Geburtstag des Sultans, der glaub ich alle paar Jahre einmal wechselt. Hier in Kota Bahru, wo ich heute mittag angekommen bin, dauert der Tag allerdings gleich mal zwei Tage, weshalb heute bis auf 10% alles geschlossen hat. Und damit natuerlich auch die Museen, die sehr interessant sein sollen.

Aber da ich hier der einzige Weisse zu sein scheine und meine Beine immer noch brennen, werde ich morgen nach Georgetown auf Penang Island weiterreisen, wo es auch viel Kulturelles zu sehen gibt. Ausserdem kann man dort mit dem Rad ueber die Insel fahren.

Hier sprechen die Leute kaum englisch, und deshalb haben mich vorhin beim Bestellen alle ausgelacht. Aber ich habe trotzdem sehr guten Nasi Dagang bekommen.

Hoffentlich findet der beruehmte Nachtmarkt statt, ich wohne nicht weit weg und bin schon gespannt.

Netterweise habe ich gestern ein paar Malayen zum Volleyballspielen gefunden. Dummerweise habe ich die Abendsonne unterschaetzt und nun den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens. Es hilft gar nichts. Die Beine sind am schlimmsten betroffen, weshalb das Gehen schwer faellt. Zum Glueck werde ich morgen nach Kota Bahru weiterfahren, wo es scheinbar den besten Nachtmarkt des Landes gibt.

Und heute abend gibt es wieder ein Fischmenu. Fuer 3 Euro habe ich gestern nen halben King Fish mit Salat, Currysosse, Reis und Fruechteteller bekommen. Vielleicht ist heute Haifisch dran.

Vom gestrigen Erdbeben habe ich absolut nichts mitbekommen, denn ich befand mich im Tiefschlaf nach einem ausgiebigen chinesischen Essen, das u.a. auch Haifischflossensuppe beinhaltet hat. Am Morgen bin ich dann weiter auf die kleinere der beiden Perhentian Islands im Nordosten des Landes.

In meinem Moonlight Chalet bin ich der einzige Deutsche und wahrscheinlich auch am ganzen Long Beach. Zum ersten Mal wirklich alleine muss ich nun sehen, wie ich die Zeit totschlage. Einfaches Entspannen faellt mir relativ schwer. Aber ich habe ja viele Buecher und Textideen dabei. Allerdings bin ich etwas rastlos, mal sehen, wohin es mich als naechstes verschlaegt. Das Internet ist hier schweineteuer, also werdet Ihr von mir wahrscheinlich nur jeden 2. Tag hoeren.

P.S.: Hier gibt es ziemlich viele Warane und Riesengekkos, nichts fuer meine schwachen Nerven.

Es koennte sein, dass es auf der Insel keine oder nur eine schlechte Internetverbindung gibt, weshalb ich ein paar Tage offline sein koennte. Also keine Sorgen machen und in dringenden Faellen eine SMS schicken.

Gestern gab's noch ein exquisites Essen in einem etwas teureren Restaurant, und heute bin ich dann losgezogen, um mir ein Busticket Richtung Strand zu besorgen. Ob dann auch alles klappt, wird sich morgen herausstellen. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf die weitere Reise. Ich will noch auf die Insel Pulau Penang und dann nach Bangkok, von wo aus es hoechstwahrscheinlich nach Kambodscha geht.

Kuala Lumpur ist ein Dorf wie Muenchen. Bei 1,5 Millionen Einwohnern, von denen einer grosser Teil - naemlich die Moslems - gar nicht weggeht, kennt am Abend anscheinend jeder jeden. Ich war in einer Bar, deren Namen ich nicht mehr weiss, die aber auch die Milchbar haette sein koennen. 80er-Sound, viel zu trinken und feiernde Menschen. Nur deren ethnische Zusammensetzung war etwas anders. Und natuerlich die Preise.

Dank meinem lokalen Kontakt hier habe ich schon viele Leute, die zum Teil auch einheimisch sind, kennengelernt, und fuehle mich mit meinen geringen englischen Sprachfaehigkeiten etwas daemlich. Aber das wird sukzessive besser.

Von KL hab ich schon das meiste gesehen, was mir angeraten wurde, deshalb sind wir heute nach Melakka aufgebrochen, eine alte Kolonialstadt 150 km suedlich von Kuala Lumpur. Ich sollte mir auf jeden Fall einen hoeheren Bildungsstand aneignen was die hiesigen Religionen anbetrifft, sonst kann man die Sehenswuerdigkeiten nicht richtig wertschaetzen.

Auf den Dschungel habe ich noch keine Lust, weshalb ich eventuell erst einmal auf die Insel Penang weiterreisen werde.

Spaetestens in zwei Tagen werde ich wieder hier berichten, hoffentlich etwas Lesenswertes. Jetzt mache ich mich auf den Weg nach Chinatown und kauf mir ne Ananas.

Nach zwei Monaten menschlicher und musikalischer Abwesenheit duerft Ihr Euch bald auf Neues freuen, sobald ich zurueck bin. Denn hier entstehen Ideen wie Sonnenbraende, und ne kleine EP sollte schon moeglich sein. Zusaetzlich zu den acht Liedern, deren Texte ich hier vollenden will.

Endlich wieder Schwitzen statt Frieren. Nicht nur das Wetter hat mich waermstens empfangen, auch der Manuel, ein alter Freund, der hier in Kuala Lumpur arbeitet, hat seine 2000qm-Wohnung fuer mich weit geoeffnet. In der Anlage gibt es einen Pool uvm., und in der Nachbarschaft fuehren reiche Auslaender ihre Hunde vor die Vorortsiedlungshaeuser Gasse.

Nach 24 Stunden Flug, Fahrt und Warterei bin ich dann noch zu Fuss durch KL ge- und hab mich gleich mal verlaufen. Aber so lerne ich Staedte kennen. Hier herrscht ein besonderes interkulturelles Zusammenleben, da alle Religionen per Verfassung gleichgestellt sind. Ich werde bald mehr berichten koennen, nur die Internetverfuegbarkeit gilt nicht fuer Rucksacktouristen, weshalb die Abstaende zwischen meinen Eintraegen groesser als ueblich sind.